Gruppe C Foda und das Alaba-Problem - De Ligt zurück bei Oranje

Stand: 16.06.2021 19:49 Uhr

Beide haben ihr erstes Gruppenspiel gewonnen, beide wollen nachlegen und den Achtelfinaleinzug klar machen - in Amsterdam sind die Niederlande Favorit gegen Österreich, zumal dem ÖFB-Team ein wichtiger Mann fehlen wird und Trainer Franco Foda die richtige Rolle für seinen besten Spieler erst noch finden muss.

Die Konstellation in Gruppe C ist klar: Die Niederlande und Österreich haben nach ihren Siegen jeweils drei Punkte auf dem Konto. Mit einem weiteren Dreier wäre das Achtelfinale sicher. Eine Riesenchance, insbesondere für die Österreicher, die noch immer an dem frühen EM-Aus vor fünf Jahren zu knabbern haben.

Die Freude über den ersten EM-Sieg überhaupt wich vor der Partie in Amsterdam gegen die Niederlande am Donnerstag (21.00 Uhr im Sportschau-Liveticker) dem Frust über die Sperre für Marko Arnautovic. Der frühere Bremer wurde von der UEFA nach seinem beleidigenden Jubel im Anschluss an seinen Siegtreffer beim 3:1 gegen Nordmazedonien für ein Spiel gesperrt und fehlt dem Team Austria in Spiel zwei.

Foda: "Müssen enger zusammenrücken"

"Unser voller Fokus gilt dem Spiel gegen die Niederlande. Im abschließenden Gruppenspiel gegen die Ukraine wird Marko wieder zeigen, wie wichtig er für unsere Mannschaft ist", sagte Österreichs Trainer Franco Foda. "Es war für uns alle natürlich eine Hiobsbotschaft. Aber wir müssen noch enger zusammenrücken."

Arnautovic hat sich für sein Fehlverhalten entschuldigt und eine Spende in Höhe von 25.000 Euro für ein Integrationsprojekt angekündigt - dennoch ist die Sperre für den 32-Jährigen vom chinesischen Klub Shanghai Port doppelt bitter. Zum einen hätte der Stürmer, anders als noch gegen Nordmazedonien, in der Startelf gestanden. Zum anderen hat er eine Niederlande-Vergangenheit, spielte von 2006 bis 2010 für Twente Enschede.

De Boer stellt um und bringt de Ligt

"Wir kennen ihn aus dieser Zeit. Er ist ein sehr guter Spieler. Für Österreich bedeutet das sicherlich eine Schwächung, was bedeutet, dass es für uns sicher nicht schlecht ist", sagte der niederländische Bondscoach Frank de Boer. Rund um seine Mannschaft ist die Stimmung nach dem teilweise überzeugenden Auftaktsieg gegen die Ukraine bestens. Vor allem offensiv deutete das Team an, was in ihm steckt, auch dank des überzeugenden Wout Weghorst vom VfL Wolfsburg.

Viel Anlass zu wechseln, hat de Boer also nicht. Trotzdem stellt er sein Team auf mindestens einer Position um: In der Abwehr wird Matthijs de Ligt von Juventus Turin nach überstandenen Leistenbeschwerden zurückkehren. Dafür muss sehr wahrscheinlich Youngster Jurrien Timber weichen. "Matthijs wird spielen", machte der Trainer kein Geheimnis um seine Aufstellung.

Diskussionen um Rolle Alabas

Auch Foda wird wohl nicht groß umstellen, auch wenn es in der Heimat Diskussionen um die Rolle von Alaba gibt. Viele Experten, nicht nur in der Alpenrepublik, sehen den Münchner in einer zu defensiven Rolle verschenkt. Ob und wie Foda reagiert, ließ er offen. "David ist ein Top-Spieler und kann auf allen Positionen Top-Leistungen abrufen", so der 55-Jährige. Gegen offensivstarke Niederländer ist es aber vielleicht gar keine schlechte Idee, wenn Alaba noch einmal die Defensivreihe verstärkt.