FC-Bayern-Trainer Thomas Tuchel und Thomas Müller

BR24 Sport Schwerer Stand: So plant Bayern-Trainer Tuchel mit Thomas Müller

Stand: 06.10.2023 17:45 Uhr

Thomas Müller kommt in dieser Saison zumeist von der Bank. Sein Trainer Thomas Tuchel machte vor dem Heimspiel des FC Bayern gegen den SC Freiburg klar, wie er Müller in seiner Mannschaft sieht. Als Stammspieler ist er nicht mehr eingeplant.

Von Victor List

Thomas Müller ist beim FC Bayern längst keine Stammkraft mehr. Und während sich Trainer Thomas Tuchel in der letzten Saison noch herausredete, dass bestimmte Partien "kein Thomas-Müller-Spiel" seien, gab er nun vor dem Heimspiel gegen den SC Freiburg am Sonntag (ab 17.30 Uhr in der Radioreportage) Einblicke in seine Gedanken rund um den 34-jährigen Routinier.

In der Champions League hatte Müller zuletzt erst wieder bewiesen, wie sehr er der Mannschaft helfen kann. Eingewechselt in der 77. Minute, bereitete er in Kopenhagen nur sechs Minuten später den Siegtreffer durch Mathys Tel herausragend vor. Sein Trainer ist "heilfroh, dass Thomas da ist. Sie haben gesehen, mit welcher positiven Energie er in Kopenhagen reingekommen ist, eine Torchance hatte und ein Tor aufgelegt hat."

Trotzdem ist Müller nicht mehr Tuchels erste Wahl und kommt in dieser Spielzeit überwiegend von der Bank. In sieben Pflichtspieleinsätzen stand er nur zweimal in der Startelf. Müller selbst sah das nach dem Sieg in Kopenhagen gelassen: "Ich weiß nicht, ob ich eine neue Rolle habe. Ich bin ein ganz normaler Kaderspieler, der um seine Minuten kämpft. Am Ende stellt der Trainer auf und wir müssen uns danach richten."

Tuchels ungewollter Abgesang auf Müller

Doch aus dem alten Grundsatz von Louis van Gaal "Müller spielt immer" ist nun ein "Jedes Spiel ist ein Thomas-Müller-Spiel. Wir müssen ihn nur aufstellen" (Tuchel vor dem Spiel gegen Freiburg) geworden. Müller habe "ein gewisses Alter, ohne da den Abgesang zu starten", sagte Tuchel, um in den folgenden Sätzen einem "Abgesang" dann doch sehr nahe zu kommen.

"Thomas hat in seiner gesamten Karriere, was extrem positiv ist, mit extrem viel Aufwand gespielt", führte Tuchel aus. Dabei hab der 34-Jährige "ordentlich auf die Socken bekommen. Er hat - weiß ich nicht wie viele Millionen - Zweikämpfe absolviert", vermutet Tuchel. Zudem sei seine Nummer 25 "in einem gewissen Alter, das Spiel wird immer schneller. Die Stürmer werden schneller, die Verteidiger werden schneller". Dass Müller noch nie zu den sprintstärksten Spielern auf dem Feld gehört hatte, ist hinlänglich bekannt.

Müller in der Startelf gegen Freiburg?

Seine Team brauche Müller aber "immer noch, weil er herausragende Fähigkeiten hat. Er hat ein unglaubliches Fußballwissen. Er hat eine super Antizipation. Er sieht und erkennt Räume, bevor es alle anderen tun", so Tuchel weiter. Müller ist also "immer noch" gefragt. Das klingt nach einem schleichenden Abschied.

"Ich glaube, es ist ganz normal in der Phase seiner Karriere, in der er jetzt ist, dass das vielleicht mal 20 Minuten sind, mal 30 Minuten, mal von Beginn an", rechtfertigte sich sein Coach und stellte dann klar: "Ich glaube, es kann nicht mehr 50 Mal von Beginn an sein. Das ist ausgeschlossen und aus meiner Sicht unmöglich." Erst recht wohl, da Müller auch wieder zum Kader der Nationalmannschaft gehört.

Und so wurde auch vor dem Spiel gegen Freiburg wieder die Frage gestellt, ob die Partie gegen den Sportclub ein "Thomas-Müller-Spiel" sei. Der 34-Jährige sei "auf jeden Fall ein Kandidat, gegen Freiburg zu beginnen", antwortete Tuchel und fügte hinzu: "Die Chancen stehen gut."

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Quelle: BR24Sport 06.10.2023 - 18:30 Uhr