Ukraine vor dem Spiel gegen die Niederlande Ukraine - der bärenstarke Außenseiter

Stand: 12.06.2021 17:19 Uhr

Vor dem EM-Start der Ukraine dreht sich beim Team von Trainer Andrej Schewtschenko beinahe alles um das Trikot-Gate. Das überdeckt ein wenig, dass die Ukraine richtig gefährlich ist. Das könnte nun auch die Niederlande spüren.

Es bleibt das Thema Nummer eins beim ukrainischen Nationalteam: das gelb-blaue Trikot der Osteuropäer und was darauf zu sehen und zu lesen ist. Dass die Umrisse der von Russland annektierten Krim die Vorderseite zieren und dort auch bleiben, ist mittlerweile bekannt. Der Slogan "Ruhm der Ukraine! - Den Helden Ruhm" auf dem Kragen wurde von der Uefa hingegen beanstandet. Das sei dann doch zu viel Poltik.

Kurzum: Es dreht sich beim ukrainischen Team gerade viel um Textil und wenig um Fußball. Das wiederum führt dazu, dass die von Ex-Milan-Star Andrej Schewtschenko trainierte Auswahl ein wenig unter dem medialen Radar fliegt. Ein Umstand, von dem sich die Niederlande, am Sonntag (21 Uhr) erster Gegner der Ukrainer, nicht ablenken lassen sollte. Denn auf "Oranje" wartet eine richtig unangenehme Aufgabe.

Ein Sieg, ein Remis gegen Portugal

Es ist zwar mitnichten so, dass Schewtschenko ein Team voller Superstars anleitet. Er trainiert aber ein Team, das sich gerne mit den ganz Großen auf diesem Kontinent anlegt.

Portugal, in der gleichen Qualifikationsgruppe wie die Ukraine, kann ein Lied davon singen. Die Truppe um Cristiano Ronaldo verlor beim Auswärtsspiel in Kiew mit 1:2 und konnte auch das Heimspiel nicht gewinnen, Endstand 0:0. Am Ende wurde die Ukraine und nicht Portugal Gruppensieger.

Ist nun die "Elftal" fällig?

Die ukrainische Hartnäckigkeit bekam im Oktober auch Spanien zu spüren. 1:0 hieß es am Ende im Nations-League-Spiel. Eine andere Mannschaft verlor nur einen Monat später mit 0:6 gegen Spanien. Man erinnert sich hierzulande ganz gut daran. Umso höher ist der Sieg der Schewtschenko-Elf zu bewerten. Ist nun die "Elftal" fällig?

Die Niederländer müssen sich in jedem Fall auf eine defensiv enorm starke Elf einstellen. Nur vier Gegentore ließen die Ukrainer in der Qualifikation zu. Nur die Belgier kassierten weniger Treffer (drei). Mit dieser Defensivstärke können die Osteuropäer auch der "Elftal" auf den Geist gehen.

Achtelfinal-Einzug ist möglich

Der klassische Underdog ist die Ukraine also nicht. Im Gegenteil. Es wird spannend zu sehen sein, welche Rolle das Team im Turnier spielt. Der Einzug ins Achtelfinale ist definitiv drin, dann warten natürlicherweise noch mehr Große als Gegner. Und die sollten sich in Acht nehmen – und sich nicht von Diskussionen um Trikots, Design und Schriftzüge ablenken lassen.