Deutsche Spielerinnen jubeln

Sieg in Island DFB-Frauen dürfen weiter von Olympia träumen

Stand: 31.10.2023 22:48 Uhr

Die deutschen Fußballerinnen haben die Chance auf eine Teilnahme an den Olympischen Spielen im kommenden Jahr in Paris gewahrt. In Island gab es in der Nations League einen hart erkämpften 2:0 (0:0)-Sieg.

Bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt in der Hauptstadt Reykjavik sorgten Giulia Gwinn (64. Minute) per verwandeltem Foulfmeter und Klara Bühl (90.+4) für die deutschen Tore.

Für Interimstrainer Horst Hrubesch war es nach dem 5:1 gegen Wales am vergangenen Freitag der zweite Sieg im zweiten Spiel. Torschützin Giulia Gwinn gab nach dem Kraftakt auf gefrorenem Rasen in Reykjavik zu: "Es war ein ziemlicher Krampf." Am Sportschau-Mikrofon sagte sie: "Wir hatten einige Chancen, doch es war wie verhext. Der Ball wollte einfach nicht rein."

Deutschland liegt in der Nations League weiter drei Punkte hinter den makellosen Däninnen (Hinspiel 0:2). Nur als Gruppensieger spielt der Vize-Europameister weiter um ein Olympia-Ticket. Am 1. Dezember kommt es in Rostock zum direkten Duell.

Lea Schüller und Svenja Huth nur an die Latte

Lea Schüller (4.) setzte im Stadion Laugardalsvöllur mit einem Lattentreffer das erste Ausrufezeichen. Das DFB-Team, das ohne die verletzte Spielführerin Alexandra Popp antrat, übernahm zwar gleich das Kommando, doch wie gegen Wales mangelte es in der ersten Hälfte an Präzision und Ideen. Immer wieder segelten erfolglos Flanken in den isländischen Strafraum.

Giulia Gwinn - "War ein richtiger Krampf"

Sportschau, 31.10.2023 20:15 Uhr

Insgesamt drei Veränderungen hatte der 72-jährige Hrubesch in seiner Startelf vorgenommen. Sara Doorsoun ersetzte in der Innenverteidigung die verletzte Marina Hegering. Zudem begannen Linda Dallmann und Lena Lattwein. Eine Flanke von Svenja Huth prallte an die Latte (32.) - Hrubesch schlug die Hände vor das Gesicht.

Souveräner Elfmeter von Giulia Gwinn

Das 4:0 im Hinspiel in Bochum im Vormonat sollte Mut verleihen, doch die Isländerinnen um Kapitänin Glodis Viggosdottir vom FC Bayern leisteten deutlich mehr Gegenwehr.

Hrubesch reagierte und brachte nach der Pause Sjoeke Nüsken und Jule Brand, die aber auch gleich eine gute Kopfballchance vergab (50.). Dann aber erwischte Islands Torhüterin Telma Ivarsdottir Schüller im Luftzweikampf mit der Hand im Gesicht, den fälligen Strafstoß verwandelte Rechtsverteidigerin Gwinn souverän. In der 85. Minute musste Ann-Kathrin Berger im deutschen Tor die wackelige Führung gegen Dilja Zomers festhalten.

Nach den Länderspielen richten sich die Blicke auch wieder auf den Wirbel um die Bundestrainerin a.D.. Das ausstehende Gespräch im Streit zwischen Martina Voss-Tecklenburg (Vertrag bis 2025) und dem DFB ist mittlerweile terminiert. Nach einigen Irritationen wird die 55-Jährige wohl nicht mehr an die Seitenlinie zurückkehren.

Dänemark siegt gegen Wales

Zuvor hatte Gruppengegner Dänemark in der Nations League seine weiße Weste gewahrt. Der Tabellenführer der Gruppe A3 gewann in Viborg gegen Wales mit 2:1 (2:0) und verteidigte damit in der Olympia-Qualifikation seinen Vorsprung von drei Punkten auf das DFB-Team.

Amalie Vangsgaard (28.) und Sofie Bredgaard (39.) sicherten den Gastgeberinnen den vierten Erfolg im vierten Spiel, für das punktlose Schlusslicht Wales erzielte Jessica Fishlock (72.) den Anschlusstreffer.