Eisschnellläuferinnen Josephine Schlorb, Josie Hofmann und Lea Sophie Scholz jubeln

EM in Heerenveen Eisschnelllauf: Erfurterin Hofmann holt mit EM-Silber Schwung für Olympia

Stand: 08.01.2024 17:22 Uhr

Vom Inline-Skating zum Eisschnelllauf wegen Olympia. Die Erfurterin Josie Hofmann hat mit EM-Silber am Wochenende ihren ersten großen Eischnelllauf-Erfolg gefeiert - und ist ihrem sportlichen Traum einen Schritt näher gekommen.

Den deutschen Eisschnellläuferinnen ist am Sonntag (07.01.2024) ein echter Paukenschlag gelungen. Und ein historischer dazu. Erstmals seit sechs Jahren gewannen die Deutschen bei einer Einzelstrecken-Europameisterschaft eine Medaille. In der Teamverfolgung überraschte das deutsche Frauen-Trio Josephine Schlörb, Lea-Sophie Scholz und Josie Hoffmann im niederländischen Heerenveen mit der Silbermedaille.

Eisschnellläuferin Josie Hofmann in Aktion

Eisschnellläuferin Josie Hofmann in Aktion

Am Montag "noch nicht realisiert"

Für die Erfurterin Hoffmann ist der Silber-Erfolg auch rund 24 Stunden nach dem Rennen noch ganz unwirklich. "Ich habe es noch gar nicht realisiert", strahlt die 27-Jährige am Montag (08.01.2024) im "Sport im Osten"-Gespräch. Als Inline-Skaterin hat Hofmann ist die achtfache EM-Medaillengewinnerin, Staffel-Weltmeisterin und 43-fache deutsche Meisterin große Erfolge gewöhnt.

Rund fünf Jahre nachdem die Thüringerin neben ihrer Inline-Leidenschaft auch eine Eisschnelllauf-Leidenschaft entdeckte, ist sie nun Vize-Europameisterin. "Das macht mich so stolz", freut sich Hofmann.

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Inline-Erfahrung hilft auf dem Eis

Dabei halfen und helfen der gebürtigen Geraerin ihre Rollerblade-Erfahrungen auch auf dem Eis, speziell in der schnellen Teamverfolgung, bei der es auch auf Körperkontakt ankommt. "Ich konnte mich schnell darauf einstellen", berichtet Hofmann. Aus dem Inline-Sport sei sie es gewohnt "hinter jemandem zu laufe, im Schritt von jemandem zu laufen. Ich musste mich schon immer auf jemanden verlassen", sagt die Thüringerin. In der Teamverfolgung hat sie vor allem die Aufgabe, als letzte des Trios Schwung und Schub nach vorn zu geben.

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"Wir sind konkurrenzfähig"

Die EM-Medaille soll jetzt nicht nur Hofmann sowie ihrer Dresdner Kollegin Schlörb und der Berlinerin Scholz Schwung für die restliche Saison geben. "Es ist jetzt Zeit gewesen, als Team Deutschland zu zeigen, wir sind dabei, wir sind konkurrenzfähig", blickt die Kufenflitzerin auf das gesamte deutsche Team. "Für die nächsten zwei Weltcups und die Weltmeisterschaft ist es so wichtig, dass dieser Erfolg kommt. Wir arbeiten so hart. Und es gibt so viele Momente, wo man den Erfolg noch nicht sieht", blickt sie auf die zuletzt durchwachsenen Jahre im deutschen Eisschnelllauf zurück.

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Mit EM-Silber Schwung für Olympia geholt

Das soll sich noch im Laufe der Saison ändern. Für Hofmann persönlich soll die Reise auf dem Eis aber noch lange nicht zu Ende sein. Ihr größter Traum und überhaupt die Motivation für den Wechsel ins Eisoval: Im Februar 2026 will sie bei den Olympischen Winterspielen in Turin dabei sein. Und im besten Fall dann in der Teamverfolgung um die Medaillen mitlaufen. Mit EM-Silber von Heerenveen ist ein erster großer Schritt getan.

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Dirk Hofmeister