Michal Kwiatkowski gewinnt die 13. Etappe der Tour de France gewinnt die 13. Etappe der Tour de France

13. Etappe Tour de France Kwiatkowski triumphiert, Pogacar greift zu spät an

Stand: 14.07.2023 18:37 Uhr

Michal Kwiatkowski hat die mit Hochspannung erwartete 13. Etappe der Tour de France am Freitag (14.07.2023) hinauf zum Grand Colombier gewonnen. Die Attacke von Tadej Pogacar auf Jonas Vingegaard kam zu spät, der Däne bleibt mit neun Sekunden Vorsprung im Gelben Trikot.

Der ganze Tag vom Start in Châtillon-sur-Chalaronne bis hin zum Fuß des Grand Colombier stand im Zeichen des allseits erwarteten großen Showdowns zwischen den beiden Matadoren im Feld: Titelverteidiger und Gelbträger Jonas Vingegaard von Jumbo-Visma und sein Herausforderer Tadej Pogacar von UAE, der mit 17 Sekunden Rückstand in der Gesamtwertung in die 138 Kilometer lange 13. Etappe gegangen war.

UAE lässt die Ausreißer nicht weg

Lange Zeit konnte sich vorne eine Spitzengruppe mit 16 Fahrern halten, darunter auch der Deutsche Georg Zimmermann (Intermarche-Circus-Wanty). Doch auffällig war das ständige Interesse vom Team Emirates, die Ausreißer nicht zu weit wegzulassen. Das kostete Pogacars Helfer einerseits Kraft, andererseits zeigte es Stärke und Selbstvertrauen: Das Tempo wurde hochgehalten, um Vingegaard und seine Teamkollegen auch in den flacheren Teilen schon ein wenig zu stressen.

Als der grandiose Schlussanstieg mit einer imposanten Länge von gut 17 Kilometern erreicht war, begann die Spitzengruppe zu zerbröseln, auch Zimmermann fiel zurück. Es blieben allerdings mal drei, mal vier Fahrer an der Spitze, die erstaunlich lange einen Vorsprung zwischen drei und vier Minuten hielten.

13. Etappe - die komplette Übertragung

Sportschau, 14.07.2023 17:00 Uhr

Kwiatkowski fährt allein davon

Bei Kilometer 11,6 vor dem Ziel setzte Kwiatkowski (Ineos Grenadiers) dann die Attacke, die es in sich hatte: Sehr schnell schüttelte er seine drei Mitstreiter ab, und auch der Tempo-peitschende UAE-Zug vor Pogacar und direkt hinter ihm Vingegaard konnte den Rückstand im Bereich von gut drei Minuten kaum verringern.

Stark aus der Sicht von Bora-hansgrohe: Emanuel Buchmann war bis Kilometer 7,5 vor Schluss noch an der Seite von Jai Hindley, um dessen dritten Platz in der Gesamtwertung zu beschützen - erst dann musste der Deutsche abreißen lassen.

Drei zu eins für Emirates

Als die Stars bei der Fünf-Kilometer-Marke vorbeikamen, sah es weiterhin gut für Kwiatkowski aus - immer noch hatte er 2:20 Minuten Vorsprung. Dahinter sah UAE deutlich stärker aus als Jumbo-Visma: Drei Emirates-Helfer waren noch an der Seite von Pogacar, nur noch einer von Jumbo konnte Vingegaard Beistand leisten.

Doch erst 400 Meter vor dem Ziel raffte sich Pogacar zur längst erwarteten Attacke auf. Vingegaard konterte sofort, verlor am Ende gerade mal vier Sekunden plus vier Sekunden Zeitgutschrift für Pogacar - und verteidigte damit das Gelbe Trikot.

Sportschau Tourfunk, 14.07.2023 19:27 Uhr

Zimmermann diesmal zufrieden mit sich

Gleich danach kam dann auch Zimmermann nach einer Top-Leistung ins Ziel, nur 1:34 Minuten hatte er auf Kwiatkowski als Tages-13. verloren. Hindley wurde starker Sechster und baute als weiterhin Dritter in der Gesamtwertung seinen Vorsprung auf die Verfolger aus.

Zimmermann, der erst 500 Meter vor dem Ziel Pogacar und Vingegaard vorbeiziehen sah, sagte anschließend am Sportschau-Mikrofon: "Ich kenne den Berg ganz gut, meine Taktik war, mein eigenes Tempo zu fahren. Ich kam leider nicht ganz an die Verfolgergruppe von Kwiatkowski heran, aber meine Beine sind gut, ich habe keinen Fehler gemacht und fühle mich gut."

Zimmermann - "Bin den ganzen Berg mein eigenes Tempo gefahren"

Sportschau, 14.07.2023 17:00 Uhr

Fünf Berge auf der 14. Etappe

Erholung ist nach Grand Colombier nicht angesagt - auch die 14. Etappe hat es in sich. Auf den 151,8 Kilometern müssen die Radprofis am Samstag gute Beine haben und in einem Auf und Ab fünf mächtige Berge bewältigen. Nach drei Anstiegen der ersten Kategorie wartet mit einer durchschnittlichen Steigung von satten 8,5 Prozent die Ankunft auf dem Col de Joux Plane.

Danach müssen die Fahrer aufpassen, denn es geht etwa zwölf Kilometer bergab in Richtung des Ziels in Morzine Les Portes du Soleil. Auf dem Teilstück mit mehr als 4.000 Höhenmetern könnte eine Ausreißergruppe die besten Karten haben, möglicherweise bekommt Georg Zimmermann dafür Freiheiten.