Handball-Bundesliga THW Kiel nach packendem Duell in Magdeburg nur noch Verfolger

Stand: 08.06.2021 22:20 Uhr

Titelverteidiger THW Kiel droht nach dem verpassten Pokaltriumph auch die deutsche Handball-Meisterschaft auf der Zielgeraden zu verspielen. In Magdeburg verlor Kiel nach einem torreichen wie spannenden Kampf.

Der Rekordmeister von Trainer Filip Jicha unterlag am Dienstagabend vor 1.500 Zuschauern bei European-League-Sieger SC Magdeburg mit 33:34 (16:17). Der Vizemeister SG Flensburg-Handewitt hatte am Wochenende durch einen Sieg gegen die TSV Hannover-Burgdorf (28:24) die Spitze der Handball-Bundesliga übernommen, Kiel konnte nach zuvor 13 Siegen in Folge nun nicht kontern.

Fünf Spieltage vor Saisonschluss fiel der THW mit 59:7 Punkten einen Zähler hinter Tabellenführer SG Flensburg-Handewitt (60:6) zurück. Der in dieser Saison bei Punktgleichheit ausschlaggebende direkte Vergleich würde an den THW gehen.

Jeweils acht Tore von Ekberg, Dahmke, Magnusson und Musa

Fünf Tage nach der überraschenden Halbfinal-Niederlage im Pokal gegen den späteren Champion TBV Lemgo Lippe reichten auch jeweils acht Tore von den besten Kieler Werfern Niclas Ekberg und Rune Dahmke nicht zum Sieg. Bei den Magdeburgern, die Tabellenplatz drei festigten, überragten Zeljko Musa und Omar Ingi Magnusson mit jeweils acht Toren - und Keeper Tobias Thulin.

Mertens sorgt für erste Drei-Tore-Führung des SCM

In der 13. Minute setzte zunächst der Kieler Rechtsaußen Ekberg einen Siebenmeter gegen den Pfosten. Im Gegenzug erhöhte Lukas Mertens mit dem 7:4 zur ersten Drei-Tore-Führung für die Magdeburger, bei denen anstelle des angeschlagenen Stammkeepers Jannick Green Thulin zwischen den Pfosten begann.

Erst allmählich fand der Rekordmeister aus Kiel zu seinem Spiel. Unmittelbar vor der Pause gelang aber nicht der Ausgleich, stattdessen sah Kiels Hendrik Pekeler die Rote Karte. Der Nationalspieler hatte nach Magdeburgs Piotr Chrapkowski getreten, nachdem der Pole bei einer Abwehraktion auf Pekeler gestürzt war und ihn verletzt hatte.

Weinhold und Ekberg verletzt raus

Mitte der zweiten Halbzeit lagen die Bördestädter 26:20 (43.) vorn - aber innerhalb von fünf Minuten war der THW beim 26:27 wieder dran. Vorbei kam der THW aber nicht mehr. Bitter für die Kieler: Auch Steffen Weinhold und Ekberg mussten verletzt raus.