Dresdner Spieler stehen nach Spielende in der Fankurve

Fußball | 3. Liga Dynamo Dresden: Das Navi zeigt in die richtige Richtung

Stand: 16.10.2023 10:14 Uhr

Wenn Dynamo Dresden kommt, klingeln die Kassen. Im Durchschnitt reisen 2.000 Fans ihrer Mannschaft hinterher. Noch profitieren die Drittligisten davon, nächste Saison könnte das anders sein, denn Dynamo steuert schnurstracks Richtung 2. Bundesliga.

Ja, es sind erst elf Spieltage absolviert. Ja, es kann in der noch 27 Spiele dauernden Saison noch viel passieren und dennoch lässt sich nicht von der Hand weisen, dass Dynamo Dresden spätestens seit dem beeindruckenden 3:2-Auswärtssieg im Spitzenspiel beim SSV Ulm der Top-Kandidat für den Aufstieg ist.

Der Sieg im Ulm brachte mehr als drei Punkte und die Tabellenspitze: Er brachte vor allem die Erkenntnis, dass die SGD Rückschläge überwinden, durch Standards gewinnen und eine Führung ins Ziel bringen kann. Oder wie es Doppel-Torschütze Claudio Kammerknecht formulierte: "Wir kriegen mehr Variation rein, haben den nötigen Punch und können eklig sein."

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Die Mischung macht es

Attribute, die ein Spitzenteam verkörpert. Dazu besticht der im Sommer nochmals aufpolierte Kader mit einer unfassbaren Qualität für Drittliga-Verhältnisse. Sommer-Neuzugang Lars Bünning ist in der Innenverteidigung ein Ass, Tom Zimmerschied der Unruheherd, den die Offensive neben Eisvogel Stefan Kutschke gebraucht hat. "Über 90 Minuten ist es schwierig, mit dieser Mannschaft mitzuhalten. Da sind uns schon ein bisschen die Grenzen aufgezeigt worden", konsternierte Ulms Cheftrainer Thomas Wörle am Sonntag (15.10.2023) nach dem Abpfiff ehrlich.

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Dynamo hat nach elf Spielen 25 Zähler auf dem Konto. Punktet die SGD so weiter, reicht das zum Aufstieg. Das dürfte auch Markus Anfang längst klar sein und dennoch hält er den Ball schön flach. "Es ist eine Momentaufnahme. Wir müssen vorsichtig sein. Die Saison ist noch lang", sagte Anfang nach dem Abpfiff im Tollhaus Ulm. Es wirkte, als pralle die unglaubliche Stimmung an ihm ab. Ruhig, sachlich, nüchtern war der Dynamo-Chef im Moment des Erfolges. Das galt aber längst nicht für alle Dresdner. Kapitän Kutschke ließ sich abseits des Geschehens kurz nach der Pause zu einem Schlag mit dem Arm in die Magengegend seines Gegenspielers hinreißen. Der Heißsporn hatte Glück, dass die Augen des Schiedsrichter-Trios woanders waren und der Kölner Keller in der 3. Liga geschlossen ist, ansonsten hätte er das Heimspiel am Samstag gegen Preußen Münster verpasst.

Dynamo-Fans sind immer der 12. Mann

Bleibt Dynamo diszipliniert, fleißig und in einigen Momenten vom Glück gesegnet, gibt es am Saisonende etwas richtig Großes zu feiern. Die Fans sind jedenfalls schon in Stimmung. Das ist keine neue Erkenntnis, für die Gegner aber immer ein Segen. 2.200 Dynamo-Fans sorgten für einen ausverkauften Gästeblock und viel Geld in der Kasse im 500 km entfernten Ulm. Mehr als 2.000 Gäste-Fans liegen deutlich über dem Durchschnitt. Letzte Saison begleiteten im Schnitt 715 Zuschauer ihr Team, schon da war die SGD mit 1.999 Anhängern im Schnitt Spitzenreiter. Diese Zahl könnte in dieser Saison pulverisiert werden. Und darüber würde sich nicht nur Schwarz-Gelb freuen, sondern auch die Konkurrenz. Bleibt nur die Frage: Wie lange noch?

red