Leichtathletik Meisterschaft: Chance für den Mehrkampf-Nachwuchs

Stand: 18.08.2021 12:30 Uhr

Die Olympia-Starter pflegen ihre Blessuren - so werden die Deutschen Mehrkampfmeisterschaften am Wochenende (20.-22.08.2021) in Wesel vor allem bei den Männern zu einer Chance für den Nachwuchs. Und einen Altbekannten.

Als Tim Nowak beim Mehrkampf-Meeting Ende Juni zur achten Disziplin schritt, war sein Schicksal offenbar schon vorgezeichnet. Der Ulmer Zehnkämpfer lag zu diesem Zeitpunkt ausgezeichnet im Rennen, hatte deutlich Kurs genommen auf die Tokio-Qualipunktezahl von 8.350 Zählern und konnte die Olympischen Spiele gewissermaßen schon riechen.

Dann brach bei der Stabhochsprung-Anfangshöhe von 4,70 Metern sein Stab - und bohrte sich in die rechte Hand. Eine klaffende Wunde erforderte die sofortige Behandlung im Kankenhaus. Das Aus in Ratingen. Und das Aus für Olympia. Nowak hatte die Qualifikation verpasst.

Rehabilitation für Nowak?

Nun, acht Wochen später, will sich der Ulmer Zehnkämpfer rehabilitieren. Am Wochenende stehen in Wesel die Deutschen Mehrkampfmeisterschaften auf dem Program. Nowak geht bei den Zehnkämpfern als Topfavorit ins Rennen. Auch, weil die Olympiastarter Niklas Kaul und Kai Kazmirek nicht am Start sein werden. Beinahe traditionell starten die Top-Athleten des deutschen Mehrkampfes nicht bei den Deutschen Meisterschaften, weil sie Jahr für Jahr nach dem Saison-Höhepunkt ausgetragen werden. Und daher für die Top-Athleten keinen Sinn machen.

Nowak ist das dieses Mal egal, ihm wird der Wettkampf gerade recht kommen - auch wenn er immer noch mit mehreren kleinen Wehwehchen kämpft. Aber das ist ja bei Zehnkämpfern kein außergewöhnlicher Zustand.

Bollinger und Wolff kratzen an 8.000er Marke

Interessant wird sein, wie der Nachwuchs die Meisterschaften nutzen kann. Mit Marvin Bollinger und Jannis Wolff kratzen zwei Talente an der 8.000er Marke, die nach wie vor den Eintritt in die internationale Klasse markiert.

Bei den Siebenkämpferinnen ist die Lage ähnlich. Auch hier werden die beiden deutschen Olympia-Starterinnen Carolin Schäfer und Vanessa Grimm nicht am Start sein. Der Blick dürfte daher am ehesten zu den beiden Leverkusenerinnen Anna Maiwald und Mareike Arndt gehen, die sich ganz knapp nicht für Tokio hatten qualifizieren können.

Siebenkampf - Maiwald und Arndt werden von der Jugend herausgefordert

Sowohl die 31-jährige Maiwald als auch die zwei Jahre jüngere Arndt gehören zu den Erfahrenen im Mehrkampf und haben in der Vergangenheit schon Leistungen von über 6.000 Punkten geschafft. Sie werden mutmaßlich am ehesten herausgefordert von der erst 23-jährigen Janina Lange aus Lübeck, die an eben jener 6.000er Marke kratzt.

Neben den erfahreneren Athleten werden in Wesel aber besonders die Nachwuchsathleten im Blickpunkt stehen. Von der U23 bis hinunter zu den erst 15-Jährigen werden bei Frauen und Männern die besten deutschen Talente zu sehen sein.