Olympia | Biathlon Biathlon: Doll verpasst weitere deutsche Medaille - Gold an Fillon Maillet

Stand: 08.02.2022 18:05 Uhr

Quentin Fillon Maillet hat im härtesten Biathlon-Einzelrennen den Olympia-Sieg gefeiert. Mit Benedikt Doll und Roman Rees liefen zwei DSV-Athleten einen Top-Ten-Platz heraus.

Der Franzose Quentin Fillon Maillet hat das Duell der Topstars gewonnen und nach Silber in der Mixed-Staffel am Dienstag Gold im Einzel abgeräumt. Silber ging an Belarus. Anton Smolski konnte sich noch vor den Norweger Johannes Thinges Bö schieben.

"Es ist erstaunlich", freute sich der Franzose. "Einen Sieg mit zwei Fehlern erwartet man eigentlich nicht." Es sei für ihn auch eine kleine Revanche gewesen, da Bö in der Mixed-Staffel die Nase vorne hatte. "Es war ein gutes Rennen", ergänzte Bronzegewinner Bö. Fillon Maillet habe für ihn verdient gewonnen.

Smolski schlägt auch Bö

Bö (1|0|0|1), Olympiasieger von 2018 und bereits mit Gold in der Mixed-Staffel dekoriert, hatte mit Startnummer zwei das Rennen über die 20 Kilometer aufgenommen und die Richtzeit für die Konkurrenz vorgelegt. Zwei Fehler unterliefen dem Norweger, deshalb musste er auf Patzer bei den Mitfavoriten hoffen.

Doch der beste Franzose nahm ihm die Führung ab. Quentin Fillon Maillet hatte auch nur 18 Scheiben abgeräumt, war aber 31,1 Sekunden schneller unterwegs als Bö. Der Norweger musste zudem noch einen Platz weiter rücken, weil Anton Smolski (+14,8 s) mit null Fehlern das bessere Rennen ablieferte.

Doll und Rees beste DSV-Starter

Die besten Chancen auf eine Medaille hatte aus deutscher Sicht Benedikt Doll (1|0|0|1). Nach zwei Fehlern war der Traum von einer Medaille aber für ihn geplatzt, denn die Top drei hatte er dieses Mal nicht in den Beinen. Mit Platz sechs und 1:07,1 Minuten Rückstand auf den Sieger holte er aber ein starkes Ergebnis.

"Heute war klar, dass man null oder eins schießen muss," so Doll. "Weiß nicht, ob ich heulen oder mich freuen soll, von der Platzierung kann man sich jetzt recht wenig kaufen." Der Schwarzwälder hätte sich ein paar Zuschauer an der Strecke gewünscht, weil es doch sehr einsam war. Dennoch gibt ihm das Ergebnis "sehr viel Zuversicht."

Rees glücklich über gute Form

Roman Rees (1:21,6 Min./0|0|1|0) zeigte ebenfalls ein überragendes Rennen und reihte sich hinter Doll auf Platz sieben ein. Der Chance, dass mit einem perfekten Schießen ein Podestplatz möglich gewesen wäre, will er nicht nachtrauern. Auf der Strecke habe er am Ende "noch eins drauflegen können," so Rees. Das sei ein Zeichen für ihn, "dass er gut drauf ist."

Lesser verschießt Massenstartplatz

Für Erik Lesser (0|3|0|2) ging es auch um einen Platz im Massenstart, dafür musste er einen Rang in den Top 15 einfahren. Mit einem schnellen und perfekten ersten Anschlag nahm er die Jagd auf. Dann folgte ein völlig verkorkstes zweites Schießen, das dem 33-Jährigen satte drei Strafminuten einbrachte.

Zum Abschluss traf er erneut nicht alle Scheiben und schüttelte mit Blick auf das Trefferbild den Kopf. Damit konnte er nur noch ein enttäuschendes Ergebnis einfahren. Platz 67 entspricht nicht den Anspüchen des 33-Jährigen.

Kühn am Schießstand von der Rolle

Johannes Kühn hatte in der Saison schon ganz oben auf dem Podest gestanden, doch im härtesten Rennen sammelte der 30-Jährige bereits im ersten Schießen drei Strafminuten ein. (3|2|1|0).

Da noch drei weitere folgten, half es dem Bayern auch wenig, dass er nach seiner Coronainfektion wieder in guter Laufform unterwegs war. Am Ende wurde es nur ein Platz jenseits der Top 30. Kühn konnte sich das Schießen nicht erklären. "Das Rennen war praktisch nach zehn Minuten gelaufen", so der DSV-Athlet. "Das war ein Schlag ins Gesicht."