Jürgen Klopp

Trainer des FC Liverpool Klopp über Europa League - "Ich habe da Bock drauf"

Stand: 20.09.2023 19:18 Uhr

Der erfolgsverwöhnte FC Liverpool spielt in dieser Saison nur in der Europa League, gilt dafür aber als einer der Favoriten auf den Titel. Für Trainer Jürgen Klopp wäre das kein Trostpreis. Er freut sich.

Jürgen Klopp wurde zuletzt oft gefragt, ob er denn der verpassten Qualifikation für die Champions League noch sehr hinterhertrauere. Klopp hat dann immer gelacht und darauf verwiesen, dass er es mit dem FC Liverpool in der vergangenen Spielzeit ja noch in die Europa League geschafft habe. Und das sei nach dem zerfahrenen Saisonverlauf in der Premier League "absolut großartig".

Das glaubt man Klopp auch so. Ob die Besitzer und Bosse des renommierten Klubs von der Anfield Road das auch so sehen, darf bezweifelt werden. Das weiß auch Klopp. Die Champions League verpasst zu haben, "hilft jetzt generell mal nicht, aber das haben wir uns so eingebrockt", sagte der Trainer: "Für den Verein ist es doof, weil natürlich in der Champions League das Geld verdient wird und in der Europa League wird es mehr oder weniger ausgegeben."

Drei Finale in sechs Jahren

Zuletzt waren die "Reds" sechsmal in Serie in der Königsklasse vertreten, schafften es dabei dreimal ins Endspiel und holten 2019 sogar den begehrten Henkelpott in die Hafenstadt - eine imposante Bilanz.

Jetzt treten sie aber eben in der Europa League an. Die wird, genau wie ihr noch "kleinerer Bruder", die Europa Conference League, gerne auch als "Holzklasse" des europäischen Vereinsfußballs verspottet.

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Klopp: "Kein Trostpreis"

Die Europa League sei für ihn "kein Trostpreis", sagte Klopp schon vor Monaten: "Aber ich verstehe, woher das kommt." Damit spielte er auf die Tatsache an, dass sie eben zuletzt eher recht erfolgsverwöhnt waren beim FC Liverpool.

"Ich freue mich auf die Europa League, muss ich ehrlich sagen, ich habe da Bock drauf", erklärte Klopp. Er liebe europäische Wettbewerbe, "und wenn man die Spiele dann spielt, ist der Unterschied dann auch nicht mehr so groß".

Gegen Linz, Toulouse und Saint-Gilloise

Na ja. In der Gruppenphase treffen die Liverpooler auf den Linzer ASK aus Österreich, den FC Toulouse aus Frankreich und Union Saint-Gilloise aus Belgien.

Für die reisefreudigen Fans sind vor allem die Spiele in Frankreich und Belgien interessant, sportlich ist das Ganze aber wohl weniger reizvoll. Wobei es schlimmer hätte kommen können, denn in den anderen Gruppen tummeln sich Teams wie TSC Backa Topola aus Serbien, Rakow Tschenstochau aus Polen, Qarabag Agdam aus Aserbaidschan oder BK Häcken aus Schweden.

Einer der großen Titelkandidaten

Der FC Liverpool ist der haushohe Favorit in der Gruppe E und auch einer der Topkandidaten auf den Titel. Auch Ajax Amsterdam, Atalanta Bergamo, Vorjahresfinalist AS Rom oder Conference-League-Sieger West Ham United machen sich da Hoffnungen. Genau wie Bayer Leverkusen, das es in der vergangenen Saison immerhin ins Halbfinale schaffte. Das jedenfalls sind noch die schillerndsten Namen im Wettbewerb. Aus der Bundesliga ist zudem der SC Freiburg mit dabei.

Sportlich interessanter wird es dann in der K.o.-Runde, wenn die acht "Absteiger" aus der Champions-League-Gruppenphase dazustoßen. Dann vielleicht fühlt sich das alles auch für den FC Liverpool wieder ein wenig mehr nach Königsklasse an.

2016 gegen den FC Sevilla verloren

In der Europa League haben die "Reds" zum bisher letzten Mal in der Saison 2015/16 gespielt. Sie schafften es bis ins Finale, das dann aber gegen den FC Sevilla verloren ging. Der war damals in diesem Wettbewerb aber auch schier unschlagbar. Es war Jürgen Klopps erste Saison beim FC Liverpool. Vielleicht freut der sich auch deshalb so drauf. Der Klub hat die Europa League übrigens noch nie gewonnen, den Vorgänger-Wettbwerb, den UEFA-Pokal, seinerzeit aber dreimal - zuletzt 2001.

Vom Papier her stehen die Chancen nicht schlecht. Der LFC ist in dieser Saison in der Premier League noch ungeschlagen und gewann zuletzt viermal in Serie. Und sollten die "Reds" dann tatsächlich im Mai 2024 in Dublin den Titel holen, sind dann auch alle Fragen nach der verpassten Qualifikation für die Champions League vergessen.