Radsport | Gent-Wevelgem Rad-Überraschung: Eritreer Girmay triumphiert bei Gent-Wevelgem

Stand: 27.03.2022 17:48 Uhr

Riesen-Überraschung im Radsport: Biniam Girmay aus Eritrea hat den berüchtigten Klassiker Gent-Wevelgem gewonnen und den Stars um Wout Van Aert die Schau gestohlen.

Der 21-jährige Girmay holte sich am Sonntag (27.03.2022) nach 248,8 Kilometern überraschend den Sieg im Sprint einer vierköpfigen Spitzengruppe vor dem Franzosen Christophe Laporte und dem Belgier Dries Van Gestel. Deutsche Fahrer spielten bei der Entscheidung keine Rolle.

Girmay prophezeit "rosige Zukunft"

"Das ist unglaublich. Das habe ich nicht erwartet, so ein Rennen zu gewinnen", sagte Girmay nach seinem Coup und sieht eine große Zukunft für den afrikanischen Radsport: "Es wird sich eine Menge ändern. Wir werden eine rosige Zukunft haben."

Girmay hatte im vergangenen Jahr bereits bei der WM Geschichte geschrieben, als er bei seinem zweiten Platz im U23-Rennen aufs Podium gefahren war. Der 21-Jährige war über das Entwicklungsprogramm des Weltverbandes UCI in den Profiradsport gekommen. Mitte des vergangenen Jahres folgte schließlich der Wechsel in die WorldTour zum belgischen Team Intermarché-Wanty Gobert.

Keine Flandern-Rundfahrt für den Überraschungssieger

In diesem Jahr startete Girmay dann richtig durch. Auf Mallorca gewann er das Rennen in Alcudia. Es folgten starke Auftritte bei Mailand-Sanremo (10.) und dem E3-Preis (5.). Bei der Flandern-Rundfahrt will er nächstes Wochenende aber nicht starten: "Ich vermisse meine Frau, meine Tochter. Ich will erstmal wieder nach Hause."

Alle Augen waren auf Alleskönner Van Aert gerichtet. Und der Belgier, der erst am Freitag den E3-Preis in Harelbeke gewonnen hatte, startete am Kemmelberg beim letzten Anstieg eine Attacke. Doch die Rivalen ließen den Olympia-Zweiten dieses Mal nicht ziehen.

Eine gute Rolle hatte lange Zeit Nikias Arndt gespielt. Der 30-Jährige gehörte einer Ausreißergruppe an, die gut 65 Kilometer vor dem Ziel gestellt worden war.