EM-Qualifikation U21 nach Pleite gegen Polen - Devise "Wachrütteln"

Stand: 13.11.2021 08:39 Uhr

Nach der höchsten Pleite der DFB-U21 seit sechs Jahren will Trainer Antonio Di Salvo sein Team um Kapitän Jonathan Burkardt für die nächste Aufgabe in der EM-Qualifikation "wachrütteln". Hätte das schon am Freitag (12.11.2021 gegen die Polen funktioniert, wäre die Partie anders verlaufen.

Die deutsche U21-Nationalmannschaft will nach einer ihrer höchsten Niederlagen überhaupt schnell eine Reaktion zeigen. "Aus solchen Situationen muss man einfach Dinge mitnehmen, muss dazulernen", sagte Trainer Antonio Di Salvo nach dem 0:4 am Freitagabend in der EM-Qualifikation in Großaspach gegen Polen. Höher verlor eine deutsche U21 nur bei der EM 2015 beim 0:5 gegen Portugal.

Tapfere Leistung trotz katastrophalen Starts

"Es läuft nicht immer alles so, wie man es sich wünscht und man muss gegen Widerstände angehen", sagte Di Salvo: "Wenn man so ein Spiel hinlegt, möchte man sofort wieder auf den Platz und es gutmachen. Wir haben am Dienstag die Möglichkeit, es gutzumachen." Als Nachfolger von Stefan Kuntz kassierte er im dritten Spiel nach zwei Siegen seine erste Niederlage. Seine Devise: "Wachrütteln" und am Dienstag "Gas geben". Dann ist in Ingolstadt Gruppenschlusslicht San Marino der Gegner für Europameister Deutschland.

Des Wachrüttelns hätte es gegen Polen schnell bedurft. Sehr schnell. Denn hinter dem Katastrophenstart verblasste, dass die dezimierte deutsche Elf in Unterzahl lange Zeit eine tapfere Leistung zeigte. Die deutschen Nachwuchshoffnungen, die auf Dortmund-Torjäger Youssoufa Moukoko (Augenentzündung) verzichten mussten, erwischten vor 3.994 Zuschauern einen desaströsen Fehlstart. Zwar übernahm die DFB-Auswahl um Debütant Jan Thielmann vom 1. FC Köln schnell das Kommando, doch die Gäste aus Polen schalteten schnell um und überzeugten mit eiskalter Effizienz vor dem Tor. 

Erst leitete Erik Schuranow mit einem Fehlpass einen schnellen Gegenstoß ein, den Adrian Benedyczak souverän vor DFB-Torhüter Luca Philipp (TSG Hoffenheim) vollendete. Wenig später erhöhte der Torjäger des italienischen Zweitligisten Parma Calcio nach einem weiteren Konter freistehend per Lupfer. Die Vorentscheidung gelang Michael Skoras, der sich bei einem harten Zweikampf gegen Jean Manuel Mbom durchsetzte und aus spitzem Winkel traf. Danach hatte der Werder-Profi erneut das Nachsehen und wurde nach einer Notbremse gegen Benedyczak vom Platz gestellt. Nach 20 Minuten war die Partie entschieden.

In der Folge zeigte die Mannschaft von Di Salvo aber Moral, kontrollierte das Spielgeschehen und erarbeitete sich eine Vielzahl an Chancen. Nur ein Treffer wollte nicht gelingen.

DFB-Team weiter Gruppenerster

Trotz der Niederlage gegen Polen führt die DFB-Auswahl die Qualifikationsgruppe B mit zwölf Punkten vor Israel (12) und Polen (10) an. Nur der Gruppenerste qualifiziert sich direkt für die Endrunde 2023 in Georgien und Rumänien. "Es ist entscheidend, wie reagiert die Mannschaft darauf", sagte Kapitän Jonathan Burkardt, "wie nimmt sie das auf, wie entwickelt sie sich. Lernen wir was daraus oder eben nicht. Ich glaube, dass wir in der Niederlage auch eine Chance haben, daraus etwas zu lernen."

Und weiter: "Es ist gut, dass wir nicht alle nach Hause zu unseren Vereinen fahren, sondern dass wir zusammenbleiben und analysieren, was da schief gelaufen ist. Wir wollen am Dienstag ein gutes Ergebnis gegen San Marino einfahren, um dann doch wieder mit einem ganz guten Gefühl nach Hause fahren zu können."