Die österreichische Fußball-Nationalspielerin Laura Wienroither

Nachbarschaftsduell im Viertelfinale "Sind net unsterblich" - Österreich macht Stimmung

Stand: 20.07.2022 07:49 Uhr

Man wisse "dass sie net unsterblich sand" und Hans Krankl erinnert sogar an Cordoba - In Teilen Österreichs wird für das Viertelfinal-Duell mit Deutschland ganz schön Stimmung gemacht.

Auf den ersten Blick könnte man meinen, man habe es bei einem EM-Viertelfinale zwischen Deutschland und Österreich mit einem Fußball-Klassiker zu tun. Das ist es aber beileibe nicht. Zumindest nicht im Frauenfußball. Da haben die beiden Teams erst zwweimal überhaupt gegeneinander gespielt. 2016 einmal und dann noch einmal 2018. Beide hat Deutschland recht souverän gewonnen.

"Gelingt Deutschland die Überraschung?"

Jetzt aber fiebern sie in Österreich diesem Spiel ganz besonders entgegen. Und man geht die Sache voller Selbstbewusstsein an. So fragt das Online-Portal des "Standard" beispielsweise: "Gelingt Deutschland die Überraschung und bezwingt den EM-Halbfinalisten von 2017?"

Österreichs Fußball-Idol Hans Krankl erinnert derweil vor dem Match an den legendären Triumph bei der WM 1978. Nun hätten die Frauen in Brentford die Chance, Geschichte zu schreiben. "Ganz Österreich fiebert mit ihnen mit."

Krankl wird ganz narrisch

Krankl gibt sich sogar regelrecht narrisch. "Ich werde vor dem Fernseher die Daumen drücken und dann hoffentlich wie Edi Finger mitjubeln", versprach das österreichische Fußball-Idol. "Ich bin zuversichtlich, dass Brentford unser zweites Cordoba wird. Ich glaube an unsere Damen - wir gewinnen 3:2." Córdoba bleibt laut Krankl ewig. "Córdoba gehört zu Österreich wie das Schnitzel, der Kaiserschmarrn, die Hofreitschule oder die Salzburger Festspiele, sagte er bei "oe24.at"

Sachlicher bewegen sich die Spielerinnen vor dem großen Duell. "Es ist ein bisschen David gegen Goliath. Wir wollen selbstbewusst auftreten und versuchen, sie zu ärgern - und unseren Lauf bei diesem Turnier fortsetzen", sagte Mittelfeldspielerin Sarah Zadrazil.

"Net unsterblich"

"Im K.-o.-Spiel geht es um alles oder nichts, mit Deutschland ist es noch einmal besonders", meinte Laura Feiersinger dieser Tage zu den Salzburger Nachrichten und ergänzte im typischen Pinzgauerisch: "Ma woaß, dass die a net unsterblich sand."

"Unsere tolle Defensivarbeit muss wieder vorne beginnen", weiß Kapitänin Viki Schnaderbeck wie Innenverteidiger-Kollegin Carina Wenninger, die "das mit jedem Spiel wachsende Selbstvertrauen" hervorhebt. Außen glänzen Verena Hanshaw, bei der EM 2017 in Holland im Team des Turniers - und Laura Wienroither, in Holland als Einzige des jetzigen Stamms noch nicht dabei: "Wir wissen um unsere Stärken, dass sich auch größere Nationen an uns die Zähne ausbeißen."

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"Und dann kämpft man mal gegen sie"

Auch Deutschland soll das spüren. "Ich habe sie alle mega gern. Es freut mich irrsinnig, dass es so gut für sie gelaufen ist", sagte Zadrazil mit Blick auf die guten Bekannten in der deutschen Auswahl: "Aber im nächsten Spiel muss es nicht ganz so gut laufen. Für die 90 Minuten heißt es Vollgas - und dann kämpft man mal gegen sie."