Carlo Ancelotti und Toni Kroos vor dem Real-Logo, Xavi Hernandez und Robert Lewandowski vor dem Barcelona-Logo

Real Madrid vs. FC Barcelona El Clásico - ein großes Versprechen

Stand: 14.10.2022 08:33 Uhr

Die Ausgangslage vor dem Clásico am Sonntagnachmittag (16.15 Uhr) verspricht ein Duell auf allerhöchstem Niveau. Sowohl Real Madrid als auch der FC Barcelona befinden sich in der spanischen La Liga in bestechender Form. Die Dauerrivalen erleben im Gleichtakt einen Auftakt nach Maß. Bei den Katalanen sorgt nur das europäische Geschäft für Sorgenfalten.

Von Raffael Reisdorf

Der hervorragende Saisonstart lässt Real und Barça vor Selbstbewusstsein strotzen. Nach neun Spieltagen stehen die Rivalen mit 22 Punkten punktgleich an der Tabellenspitze - lediglich die Tordifferenz spricht im Kopf-an-Kopf-Rennen für die "Blaugrana". In der Sportschau am Sonntag (16.10.2022; 19.15 Uhr) gibt es eine Zusammenfassung der Partie.

Erster Clásico für Lewandowski

Beim FC Barcelona ist Neuzugang Robert Lewandowski der überragende Akteur. Der polnische Stürmer hat schon neun Treffer erzielt und führt damit die Torschützenliste der spanischen Liga an. Im Clásico liegen die Hoffnungen der Katalanen folglich auf ihrer neuen Nummer neun.

Robert Lewandowski bejubelt einen Treffer für den FC Barcelona

Neuzugänge schlagen ein

Doch Barcelona ist mehr als nur Lewandowski. Stolze 150 Millionen Euro haben die finanziell gebeutelten Katalanen im Sommer in die Hand genommen, um den Kader zu verstärken. Neben "Lewy" investierte Barça mit Außenstürmer Raphina weiter in die Offensive. Franck Kessie, Jules Koundé und Andreas Christensen rüsteten zudem die Defensive auf.

Die Investition in neues Personal zahlt sich aus. Barcelona stellt sowohl in der Offensive (21 Tore) als auch in der Defensive (ein Gegentor) die ligaweiten Bestmarken.

Der FC Barcelona bejubelt einen Treffer

Zittern in der Königsklasse

Lediglich die Champions League sorgt bei der sonst so guten Stimmung in Barcelona für Wermutstropfen. Nach vier Spieltagen haben die Katalanen nur vier Punkte gesammelt - es droht das Vorrundenaus. Als Ausrede lässt Trainer Xavi Hernández die Leistungen aber nicht gelten: "Wir hoffen, dass es keine mentalen Auswirkungen auf uns hat. [...] Wir müssen an den Clásico denken, uns gut erholen und versuchen, gegen Real Madrid im Bernabéu zu gewinnen, was nicht einfach wird."

Doch der Blick auf die Liga sollte Grund genug für den FC Barcelona sein, um optimistisch auf das Duell zu schauen. Nach dem schwierigen vergangenen Jahr scheint der Turnaround beim spanischen Traditionsverein einigermaßen geglückt.

Real Madrid mit unermüdlichen Routiniers

Doch auch beim Erzrivalen läuft es in der neuen Spielzeit rund. Durch den Gewinn der Champions League hat Real Madrid seine Kritiker zum wiederholten Male verstummen lassen. Satt wirkt das Team von Trainer Ancelotti aber immer noch nicht. Auch im neuen Jahr marschieren die "Königlichen" durch alle Wettbewerbe.

Kontinuität als Schlüssel zum Erfolg

Dabei setzt der Hauptstadtklub auf bewährte Kräfte. Wie schon in den vergangenen Jahren bleibt der personelle Stamm des Erfolges in Madrid der gleiche. Die Achse, bestehend aus David Alaba, Toni Kroos, Luka Modric und Karim Benzema, agiert nach wie vor auf höchstem Niveau. Einzelne Verstärkungen wie Antonio Rüdiger oder Aurélien Tchouameni fügen sich nahtlos in das "weiße Ballett" ein und lassen Abgänger Casemiro vorerst vergessen.

Denn neben einem hervorragenden Ligastart hat sich Real auch innerhalb der Champions League schon nach vier Spielen vorzeitig für das Achtelfinale qualifiziert.

Offene Rechnung

Falls es den erfolgsgewöhnten "Königlichen" aber doch an Motivation mangeln sollte, so reicht der Blick in die jüngste Vergangenheit. Beim Clásico im März gelang dem FC Barcelona mit einem krachenden 4:0-Sieg im Bernabéu die Rehabilitation gegen den späteren spanischen Meister. Zuvor hatte Real fünf Vergleiche in Folge gewonnen.