Der katarische Hochspringer Mutaz Essa Barshim während der Leichtathletik-WM 2022 in Eugene.

Flugshow in Eugene Beeindruckender Barshim holt sich Hochsprung-Gold

Stand: 19.07.2022 07:14 Uhr

Mutaz Essa Barshim hat sich zum dritten Mal in Folge den WM-Titel gesichert. Bei einer spektakulären Flugshow in Eugene verwies der Olympiasieger aus Katar den starken Südkoreaner Sanghyeok Woo auf den Silberrang. Ein kraftloser Mateusz Przybylko konnte da nicht mithalten.

War die Stimmung im Hayward Field Stadium die Tage zuvor eher mittelprächtig, rissen die Hochspringer rund um den Besten Barshim das Publikum am vierten WM-Tag mit. Der Katarer gewann die packende Konkurrenz mit einer übersprungenen Höhe von 2,37 m. Ohne Fehlversuch schwebte der 31-Jährige durch den Wettkampf. Da konnte am Ende auch Woo (2,35 m) nicht mehr mithalten, der notgedrungen aufs Ganze ging, sich an 2,39 m versuchte, aber zweimal knapp scheiterte.

Bronze ging an Andrij Prozenko (2,33 m), der der Ukraine damit die erste Medaille in Eugene bescherte. Am Mittwoch (2.40 Uhr MESZ/im Liveticker bei sportschau.de) könnte Gold folgen, wenn Jaroslawa Mahutschich bei den Frauen als Favoritin an die Hochsprung-Matte tritt.

Olympiasieger Tamberi bleibt nur Rang vier

Am Montagabend gehörte das Hayward Field Stadium aber den Hochspringern rund um Barshim, der schon 2017 in London und 2019 in Doha ganz oben auf dem Treppchen gestanden hatte. Im Vorjahr war der Katarer in einer denkwürdigen Entscheidung in Tokio gemeinsam mit seinem Kumpel Gianmarco Tamberi Olympiasieger geworden. Diesmal reichte es für den Italiener (2,33) nur zu Rang vier.

Das war die Hochsprung-Flugshow von Eugene

Sportschau, 19.07.2022 18:00 Uhr

Przybylko: "Ich dachte, ich kippe gleich um"

"Die Stimmung war bombastisch", sagte Mateusz Przybylko. "Wie der Barshim da geflogen ist." Der 30 Jahre alte Leverkusener musste früh die Segel streichen. Der Europameister von 2018 übersprang im dritten Versuch 2,24 m und scheiterte danach dreimal an 2,27. "Bei den 2,27 im letzten Versuch hatte ich beim Anlauf das Gefühl, ich laufe einen Marathon. Mir haben die Kräfte gefehlt. Ich dachte, ich kippe gleich um", sagte Przybylko, der damit Zwölfter unter 13 Startern wurde. "Ich bin ein bisschen enttäuscht, aber doch zufrieden, weil ich im Finale stand. Es ist halt eine WM, keine DM."

2018 hatte der Deutsche in einem spektakulären EM-Finale mit 2,35 m Gold geholt, war danach aber bei der WM 2019 in Doha wie auch bei Olympia 2021 in Tokio klar in der Qualifikation gescheitert. Die letzte deutsche Hochsprung-Medaille bei einer WM hat Raul Spank 2009 mit Bronze in Berlin geholt.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | Sportschau | 15.07.2022 | 20:20 Uhr