Beschluss bei Sitzung des CAF WM jedes zweite Jahr - Afrika unterstützt Infantinos Plan

Stand: 20.07.2021 14:42 Uhr

Der afrikanische Fußballverband CAF hat sich dafür ausgesprochen, die Weltmeisterschaften bei Frauen und Männern jedes zweite Jahr auszutragen. Damit erhält der Plan von FIFA-Präsident Gianni Infantino wichtige Unterstützung.

Afrikas Kontinentalverband teilte am Montag (19.07.2021) nach einer Sitzung seines Exekutivkomitees in Marokko mit: "Das Exekutivkomitee erklärte seine Unterstützung für das Vorhaben, WM-Turniere für Männer und Frauen alle zwei Jahre stattfinden zu lassen."

Wie sich die CAF unter der Führung seines Präsidenten Patrice Motsepe (Südafrika) für den Fall einer solchen Reform die Verhinderung möglicher Terminkollisionen vorstellt, blieb in der Pressemitteilung offen.

Wenger trommelt für das Projekt

Die FIFA hatte sich auf ihrem jüngsten Kongress mit der Durchführung einer Studie über die Machbarkeit von WM-Endrunden im Zwei-Jahres-Rhythmus beauftragen lassen. Offiziell soll die Prüfung ergebnisoffen stattfinden, doch gilt der mächtige Boss Gianni Infantino wegen der erhofften Einnahmesteigerungen als oberster Verfechter der Idee von häufigeren WM-Turnieren.

FIFA-Chefentwickler Arsène Wenger (Frankreich), früher erfolgreicher Vereinstrainer beim FC Arsenal, brachte die Jahre 2027 und 2028 als möglichen Zeitpunkt für Wechsel des seit über 90 Jahren praktizierten WM-Rhythmus ins Gespräch. Allerdings sind bislang auch seitens der FIFA keine Vorschläge zur Lösung von erwartbaren Problemen durch Terminüberschneidungen mit kontinentalen Championaten und Überlastungen der Spieler bekannt.

Afrika mit sieben Stimmen im FIFA-Council

Afrikas Votum kann im Fall einer Abstimmung großes Gewicht haben. Seine 56 Nationalverbände vereinen auf einem Kongress mit allen 209 nationalen FIFA-Mitgliedsverbänden mehr als ein Viertel aller Stimmen. Sieben von 37 Vertretern im entscheidungsrelevanten FIFA-Council, in dem auch DFB-Interimspräsident Peter Peters sitzt, kommen aus Mitgliedsländern der CAF. Auch der südamerikanische Dachverband CONMEBOL mit seinen fünf stimmberechtigten Vertretern im Council gilt als Verfechter der Verkürzung des WM-Rhythmus von vier auf zwei Jahre, dazu kommt die Stimme von Infantino - viel fehlt da schon nicht mehr zur einfachen Mehrheit.

Prüfung einer afrikanischen Super League

Über die WM-Diskussion hinaus nimmt die CAF auch in der Frage des Vereinsfußballs eine vom europäischen Verband UEFA abweichende Position ein. Denn rund drei Monate nach dem in Europa krachend gescheiterten Super-League-Projekt lässt die CAF die Möglichkeiten zur Einführung eben solch einer Eliteklasse mit zahlreichen gesetzten Teilnehmern prüfen.

Mögliche Negativfolgen einer afrikanischen Super League für die nationalen Ligen des Kontinents erwähnte die CAF bei der Ankündigung ihrer Pläne wiederum nicht.