Formel-1-Weltmeister Max Verstappen mit der Trophäe

Formel 1 Verstappen siegt in Japan und ist erneut Weltmeister

Stand: 09.10.2022 11:13 Uhr

Formel-1-Weltmeister Max Verstappen hat im Regenchaos von Suzuka den Großen Preis von Japan gewonnen und seinen WM-Titel verteidigt. Um die Wertung des Rennens herrschte allerdings länger Verwirrung.

Der Niederländer gewann den Großen Preis von Japan vor seinem Red-Bull-Teamkollegen Sergio Perez und Ferrari-Star Charles Leclerc (Monaco). Verstappen ist nach diesem Zieleinlauf bei vier ausstehenden Rennen von keinem seiner beiden Verfolger mehr von der Spitze der WM-Wertung zu verdrängen.

Verstappen profitierte davon, dass Leclerc eine Kurve verpasste, deswegen eine Fünf-Sekunden-Strafe erhielt und so den zweiten Platz nachträglich an Perez abgeben musste. Obwohl nur 28 der 53 geplanten Runden gefahren wurden, vergab der Automobil-Weltverband FIA volle Punkte. In diesem Punkt herrschte auch nach Rennende lange Verwirrung.

Doch dann kam die Erklärung: Der Internationale Automobilverband vergab die volle Punktzahl, obwohl weniger als die vorgeschriebenen 75 Prozent der 53 Runden absolviert wurden, nämlich nur 28. Diese Regel gelte aber nur, wenn das Rennen nach einer Unterbrechung nicht wieder aufgenommen werden könne, erklärten die Regelhüter mit Verspätung.

"Bin ich Weltmeister? Bin ich es nicht?"

"Es sind gemischte Gefühle", sagte Verstappen: "Ich danke allen, die zu diesem Erfolg beigetragen haben." Zunächst verstand er selbst nicht, ob er den Titel bereits perfekt gemacht hatte. "Bin ich Weltmeister? Bin ich es nicht?", fragte er vor der Siegerehrung. Dann hatte er Gewissheit nach seinem 32. Formel-1-Sieg und dem zwölften der Saison: "Nach dem Rennen haben sie es mir von der FIA gesagt. Nicht zu glauben."

"Wenn ich jetzt auf unsere Saison zurückschaue, dann ist das unglaublich", sagte Verstappen später, "das ist sehr emotional." Der zweite Titel sei angesichts der Überlegenheit "noch ein bisschen schöner. Es war ein sehr besonderes Jahr, solche gibt es nicht oft." Er wolle jetzt einfach "nach Hause" gehen und das genießen.

Ausdauernder Regen sorgt für lange Unterbrechung

In Suzuka regnete es am Sonntag ausdauernd. Der Restart erfolgte mehr als zwei Stunden nach der Unterbrechung. Zwischenzeitlich sah es danach aus, als könne gar nicht gefahren werden. Der viermalige Weltmeister Sebastian Vettel (Heppenheim/Aston Martin) kam in seinem letzten Japan-Rennen dank einer gewagten Strategie als Sechster in die Punkte. Mick Schumachers Reifenpoker ging daneben, der Haas-Pilot verpasste die Punkteränge und wurde 18. und letzter Fahrer im Ziel.

Schrecksekunde für Gasly

Eine Schrecksekunde erlebte der Franzose Pierre Gasly. Der AlphaTauri-Pilot rauschte in der zweiten Runde knapp an einem Bergungsfahrzeug vorbei - Erinnerungen an den schweren Unfall in Suzuka 2014, der seinen Freund Jules Bianchi das Leben gekostet hatte, wurden wach. Das Rennen war zu diesem Zeitpunkt bereits unterbrochen. Gasly war allerdings noch auf der Strecke, weil er unter Safety Car zuvor in der Boxengasse Teile gewechselt hatte und dem Feld hinterherfuhr. "Das ist inakzeptabel", schimpfte Gasly im Funk. Der Weltverband FIA teilte mit, Gasly sei mit "bis zu 250 km/h" unterwegs gewesen, obwohl die Rote Flagge bereits gezeigt war. Die Rennkommissare befassen sich nach dem Rennen mit dem Vorfall.