Real Madrids Marco Asensio im Interview nach dem La Liga-Spiel gegen Villarreal

Freiheit der Medien La Liga fordert vertraglich "positive" Berichterstattung

Stand: 21.09.2022 21:43 Uhr

Die spanische Liga hat mit einem Eingriff in die Medienfreiheit Proteste ausgelöst. Journalisten-Vereinigungen und die OSZE kritisieren die Regelung.

Bei der Vergabe der TV-Rechte für die laufende Saison galt der Grundsatz, dass der künftige Rechteinhaber "positiv" über die Liga zu berichten habe. Bei Zuwiderhandlung darf die Liga die Entlassung des entsprechenden Reporters oder Kommentators einfordern.

"Die neuen Klauseln schränken die Medienfreiheit und das Recht auf Information in unzumutbarer Weise ein", sagte Teresa Ribeiro, Beauftragte für die Freiheit der Medien bei der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). "Das ist leider zunehmend Praxis in der Fußballwelt", sagte sie. Sie betonte, dass der Staat die Pflicht habe, die Freiheit der Medien zu schützen. Schutz von demokratischen Rechten und Konfliktprävention zählen zu den Kernaufgaben der OSZE. Spanien ist Mitglied der Organisation.

Ligachef: Nach Schlusspfiff nur Fragen zum Spiel

Kritik der spanischen Journalistenverbände wurde von La-Liga-Chef Javier Tebas zurückgewiesen. Laut Tebas sollten unmittelbar nach dem Schlusspfiff nur Fragen zum Spiel gestellt werden, andere Themen sollten in Pressekonferenzen angesprochen werden. Von der spanischen Liga heißt es laut der Nachrichtenagentur AFP, dass mit der Bestimmung Boulevardthemen oder Schlagzeilen rund um die Familien der Spieler aus der Berichterstattung herausgehalten werden sollen.