Fußball | WM-Qualifikation Schüsse in Guineas Hauptstadt - Marokkos Fußballer ausgeflogen

Stand: 06.09.2021 09:32 Uhr

Nach einem mutmaßlichen Umsturzversuch in Guineas Hauptstadt Conakry ist das WM-Qualifikationsspiel gegen Marokko abgesetzt worden. Marokkos Nationalteam wurde aus dem Krisengebiet ausgeflogen.

Nach dem mutmaßlichen Umsturzversuch im westafrikanischen Guinea hat die marokkanische Fußball-Nationalmannschaft am Sonntagabend (05.09.2021) das Land verlassen können. Nach der Absage des WM-Qualifikationsspiels sei die Mannschaft mit einem Flugzeug aus der Hauptstadt Conakry gebracht worden.

Das berichtete der guineische Fußballverband (FEGUIFOOT). Über Guineas Team wurden keine Informationen übermittelt.

"Es war ein intensiver Tag, aber Gott sei Dank sind wir wohlbehalten in Marokko", twitterte der frühere Dortmunder Bundesligaprofi Achraf Hakimi in der Nacht. Mohamed Makrouf, Chef des marokkanischen Fußballverbandes, sagte der Nachrichtenagentur AFP zufolge, die Evakuierung des marokkanischen Teams nach Marokko sei "dank der Bemühungen des Königs Sa Majeté (Mohammed VI)" möglich gewesen.

"Den ganzen Tag Schüsse gehört"

Ursprünglich sollte das Spiel am Montag in Conakry stattfinden. Der Weltverband FIFA und der afrikanische Verband CAF hatten die Partie wegen der Unruhen abgesetzt.

"Wir haben den ganzen Tag Schüsse gehört", sagte Marokkos Nationaltrainer Vahid Halilhodzic der französischen Sportzeitung "Le Equipe" am Sonntag: "Der Präsidentenpalast ist nicht weit weg von unserem Hotel. Ich habe Soldaten die Straße überqueren gesehen."

Verbleib des Staatspräsidenten noch ungeklärt

Laut der britischen Botschaft in Conakry war es im Laufe des Sonntags an mehreren Orten in der Hauptstadt zu anhaltenden Schusswechseln gekommen. In sozialen Medien kursierten zunächst nicht verifizierbare Videos, die den Schluss nahelegen, dass Präsident Alpha Condé gestürzt wurde.

In einem Video mit dem Logo des staatlichen Rundfunks waren mehrere Männer in Militäruniform und mit der Landesfahne zu sehen - einer von ihnen behauptete, die Regierung sei abgesetzt. Er sagte zudem, die Verfassung sei außer Kraft gesetzt und die Landesgrenzen seien geschlossen. In einem weiteren Video war Condé selbst mit Männern in Militäruniform zu sehen. Der Verbleib des 83 Jahre alten Staatspräsidenten war zunächst ungeklärt.