Die Spieler der TSG Hoffenheim und von Union Berlin gerieten häufig aneinander.

Zwei Platzverweise und viel Gift Hoffenheim schenkt Union Berlin drei Punkte

Stand: 19.02.2024 00:00 Uhr

Der 1. FC Union Berlin feiert am 22. Spieltag der Fußball-Bundesliga bei der TSG 1899 Hoffenheim einen äußerst schmeichelhaften, aber ebenso wichtigen 1:0-Sieg im Kampf um den Klassenerhalt.

Brenden Aaronson erzielte am Samstag (17.02.2024) in der 84. Minute den einzigen Treffer des Spiels, der Union drei extrem wichtige Punkte bescherte. Die Köpenicker kletterten mit nunmehr 24 Punkten vorerst auf den zwölften Platz, viel wichtiger dürfte aber das neue Polster von acht Punkten auf Rang 16 sein.

Hoffenheim wartet seit nunmehr acht Liga-Partien auf einen Sieg, rutschte auf Platz neun ab und entfernte sich weiter von den internationalen Plätzen.

Schwaches Spiel in Sinsheim

Auch in Sinsheim gab es die inzwischen gewohnten Proteste gegen einen Liga-Investor. Kurz vor der Halbzeit schickte Schiedsrichter Robert Hartmann beide Teams für rund zehn Minuten in die Kabine, nachdem zum wiederholten Male Tennisbälle aus dem Gästeblock auf den Rasen geregnet waren.

Zu diesem Zeitpunkt, nachdem man dreimal versucht hatte, das Spiel fortzusetzen, habe ein Spielabbruch im Raum gestanden, sagte Hartmann am Sportschau-Mikrofon.

Jens Ottmann, Sportschau, 17.02.2024 19:13 Uhr

Zwei Platzverweise vor der Pause

Was beide Teams allerdings bis dahin geboten hatten, taugte eher als Abschreckung für potenzielle Geldgeber. Schiedsrichter Robert Hartmann passte sich dem schwachen Niveau der Partie an: Der bereits verwarnte Stanley N’Soki erwischte Kevin Volland im Zweikampf mit dem Arm, der Berliner ging recht theatralisch zu Boden und legte noch eine Judorolle auf den Rasen - Referee Hartmann belohnte die Einlage mit Gelb-Rot für N’Soki. Direkt im Anschluss ging Volland allzu energisch ins Duell gegen Andrej Kramaric - zumindest nach Ansicht von Hartmann: Auch Volland musste mit Ampelkarte vom Platz.

Union-Trainer Bjelica - "Das ist lächerlich"

Sportschau Bundesliga, 17.02.2024 15:45 Uhr

Hoffenheim überlegen, aber nicht zielstrebig genug

Mit zehn gegen zehn ging es in die zweite Halbzeit. Union ließ jetzt jede konstruktive Angriffsbemühung ganz bleiben. Hoffenheim nutzte die größeren Räume und besann sich auf seine spielerischen Qualitäten, agierte aber oft zu umständlich und vor allem im Abschluss nicht zielstrebig genug.

Aaronson mit dem glücklichen Siegtreffer für Union

Kurz vor Schluss schockte Union dann die Gastgeber. Beim bis dahin einzigen Konter der zweiten Halbzeit erwischten die Berliner Hoffenheims Defensive völlig unsortiert, Aaronson setzte den Ball überlegt aus kurzer Distanz ins Eck.

"Ich bin sehr froh, für den ganzen Verein", sagte Unions Coach Nenad Bjelica nach einem "etwas glücklichen Sieg", wie er einräumte. "Aber so ist der Fußball: Du verteidigst 30, 35 Minuten lang, und dann bekommst du deine Chance. Es ist am Ende perfekt gelaufen für uns."

Lucas Stauss, Sportschau, 17.02.2024 18:14 Uhr

Hoffenheims Trainer Matarazzo: "Sehr bitter"

Bjelicas Gegenüber Pellegrino Matarazzo war bedient: "Wir hatten das Spiel komplett im Griff. Im allerschlimmsten Fall musst du hier 0:0 spielen. So ist es natürlich sehr bitter." Schon in der Vorwoche gegen Köln hatte es für Hoffenheim zu Hause nur zu einem 1:1 gereicht, Materazzo wirkte angesichts der erneut mageren Ausbeute seines Teams ratlos und bemühte die Statistiken: "Eigentlich haben wir die sechstbeste Offensive der Liga, bei Expected Goals, Torschüssen, aber am Ende geht der Ball nicht rein."

Jens Ottmann, Sportschau, 17.02.2024 18:47 Uhr

Hoffenheim jetzt beim BVB, Union gegen Heidenheim

Für Hoffenheims Coach dürfte die Lage nach dem nächsten Dämpfer nicht einfacher werden, am kommenden Sonntag (25.02.2024, 17.30 Uhr) steht für die Kraichgauer das schwere Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund an. Union Berlin empfängt tags zuvor um 15.30 Uhr den 1. FC Heidenheim.