Juri Knorr (r) wirft den Ball auf das Tor gegen Abel Serdio Guntin aus Spanien.

Schon zehn Tore zur Halbzeit Knorr-Gala beschert DHB-Team Sieg gegen Spanien

Stand: 30.04.2023 18:50 Uhr

Mit einer starken Leistung hat Juri Knorr die deutsche Handball-Nationalmannschaft zum Sieg gegen Spanien beim EHF Euro Cup geführt. Schon zur Halbzeit hatte der DHB-Star am Sonntag (30.04.2023) beim 32:31 (20:11)-Sieg zehn Tore auf dem Konto.

Dass Juri Knorr zu den weltbesten Handballern zu zählen ist, zeigte spätestens die WM im Januar, als der 23-Jährige unter anderem Topscorer des Turniers war. Und dennoch zeigte Knorr im Spiel gegen Spanien, dass er es sogar noch besser kann. Zwei Tage nach der Lehrstunde gegen Schweden (23:32) war der Rückraumspieler der überragende Mann.

Starke Teamleistung - mit einem überragenden Knorr

Allein in der ersten Halbzeit erzielte Knorr zehn Tore. Was diese schon überragende Bilanz noch weiter aufwertet: Er brauchte dafür auch nur zehn Versuche. Und der Star der Rhein-Neckar Löwen, die er vor kurzem zum Pokal-Titel geführt hatte, überzeugte nicht nur im Abschluss, er legte auch mehrere Tore vor.

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Mit 20:11 führte das DHB-Team (Trefferquote 87 Prozent) nach den ersten 30 Minuten. Entsprechend groß war auch das Lob von Sportschau-Experte Dominik Klein. Doch auch er wusste, dass ein Mann hervorzuheben war. "Wir müssen über einen Mann sprechen - und das ist Juri Knorr, der das federführend leitet. Er macht das absolut hervorragend, auch wie er Johannes Golla am Kreis einsetzt. Er hat das komplette Repertoire in der ersten Habzeit gezeigt", sagte Klein.

Dass die Partie so einseitig war, lag aber auch daran, dass Andreas Wolff im Tor eine starke Leistung zeigte und die Abwehr um Golla und Julian Köster die Spanier in Schach halten konnte. Vor allem die Kreisläufer, die die Spanier traditionell häufig einzusetzen versuchten, stoppte die deutsche Defensive immer wieder erfolgreich.

Andreas Wolff - "Sind auf einem guten Weg"

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Knorr-Manndeckung macht DHB-Team zu schaffen

Spanien stellte nach der Gala in der ersten Halbzeit um und nahm Knorr in Manndeckung. Darunter litt das deutsche Spiel, und auch der Gegner steigerte sich, konnte schnell auf 18:23 (39.) verkürzen. Auch weil die DHB-Defensive nicht mehr die Intensität von vor der Pause zeigte. Zudem probierte Trainer Alfred Gislason einige Dinge aus.

Deutschland wirkte verunsichert - und trotz doppelter Unterzahl kam Spanien näher ran. 15 Minuten vor Schluss drohte der DHB-Sieg beim Stand von 25:21 noch in Gefahr zu geraten. Doch gerade Golla war es zu verdanken, dass der Vorsprung komfortabel blieb, mit seinem sechsten Treffer erhöhte er auf 26:21 (45.) - Spanien schlug aber im Gegenzug direkt wieder zurück.

Golla fliegt vom Platz

Eine weitere schlechte Nachricht gab es kurz darauf. Golla spielte bei einem gegnerischen Zuspiel den Ball bewusst mit dem Fuß und erhielt zum dritten Mal eine Zwei-Minuten-Strafe - und sah deswegen die Rote Karte (47.). In Überzahl konnte Spanien dann sogar auf 25:27 verkürzen (49.).

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Deutschland scheiterte in dieser Phase immer wieder am gegnerischen Torhüter Gonzalo Perez de Vargas. Der überzeugte nicht nur mit starken Reflexen, sondern auch mit guten Zuspielen, in Überzahl bereitete Perez mehrere Tore vor, weil das DHB-Team auf sechs Feldspieler erhöht hatte.

Wolffs Glanzparade macht den Sieg klar

Mit einem ganz wichtigen Treffer konnte Witzke wieder auf drei Tore Vorsprung (28:25) stellen (52.), wenig später meldete sich auch Knorr mit seinen Treffern Nummer zwölf und 13 zurück und sorgte für mehr Sicherheit im Team. Doch Spanien ließ sich nicht abschütteln, hatte immer eine Antwort parat.

Für die Vorentscheidung sorgte dann Torhüter Wolff. Mit einer Fußparade in Kopfhöhe verteidigte der 32-Jährige den 31:28-Vorsprung seines Teams (57.). Lukas Mertens nutzte die 13. Wolff-Parade (am Ende wehrte er 15 gegnerische Würfe ab) des Spiels und erhöhte (58.). Spanien konnte nur noch auf 31:32 verkürzen.

"Das war ein sehr wichtiger Sieg, auch wegen der Art und Weise", sagte Gislason: "Insgesamt ist es aber schade, dass es nur ein Tor Vorsprung war, es hätten vier oder fünf sein müssen."