FC Bayern München Probleme mit der Lunge: Kimmich nach Corona erst 2022 zurück

Stand: 10.12.2021 16:49 Uhr

Corona und kein Ende: Joshua Kimmich hat nach seiner Infektion die Quarantäne verlassen, aber "voll trainieren" kann er erstmal nicht.

Eigentlich sollte die Champions-League-Partie gegen den FC Barcelona das letzte Spiel sein, das der Nationalspieler verpasst. Doch dann gab Kimmich in einer Vereinsmitteilung bekannt, dass er "aufgrund von leichten Infiltrationen in der Lunge" in diesem Jahr nicht mehr für den Tabellenführer in der Bundesliga auflaufen könne.

Aufbautraining statt Comeback

Bei Infiltrationen der Lunge handelt es sich um Ansammlungen von Flüssigkeiten und zellulären Bestandteilen in dem lebenswichtigen Organ. Kimmich war bemüht, seine Fans zu beruhigen: "Ich freue mich, dass meine corona-bedingte Quarantäne beendet ist. Mir geht es sehr gut." Er könne aber eben "aktuell noch nicht voll trainieren".

Der Körper bremst ihn nach der Corona-Infektion aus - und wohl auch die Mediziner. Er werde ein Aufbautraining absolvieren und könne "es kaum abwarten, im Januar wieder voll mit dabei zu sein", teilte Kimmich mit. Frühestmöglicher Termin für sein Comeback soll nun der Rückrundenstart am 7. Januar gegen Borussia Mönchengladbach sein.

Im ungünstigsten Falle könnte der Nationalspieler noch länger ausfallen, erklärt der Intensivmediziner Christian Karagiannidis. "Wir kennen bei Corona Fälle, die sich schnell zurückbilden und wir kennen Fälle, die wirklich lange brauchen, bis sie sich zurückbilden, selbst bei initial leichten Verläufen", sagte Karagiannidis am Donnerstag (09.12.2021). Ihm seien Patienten bekannt, die bis zu ein Jahr lang mit den Folgen der Erkrankung in der Lunge zu kämpfen hatten.

Kimmich verpasst insgesamt mindestens acht Pflichtspielte

Im Jahresendspurt verpasst Kimmich die Partien an diesem Samstag gegen Mainz sowie in Stuttgart und gegen Wolfsburg. Es sind die Pflichtspiele sechs bis acht seit seinem letzten Einsatz gegen den SC Freiburg am 6. November.

Danach musste Kimmich erst als ungeimpfte Kontaktperson von Teamkollege Niklas Süle in Quarantäne. Am 24. November dann wurde er selbst positiv auf das Coronavirus getestet. Kimmich hatte zuvor für reichlich Wirbel gesorgt, weil er zugegeben hatte, dass er sich nicht hatte impfen lassen - Begründung: Er habe Bedenken wegen Langzeitfolgen einer Impfung.

Experten zufolge überwiegt der Nutzen der Impfung mögliche Risiken einer Long-Covid-Erkrankung allerdings bei weitem. "Die Impfung ist nicht ohne Nebenwirkungen, aber im Verhältnis zur Erkrankung viel, viel unproblematischer. Und das Risiko als Geimpfter an Long COVID zu erkranken, ist signifikant reduziert", sagt der Sportmediziner Professor Wilhelm Bloch.

Karagiannidis betonte die Wichtigkeit der Impfung besonders für Profisportler. "Selbst wenn sich nur so ein bisschen ein längerer Verlauf einstellt, ist die Höchstleistung nicht möglich und das ist halt das, was Profisportler brauchen. Deswegen ist es eigentlich gerade die Gruppe unter Jüngeren, für die die Impfung mit am wichtigsten ist, um ihre Leistungsfähigkeit auf dem hohen Niveau auch wirklich gut zu erhalten", sagte der Arzt.

Auch Choupo-Moting noch nicht zurück

Corona lässt die Bayern also nicht los. Eric Maxim Choupo-Moting - mutmaßlich ebenfalls ungeimpft - kann nach einer Infektion auch noch nicht wieder trainieren.