Sieg knapp verpasst - Georg Zimmermann wird zweiter hinter Bilbao auf der 10.Etappe

Tour de France Zweiter hinter Bilbao - Zimmermann verpasst ersten Etappensieg

Stand: 11.07.2023 17:34 Uhr

Auf einer hektischen 10. Etappe sprintete Georg Zimmermann in einer sechsköpfigen Spitzengruppe in Issoire um den Etappensieg. Auf den letzten Metern platzte jedoch sein Traum am Dienstag (11.07.2023) vom ersten Tour-de-France-Erfolg. Zimmermann musste sich nach 167,2 Kilometern in Issoire nur dem Etappensieger Pello Bilbao geschlagen geben. Im Kampf um das Gelbe Trikot gab es keine Veränderungen.

Der deutsche Radprofi Zimmermann hatte einen Kilometer vor Schluss versucht, mit einer Attacke für die Entscheidung zu sorgen. Er wurde jedoch schon kurz darauf eingeholt, im Sprint fehlten ihm dann die letzten Kräfte, um Bilbao noch zu distanzieren.

"Die Enttäuschung, das größte Ziel meiner Karriere verpasst zu haben, ist momentan größer als die Freude über den zweiten Platz", sagte Zimmermann. "Ich bin einen zu dicken Gang getreten, das war vielleicht ein Fehler. Ich wusste, dass Bilbao schnell ist, ich habe gegen ihn in Stuttgart schon mal einen Sprint verloren."

Hektischer Start mit vielen erfolglosen Attacken

Nach dem Ruhetag hatte sich offenbar eine enorm große Zahl an Fahrern diese hügelige Etappe mit fünf Bergwertungen (viermal dritte und einmal zweite Kategorie) ausgeguckt. Von Beginn an gab es die ersten Attacken, das Hauptfeld ließ die jeweiligen Ausreißer aber nicht gewähren. Ein Beleg dafür ist, dass es auch Wout van Aert nicht schaffte, einen Vorsprung aufzubauen - der Ausnahmefahrer von Jumbo Visma war in der ersten Tour-Woche mehrfach erfolgreich ausgerissen.

Georg Zimmermann: "Um zwei Meter am größten Erfolg meiner Karriere vorbei"

Sportschau, 11.07.2023 14:00 Uhr

Den ersten nachhaltigen Angriff gab es nach etwa 35 Kilometern, als sich eine siebenköpfige Gruppe absetzen konnte. Mit dabei war auch Georg Zimmermann, der bei seiner dritten Tour-Teilnahme erstmals eine Etappe gewinnen wollte. In der Vorbereitung war der kletterstarke Deutsche bereits beim Critérium du Dauphiné erfolgreich, entsprechend galt er schon vor Beginn der zehnten Etappe als Anwärter auf den Tageserfolg.

Bilbao macht Druck im Gesamtklassement

Derweil versuchten weitere Fahrer, aus dem Hauptfeld auszureißen, es bildete sich eine Verfolgergruppe um Julian Alaphilippe und Ben O'Connor - es dauerte aber bis Kilometer 80, bis sie aufschließen konnte. Schließlich bestand die Spitzengruppe aus 14 Fahrern, die sich einen Vorsprung von etwas mehr als drei Minuten aufbaute.

Mit einem Rückstand von 7:37 Minuten war Pello Bilbao (11.) der bestplatzierte Profi der Ausreißer, entsprechend achtete das Hauptfeld darauf, den Vorsprung nicht allzu sehr anwachsen zu lassen. Geringer wurde er aber auch nicht, das Peloton lag auch 25 Kilometer vor dem Ziel noch drei Minuten hinter dem Spanier und seinen Begleitern.

Neilands versucht es im Alleingang

Bilbao fuhr zu dem Zeitpunkt jedoch nicht an der Spitze. Krists Neilands hatte sich einige Kilometer im Alleingang abgesetzt und einen Vorsprung von einer halben Minute herausgefahren. Weil der Schluss der Etappe jedoch flach oder sogar abschüssig war, hatten Bilbao und Co. noch eine große Chance, auf den Solisten aufzuschließen. Festzustehen schien in dem Moment allerdings, dass das Feld um Gelbträger Jonas Vingegaard und seinen Kontrahenten Tadej Pogacar nicht mehr aufschließen würde.

An der Spitze war es jedoch ein Dreikampf. 15 Kilometer vor Schluss lag Neilands etwa 18 Sekunden vor der fünfköpfigen Gruppe um Bilbao, zu der auch Zimmermann gehörte. Weitere 20 Sekunden dahinter hatte aber auch Alaphilippe mit drei Begleitern noch die Chance, in den Kampf um den Etappensieg einzugreifen.

10. Etappe - die letzten drei Kilometer

Sportschau, 11.07.2023 14:00 Uhr

Drei Kilometer vor Schluss war Neilands' Kampf beendet, die sechs Spitzenfahrer hatten da noch gut 20 Sekunden Vorsprung auf die weiteren Verfolger - nach einem hektischen Start gab es also ein hochspannendes Ende. Alaphilippe und Co. schafften es aber nicht mehr, mit um den Sieg zu sprinten. Ganz vorne hatte Zimmermann dann das Nachsehen gegen Bilbao. Im Kampf um den Gesamtsieg gab es keine Veränderungen, Vingegaard und Pogacar kamen zeitgleich ins Ziel.