Ferrari-Pilot Charles Leclerc hofft auf einen Sieg in Monza.

Formel 1 in Monza Ferraris neue Hoffnung beim Heimrennen

Stand: 10.09.2022 14:42 Uhr

Chaotisch und langsam: Ausgerechnet vor dem Formel-1-Heimspiel in Monza steckt Ferrari tief in der Krise. Doch es besteht Hoffnung.

Charles Leclerc verspritzt lachend Champagner. Charles Leclerc jubelt vor Tausenden Fans in Rot. Charles Leclerc strahlt. Vor dem Formel-1-Heimspiel am Wochenende in Monza (Rennen am Sonntag ab 15 Uhr im Live-Ticker bei sportschau.de) schwelgt der Ferrari-Star in den Sozialen Netzwerken in Erinnerungen, vor drei Jahren hatte er auf der legendären Strecke für Ferrari triumphiert.

Es war der erste Sieg seit dem Erfolg von Fernando Alonso 2010. 19 Mal insgesamt gelang Ferrari ein Sieg in Monza. Und jetzt? Leclerc und der stolzen Scuderia droht vor den eigenen Fans das nächste Desaster in dieser Saison voller Pleiten, Pech und Pannen. 

"Nicht die beste Strecke" für Ferrari

"Auf dem Papier ist Monza für uns nicht die beste Strecke", sagte Leclerc vor dem Klassiker am Sonntag (11.09.2022), dem Großen Preis von Italien. Es werde "schwierig" mit dem Sieg. Die Experten glauben gar: Es wird unmöglich.

Monza 2021: Das Podium um Lando Norris, Daniel Riccardo und Valterie Bottas

Das liegt natürlich auch an der überragenden Form des alten - und mit ziemlicher Sicherheit auch neuen - Weltmeisters Max Verstappen im Red Bull. Vor allem aber auch an Ferrari selbst. Indes keimte nach den ersten Übungsrunden am Freitag etwas Hoffnung auf.

Seit Wochen unrund - "Schlamperei"-Vorwürfe

Ob die Piloten zum Heimrennen mehr als nur Hoffnung auf eine Wende haben dürfen, bleibt aber offen. Nach einem starken Saisonstart läuft bei Ferrari seit Wochen nichts mehr zusammen. Der "F1-75" ist nicht mehr schnell genug.

Hinzu kamen haarsträubende Fehler bei der Strategie, zuletzt in Zandvoort wurden die "Roten" gar zum Gespött - bei einem chaotischen Reifenwechsel von Carlos Sainz jr. hatten die Mechaniker ein Rad vergessen. Die Zeitungen in der Heimat waren angesichts der "Schlamperei" fassungslos.

Druck beim Ferrari-Heimspiel groß

Und nun also Monza, das Autodromo Nazionale. Nirgendwo schlagen die Herzen der Ferrari-Fans schneller, nirgendwo herrscht eine größere Euphorie rund um die berühmten roten Renner. Hier werden aus Ferrari-Fahrern Helden, wie einst Michael Schumacher, der vier Mal in Monza gewann. Doch auch nirgendwo schmerzen Niederlagen so sehr wie auf dem legendären Asphalt. 

F1 Monza: Tifosi

"Die Tifosi sind anspruchsvoll und kenntnisreich. Sie können auch wild sein", sagte Teamchef Mattia Binotto: "Sie geben dir ihre ganze Liebe, sie unterstützen dich, auch wenn es nicht so läuft, wie du es willst. Und sie treiben dich an, immer besser zu werden." Ferrari werde alles geben, "um ihnen das gewünschte Ergebnis zu liefern".

Volles Haus in Monza

Es seien besondere Momente, wenn man so viele Menschen sehe, die einen unterstützen, betonte auch Leclerc. In diesem Jahr kann er sich in Sachen Zuschauerinnen und Zuschauern auf Massen ohne jegliche Einschränkungen freuen.

Es gibt keine Pandemie bedingten Restriktionen mehr. "Sie sind glücklich, wenn du es bist, und traurig, wenn du traurig bist. Du fühlst dich nicht alleine", sagte Leclerc.

Monza Formel 1, Tifosi

Ferrari und Leclerc - "liegt etwas im Argen"

Doch wie sollen Leclerc und Co. nur Verstappen schlagen? Nach dem zehnten Sieg im 15. Saisonrennen zuletzt in Zandvoort geht er als klarer Favorit in das Italien-Wochenende. Und dann wird auch noch Mercedes mit Lewis Hamilton und George Russell immer schneller. 

"Wir schöpfen das Potenzial des Autos nicht aus, und da liegt etwas im Argen, das wir aus der Welt schaffen müssen", sagte Binotto. Und Leclerc forderte, man müsse jetzt den Speed wiederfinden, "den wir zu Beginn der Saison hatten". Sonst wird es nichts mit neuen Jubelbildern in Rot aus Monza.