Spieler im Torjubel.

3. Liga Dynamo Dresden feiert Machtdemonstration gegen Lübeck

Stand: 10.02.2024 16:08 Uhr

Die schwarz-gelbe Welt ist wieder voll in Ordnung. Nach sechs Pleiten in den letzten zehn Liga-Spielen schoss sich Dynamo Dresden gegen den VfB Lübeck beim 7:2-Sieg den Frust von der Seele. Es war eine einzige Machtdemonstration. Dabei lieferten sich Niklas und Marius Hauptmann ein irres Bruder-Duell, trafen zusammen dreifach. Die Partie hatte inklusive Unterbrechung, Platzverweis und zwei Elfmetern extremen Unterhaltungswert.

Von Patrick Franz

Zunächst begann das Spiel mit 15 Minuten Verspätung, weil die Gästefans bei der Anreise auf der Autobahn von der Polizei kontrolliert wurden. SGD-Trainer Markus Anfang nahm trotz drei Niederlagen in vier Spielen nur eine Änderung in der Startformation vor. Kyu-hyun Park begann für Jonathan Meier.

Lübeck spielt, Dynamo brutal effektiv

Bisher war Dynamo diese Saison fürs Chancenversieben bekannt. Diesmal aber schossen die Dresdner in den ersten 30 Minuten dreimal auf die Kiste und dreimal zappelte das Netz! Lübeck wirkte nämlich zu Beginn sogar überlegen, rannte an und die Sachsen schlugen jeweils eher überraschend zu. Zunächst nahm Tom Zimmerschied einen langen Flugball von Paul Will herrlich an, legte für Kyu-hyun Park ab, der quer in die Mitte vors Tor spielte. Doch die Kugel wurde abgefälscht und Niklas Hauptmann lenkte sie letztendlich mit dem Kopf über die Linie - 1:0 (10.). Vier Minuten später zirkelte Luca Herrmann einen Freistoß aus etwa 23 Metern über die Mauer rein - 2:0 (14.). Lübeck hatte durch Pingdwinde Beleme die Riesenmöglichkeit zum Anschluss, aber SGD-Keeper Kevin Broll parierte im Eins-gegen-Eins-Duell stark - (27.).

Spieler im Torjubel.

Dynamo Dresden jubelt endlich wieder ausgelassen.

Auch der zweite Hauptmann trifft im Bruder-Duell

Auf der Gegenseite marschierte Niklas Hauptmann nach Hackenablage von Zimmerschied auf und davon, spielte quer auf Jakob Lemmer, der überlegt zum 3:0 einschoss (28.). Und plötzlich traf auch der zweite Hauptmann im Bruder-Duell für seine Mannschaft. Marius Hauptmann, wie sein Bruder in Dresden ausgebildet, sorgte mit einem flachen Distanzschuss aus rund 20 Metern für das verdiente 1:3 (32.). Doch Stefan Kutschke wuchtete kurz darauf eine Lemmer-Flanke zum alten Abstand ins Tor - 4:1 (40.)!

Dynamo Dresden schießt sich gegen VfB Lübeck Frust von der Seele

Auch bei der nächsten Aktion war der Dynamo-Kapitän beteiligt. Denn nach einem eher harmlosen Zweikampf mit Jannik Löhden, musste der Lübecker mit Glatt-Rot vom Feld (43.). Schiedsrichter Wolfgang Haslberger legte den geringfügigen Kontakt am Fuß irgendwie als Tätlichkeit aus - eigentlich völlig überzogen.

Unterhaltung pur auch in Durchgang zwei

Im zweiten Durchgang blieb es genauso wild. Erst knallte Marius Hauptmann einen Gewaltschuss an den Pfosten, wurde anschließend von Park gefoult und Beleme schoss den Elfmeter direkt an dieselbe Alu-Stange. Man könnte es sich nicht verrückter ausdenken. Fakt: Die Lübecker Fans waren jetzt ordentlich gefrustet und ließen zwei Raketen in ihrem Block hochgehen. Dadurch musste die Partie für knapp fünf Minuten unterbrochen werden.

Dynamos Niklas Hauptmann (3.v.l.) erzielt das Tor zum 1:0.

Niklas Hauptmann eröffnete mit seinem kuriosen Kopfballtreffer zum 1:0 die Torparty gegen den VfB Lübeck.

Nach dieser Zwangspause fiel das dritte Hauptmann-Tor des Tages. Diesmal war es wieder Dresdens Niklas, dessen abgefälschter Schuss über die Linie trudelte (60.). Postwendend zeigte aber der Referee auf den Strafstoßpunkt. Claudio Kammerknecht sollte seinen Gegner umgezogen haben. Aaron Herzog verwandelte sicher zum 2:5 (63.). Als der eingewechselte Robin Meißner flankte, grätschte Lübecks Tommy Grupe noch das 6:2 in hohem Bogen in die eigene Kiste (82.). Super-Joker Ahmet Arslan legte zum Schlusspunkt Lemmers zweites Tor des Tages zum 7:2-Endstand auf (90.).

Stimmen zum Spiel

Anfang: "Wir haben heute anders gespielt!"

Niklas Hauptmann: "Beim 1:0 kriege ich den Ball einfach ins Gesicht"

Marius Hauptmann: "Er hatte vorgelegt, da wollte ich mindestens gleichziehen!"

Schnorrenberg: "Kann damit leben, weil es in Dresden war"