Leverkusens Exequiel Palacios ist enttäuscht

Bayer verpasst Finale der Europa League Leverkusen scheitert an sich und Roms Abwehr - Frust über Roms Zeitspiel

Stand: 19.05.2023 10:48 Uhr

Bayer Leverkusen hat das Finale der Europa League verpasst. Die Leverkusener kamen am Donnerstagabend im Halbfinale gegen die AS Rom nicht über ein Remis hinaus. Der Frust über die Taktik der Römer war groß.

Das Rückspiel endete 0:0. Nach der 0:1-Niederlage (0:0) aus dem Hinspiel ist Leverkusen damit aus der Europa League ausgeschieden. Das Finale findet am 31. Mai in der Budapester Puskás Aréna statt (21 Uhr).

Die Werkself dominierte das Spiel zwar über die gesamten 90 Minuten und erarbeitete sich diverse Tormöglichkeiten. Doch wie schon zuletzt in der Bundesliga fehlte die letzte Präzision im Abschluss. Die AS Rom verteidigte dagegen clever und zieht ins Finale gegen den FC Sevilla ein.

Bayer Leverkusens Trainer Xabi Alonso zeigte sich nach der Partie als fairer Sportsmann. "Ich will nicht weinen. Wir hätten ein Tor machen können, wir hatten genügend Chancen", sagte er und beglückwünschte die AS Rom zum Finaleinzug. Auf seine Spieler sei er "stolz", betonte Alonso. "Wir haben alles gegeben, um den Einzug ins Finale zu schaffen."

Er ergänzte: "Wir haben mit voller Konzentration gespielt, mit hoher Intensität. So, wie es in einem Halbfinale sein muss. Wir waren gut vorbereitet." Der "große Unterschied", so Alonso, sei das Goldene Tor von Roms Eigengewächs Edoardo Bove im Hinspiel gewesen. 

Torge Hidding, Sportschau, 18.05.2023 23:53 Uhr

Nur eine Veränderung bei Bayer

Der Leverkusener Trainer hatteveränderte seine Startelf im Vergleich zum 1:1-Remis gegen Stuttgart in der Bundesliga nur auf einer Position: Florian Wirtz rückte für Amine Adli in die Anfangsformation. Robert Andrich und Odilon Kossounou fehlten weiterhin, beide hatten sich bei der 0:1-Niederlage im Hinspiel verletzt.

Auf der anderen Seite nahm Roms Trainer Mourinho keine Veränderungen im Vergleich zum Hinspiel-Erfolg vor. Wie erwartet agierte seine Mannschaft von Anfang an defensiv und abwartend. Leverkusen nutzte dagegen die stimmungsvolle Atomsphäre in der ausverkauften Arena, startete mit viel Tempo und erarbeitete sich in den ersten Minuten mehrere Torabschlüsse.

Diaby an die Latte

Für die gefährlichste Situation in dieser Phase sorgte Moussa Diaby, der den Ball vom rechten Strafraumeck an die Latte setzte (12.). Auch Demirbays flache Abschlüsse von der Strafraumkante sorgten für Torgefahr, allerdings war zweimal Roms Schlussmann Rui Patricio zur Stelle (20./28.).

Während der gesamten ersten Halbzeit war Leverkusen die spielbestimmende Mannschaft – das zeigte auch die Statistik eindrucksvoll: 12:1 Torschüsse, 331:124 gespielte Pässe, 73:27 Prozent Ballbesitz. Weil Leverkusen allerdings eine gewisse Abschlussschwäche zeigte und die Gäste aus Rom clever verteidigten, stand es zur Halbzeit nur 0:0.

Besonders das Zeitspiel der Römer sorgte bei Leverkusens Sportdirektor Simon Rolfes für Frust: "Es hätte 20 oder mehr Minuten Nachspielzeit geben müssen", kritisierte er. "Nach jedem Torschuss musste da ein Römer vom Platz getragen werden, so schwer waren die ja verletzt", sagte Rolfes ironisch und äußerte auch Kritik am Schiedesrichter, "dass der das mitmacht". "Klar ist das Taktik", ergänzte er, "aber es ist bitter, dass diese Art und Weise zum Erfolg geführt hat".

Rolfes - "Schiedsrichter lässt sich verarschen"

Sportschau, 19.05.2023 09:37 Uhr

Leverkusen fehlt letzte Präzision

Mit Beginn der zweiten Halbzeit zeigte sich die AS Rom zunächst etwas aktiver, verteidigte höher und nutzte Situationen, um Zeit von der Uhr zu nehmen. Damit tat Leverkusen sich zunächst schwer und erspielte sich kaum Strafraumaktionen. Oft fehlte beim finalen Pass vor das Tor die letzte Präzision.

Die erste gute Möglichkeit in der zweiten Hälfte erarbeitete sich schließlich Demirbay. Doch sein Abschluss aus 22 Metern in die kurze Ecke parierte Roms Keeper Patricio erneut reaktionsschnell (67.). Wenige Minuten später segelte eine Flanke von Diaby, die keinen Abnehmer fand, nur knapp am Tor vorbei (76.).

Die wohl gefährlichste Chance in dieser Phase hatte Azmoun. Seine wuchtige Direktabnahme von der Strafraumkante ging nur knapp am langen Toreck vorbei. In der achtminütigen Nachspielzeit zog Rom sich noch weiter zurück und brachte das 0:0 über die Zeit.

Rennen um Europa in der Bundesliga

Bereits am Sonntag wartet das nächste wichtige Spiel auf Leverkusen. Die Werkself empfängt im Fernduell um die internationalen Plätze Borussia Mönchengladbach (19.30 Uhr).