NDR-Sport VfL-Frauen nur mit knappem Sieg gegen Bordeaux

Stand: 02.09.2021 10:18 Uhr

Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg haben im Zweitrunden-Hinspiel der Champions League einen knappen Heimsieg gefeiert. Gegen Girondins Bordeaux gelang dem Team von Trainer Tommy Stroot am Mittwochabend ein 3:2 (2:1)-Erfolg.

Von Johannes Freytag

Zwar wurde der Bundesligist über weite Strecken der Partie seiner Favoritenrolle gerecht, zeigte sich aber vor allem in der Defensive unkonzentriert. So kam der Vorjahres-Tabellendritte der französischen Division 1 Féminine vor allem im ersten Spielabschnitt zu zahlreichen guten Torgelegenheiten - meist vereitelt von der erst vor zwei Wochen verpflichteten VfL-Keeperin Lisa Weiß. "Wir haben uns selbst in Bedrängnis gebracht. Das ist ein Spiel, aus dem wir viel lernen können", sagte die 33-Jährige, die die verletzten Almuth Schult und Katarzyna Kiedrzynek bestens vertrat.

"Ich denke, dass wir es alle noch viel besser können. Das ist auch unsere Motivation für die nächste Woche", erklärte VfL-Kapitänin Dominique Janssen. Kommenden Mittwoch (19 Uhr) steigt das Rückspiel in Frankreich. Dann spielt die Anzahl der geschossenen Auswärtstore keine Rolle mehr. Die Europäische Fußball-Union UEFA hat die Regel abgeschafft: Bei Torgleichheit nach zwei Partien geht es künftig in die Verlängerung.

Offener Schlagabtausch

Die 637 Zuschauer im Stadion erlebten vom Anpfiff weg Offensivfußball mit Torchancen hüben wie drüben. Schon mit der ersten Torgelegenheit hätten die früh attackierenden Gastgeberinnen in Führung gehen müssen: Ewa Pajor schnappte ihrer Gegenspielerin Ève Périsset am Strafraumrand den Ball weg, lief alleine auf Torhüterin Anna Moorhouse zu, brachte den Ball aber nicht an ihr vorbei (3.). Auf der Gegenseite verhinderte VfL-Keeperin Weiß mit zwei Paraden den möglichen Rückstand (7., 8.).

Eine schöne Kombination schloss dann Pajor per Kopf zum 1:0 ab (13.), doch postwendend gelang Bordeaux der Ausgleich: Bei Melissa Herreras Hereingabe passten Lena Oberdorf und Janssen nicht auf - Katja Snoeijs schob ein (14.). Die Niederländerin scheiterte nur eine Minute später an Torhüterin Weiß, die mit dem Fuß parieren konnte. Besser machte es dann kurz darauf Jill Roord: Die 24-Jährige drosch aus wenigen Metern zur erneuten VfL-Führung ein (19.). Erst danach beruhigte sich das Geschehen auf dem Rasen etwas, dennoch kamen sowohl die Gäste (27., 33.) als auch die Wolfsburgerinnen (36.) noch zu Torchancen.

Janssens 3:1 bringt keine Sicherheit

Im zweiten Durchgang agierte Wolfsburg deutlich vorsichtiger, die schnellen Vorstöße der Französinnen hatten für Respekt gesorgt. Die erste Chance hatte Claire Lavogez für die Gäste (54.), ins Tor traf hingegen der VfL: Kapitänin Janssen nickte einen langen Freistoß von Svenja Huth zum 3:1 ein (59.).

Aber die Girondins-Frauen wirkten nicht geschockt. Nach einem Ballverlust von Lena Lattwein im Spielaufbau wurde Mickaella Cardia steil geschickt und überwand Wolfsburgs Torhüterin Weiß zum 2:3-Anschlusstreffer (70.). Die Französinnen rannten nun an, richtig gefährlich wurde es aber nicht mehr, der VfL rettete den knappen Sieg über die Zeit.

Dieses Thema im Programm:
NDR 2 Sport | 01.09.2021 | 23:03 Uhr