Thomas Tuchel bei seinem ersten Training als Bayern Trainer

Vor Bayern - BVB Trainingsauftakt beim FC Bayern - Tuchel startet trittsicher

Stand: 29.03.2023 08:35 Uhr

Der neue Trainer des FC Bayern München musste bei seinem ersten Training auf zahlreiche Leistungsträger verzichten. Viel Zeit bleibt Thomas Tuchel nicht, um seine Mannschaft auf den BVB vorzubereiten.

Für Leroy Sané begann das Training mit einem Tritt in den Hintern von seinem neuen Chef. Scherzhaft schickte der frisch gebackene Bayern-Trainer Thomas Tuchel seinen Flügelstürmer zur ersten Laufeinheit bei seinem Einstand an der Säbener Straße 51. Kurz nach 11 Uhr hatte Tuchel mit staksigen Schritten und einem Lächeln in Gesicht den Trainingsplatz betreten.

Mit einer Rumpftruppe in eine neue Ära

Das neue Zeitalter beim FC Bayern begann mit einer Rumpftruppe. Thomas Müller, Leroy Sané, Eric Maxim Choupo-Moting und Joao Cancelo waren die einzigen Spieler, die sich Hoffnung machen können, am Samstag (01. April, 18.30 Uhr, bei BR24Sport in der Livereportage zum Hören) beim Spitzenspiel gegen Dortmund auf dem Platz zu stehen.

Alle anderen sind auf Länderspielreise - oder sie sind verletzt, so wie Youngster Jamal Musiala (Muskelfaserriss). So komplettierten Bouna Sarr und Sven Ulreich den Profikader, der mit sechs Spielern aus der zweiten Mannschaft angereichert war. Zumindest Choupo-Moting konnte nach Rückenproblemen das Training wieder aufnehmen - und so blickte Tuchel zumindest in ein bekanntes Gesicht. Der 34-Jährige ist der einzige Bayernprofi, der schon unter Tuchel gespielt hat. Nach Mainz und Paris Saint-Germain ist es das dritte Aufeinandertreffen der beiden. "Armer Kerl", sagte Tuchel deshalb im Rahmen seiner Präsentation scherzhaft.

Sarr schießt Tuchel ab

Und auch auf dem Trainingsplatz zeigte sich der 49-Jährige gut gelaunt und ließ zunächst seinen Fitnesscoach die Laufeinheit anleiten und dann Co-Trainer Arno Michels eine erste Passübung trainieren. Doch schon bald hatte er genug von der Zuschauerrolle, gestikulierte wild, gab seinen Profispielern Anweisungen und fand sich schon bald in der Mitte der Passübung wieder. Als er dort von Sarr mit einem ungenauen Pass abgeschossen wurde, holte er wieder zu einem scherzhaften Hieb aus, doch nahm den Außenverteidiger schließlich in die Arme.

Dann endeten die ersten 15 Minuten des Trainings unter Thomas Tuchel und somit der Teil, der für die Augen der Öffentlichkeit bestimmt war. Viel über eine neue Spielweise ableiten ließ sich nicht. Und auch der "geheime" Teil der Übungseinheit wird nicht allzu viele Erkenntnisse bringen. Das wird sich in den nächsten Tagen ändern, wenn die Nationalspieler nach und nach von ihren Reisen zurückkehren. Die DFB-Spieler werden erst am Donnerstag oder Freitag erwartet.

Kehrer kann "nur Positives" über Tuchel berichten"

Sie können sich schon einmal bei Tilo Kehrer erkundigen, wie es ist, unter dem anspruchsvollen Coach zu trainieren - und werden, sollte Kehrer auf der Pressekonferenz des DFB ehrlich gewesen sein - "nur Positives" hören. "Ich habe unter ihm sehr, sehr viel gelernt und mich extrem weiterentwickelt und habe immer sehr viel Unterstützung von ihm gespürt", sagte Kehrer (26) über seinen ehemaligen Trainer bei Paris.

Der Umgang mit den Superstars um Kylian Mbappe und Neymar sei ihm dabei durch "taktisches Fachwissen und die Akribie" gelungen, aber auch "der menschliche Umgang - das hat er in Paris sehr, sehr gut gemacht." Ein paar gute Worte könnten Tuchels Eingewöhnung nicht schaden. Leon Goretzka und Joshua Kimmich zeigten sich nicht gerade erfreut über die Entlassung von Julian Nagelsmann. Und auch Tuchel wusste: "Es werden nicht alle happy sein. Es ist immer eine große Veränderung, wenn der Cheftrainer geht."

Tuchel will gegen Dortmund ein "Ausrufezeichen" setzen

Keine optimalen Startbedingungen für den neuen Coach des FC Bayern, der die Nationalspieler erst am Freitag im Training erwartet - also einen Tag bevor es zur Vorentscheidung um die Deutsche Meisterschaft kommen könnte. "Die Herausforderung, direkt mit dem Spiel gegen Dortmund zu starten, kann nicht höher sein", sagte Tuchel bei seiner Präsentation. Es gelte, ein erstes "Ausrufezeichen" zu setzen. Mit einem Sieg gegen Dortmund würde die Eingewöhnung in den kommenden Wochen sicher leichter fallen.