Thomas Müller

Niederlage in Heidenheim Müller nach FC-Bayern-Blamage: "Der Groll in mir lächelt"

Stand: 07.04.2024 11:02 Uhr

Auf die Niederlage des FC Bayern gegen Heidenheim antwortet Sportvorstand Max Eberl mit Entsetzen - Routinier Thomas Müller hingegen plädiert dafür, den Kopf nicht in den Sand zu stecken.

Von BR24Sport

Nach der Blamage des FC Bayern München beim 1. FC Heidenheim (2:3) bleibt einer ganz fokussiert: Thomas Müller. Während auf den FCB, auf einzelne Spieler, auf Taktiken und vor allem auch auf den Trainer Thomas Tuchel Kritik einprasselt, konzentriert sich der Routinier auf das Essentielle - auf den Fußball: Er sei "fast schon wieder im Kampfmodus Richtung Dienstag", sagte Müller nach der Niederlage auf der Ostalb, durch die der Rückstand der Bayern auf Bundesliga-Spitzenreiter Bayer Leverkusen am Samstag auf 16 Punkte wuchs. "Der Groll in mir lächelt schon fast wieder."

Müller warnte vor Pessimismus: "Ich würde zur Generalkritik - wenn überhaupt - erst ausholen, wenn wir wirklich nichts mehr haben, wofür es sich zu kämpfen lohnt." Vorerst gelte es aber, geschlossen zu bleiben, forderte der 34-Jährige nach seinem 700. Pflichtspiel für die Münchner. Was das Champions-League-Viertelfinale beim FC Arsenal am Dienstag angeht, sagte Müller: "Wir werden am Dienstag alles geben. Es ist nicht so, dass wir mit dem Finger in der Nase bohren und uns alles egal ist, aber wir haben in vielen Momenten doch nicht den Punch, um Ergebnisse zu machen."

Ganz andere Töne kamen von FCB-Sportvorstand Max Eberl. Der blickte mit Sorge in Richtung London. Was ihm für das Hinspiel Hoffnung mache? "Momentan fällt mir da nicht so viel ein. Bist du eine Spitzenmannschaft? Danach sieht es im Moment nicht aus", sagte Eberl nach dem ernüchternden Spiel gegen Heidenheim.

Eberl schützt Tuchel

Und noch deutlicher: "So brauchst du am Dienstag nicht nach London fahren", fügte der 50-Jährige an: "Da musst du richtig den Turnaround schaffen, um nicht richtig eine auf die Nase zu bekommen. Wir sollten uns ein Stück weit schämen und das Bayern-Wappen würdiger vertreten."

Bedenken äußerte Eberl sogar in Bezug auf die erneute Qualifikation für die Champions League in der kommenden Saison. "Die Arroganz können wir ganz schnell weg lassen, wir sind noch nicht in der Champions League", sagte er und kündigte erneut einen drastischen Umbruch an: "Ich glaube, dass schon einiges geändert werden muss."

Trainer Thomas Tuchel, der auch gegen Arsenal auf der Bank sitzen wird, wollte er trotz der Misere von seiner Kritik ausnehmen. "Thomas war sehr emotional die Woche, er hat alles in den Besprechungsraum gelegt. Wenn du so was zurückbekommst, ist das definitiv nicht das, was er verdient hat."

Tuchel wird die Bayern nach der Saison verlassen, für Rekordnationalspieler Lothar Matthäus ist das zu spät: "Die Mannschaft braucht einen neuen Impuls, Thomas Tuchel kann ihn der Mannschaft nicht mehr geben."

Eberl kritisiert FC-Bayern-Stars

Eberl richtete seine Kritik nicht so sehr auf Tuchel, sondern viel mehr auf die Stars: "Das sind alles Nationalspieler, die sind deutscher Meister und Champions-League-Sieger. Da erwarte ich mir mehr Mannhaftigkeit. Das ist nicht das Gesicht des FC Bayern", schimpfte der Münchner Sportvorstand.

Quelle: Blickpunkt Sport
07.04.2024 - 21:45 Uhr