Andre Fuhr, Borussia Dortmund

Nordmeyer übernimmt Nachwuchsteam DHB findet Nachfolger für André Fuhr

Stand: 29.12.2022 12:47 Uhr

Christopher Nordmeyer wird künftig die Nachwuchsmannschaft der weiblichen U19/20 beim Deutschen Handball-Bund (DHB) trainieren. Das teilte der Verband am Donnerstag (29.12.2022) mit.

Der 55 Jahre alte Nordmeyer folgt damit auf André Fuhr (Foto), der im September erklärte, nicht mehr für den DHB arbeiten zu wollen. Zuvor hatte Borussia Dortmund den 51 Jahre alten Fuhr freigestellt, da es Vorwürfe psychischer Gewalt gegen den Trainer gab. Diese wurden zunächst von zwei Spielerinnen des BVB erhoben, inzwischen haben sich deutlich mehr Spielerinnen an eine unabhängige Anlaufstelle gegen Gewalt im Spitzensport gewandt und sich über Methoden von Fuhr beschwert, die in der Branche und auch beim Verband bekannt gewesen seien, ohne dass etwas passiert sei.

Der "Fall Fuhr" ist nach wie vor nicht aufgeklärt, eine Anwältin des Trainers hatte erklärt, die Vorwürfe seien "in wesentlichen Punkten unzutreffend".

Der Deutsche Handball-Bund hatte eine Kommission zur Aufarbeitung und Prävention von Gewalt eingesetzt, diese aber kurz vor Weihnachten wegen interner Differenzen wieder aufgelöst. Sie soll neu besetzt werden.

Mit Hannover-Burgdorf in den Europapokal

Christopher Nordmeyer war als Spieler und Trainer eng mit der TSV Hannover-Burgdorf verbunden. In der Saison 2012/13 führte er die Niedersachsen als Tabellensechster in den Europapokal. Die Frauen des SV Wacker Osterwald hatte er zwischen 1993 und 2004 von der Oberliga bis in die 2. Liga geführt.

"Diese Aufgabe ist ein sehr schöner Weg zurück zum Frauenhandball. Ich freue mich auf den gemeinsamen Weg mit den talentierten Spielerinnen dieser Altersklasse und die Zusammenarbeit mit den Vereinen. Recherche und Kontaktaufnahme beginnen jetzt", wird Nordmeyer in einer Mitteilung des DHB zitiert. Frauen-Bundestrainer Markus Gaugisch sagte demnach: "Christopher ist ein großartiger Kollege mit riesiger Erfahrung, der unseren Spielerinnen sehr viel geben kann. Ich nehme ihn als taktisch herausfordernd, innovativ, akribisch und kommunikativ wahr."