Eishockey | DEL-Finale Ausgleich nach Marathonmatch - Eisbären Berlin schlagen im DEL-Finale bei EHC München zurück

Stand: 01.05.2022 19:09 Uhr

Dank eines Siegtores in der zweiten Overtime ist den Eisbären Berlin der erste Sieg in der Finalserie der DEL gelungen. Gegner EHC München hatte zuvor auch auswärts gewinnen können.

Von müden Beinen keine Spur: Die Eisbären Berlin haben dem engen und extrem fordernden Playoff-Spielplan getrotzt und dank des Treffers von Doppelpacker Frans Nielsen die Finalserie in der DEL ausgeglichen. Der Titelverteidiger siegte am Sonntag (01.05.2022) in einem Marathonmatch beim Vorrundenzweiten Red Bull München mit 3:2 (1:1, 0:0, 1:1, 0:0, 1:0) nach der zweiten Verlängerung und stellte in der Best-of-five-Serie auf 1:1. Bereits am Montag (19.30 Uhr) findet Spiel drei in Berlin statt.

Trevor Parkes (13. Minute) brachte München, das in Spiel eins am Freitag in Berlin nach einem 0:3-Rückstand noch 4:3 gewonnen hatte, in Führung. Der überragende Leo Pföderl (13.) und Nielsen (41.) im Powerplay drehten die Begegnung für die Berliner, für die es bereits das dritte Spiel in vier Tagen war. Parkes (58.) glich für München aus. Dann schlug Nielsen in der 84. Minute zu.

Noch ist Berlins Mini-Pause kein Nachteil

Und es wird nicht leichter für die schwer geforderten Hauptstädter (hatten im Gegensatz zu München, das vier Tage Pause hatte, nur einen Tag vor dem ersten Finale frei), die am Sonntag allerdings nur zwischenzeitlich Verschleißerscheinungen zeigten. Nach dem Spiel am Montag folgt möglicherweise der nächste Doppelpack: Für Mittwoch und Donnerstag (jeweils 19.30 Uhr) sind das vierte und - sofern es notwendig wird - das fünfte Duell terminiert.

München kam deutlich besser in die Partie. Die Eisbären hatten zunächst Probleme, für Entlastung zu sorgen. So war Parkes' Führungstor nach einem exzellent ausgespielten Konter völlig verdient. Doch die Freude beim Großteil der 5.533 Zuschauer in der Olympia-Eishalle hielt nur 35 Sekunden an. Nach einer traumhaften Einzelaktion glich Pföderl mit einem Schuss im Fallen aus - Münchens Goalie Henrik Haukeland war gegen den noch abgefälschten Abschluss machtlos.

Beide Torhüter mit starken Leistungen

In der Folge geriet der norwegische Schlussmann immer mehr in den Blickpunkt: Erst parierte er im Eins-gegen-eins gegen Zachary Boychuk, dann noch bei einer Berliner Doppelchance. Nach Wiederbeginn war der Schwung bei den Berlinern jedoch weg. München riss die Begegnung an sich, auch begünstigt von vielen Strafzeiten gegen die Eisbären.

Wie Haukeland im ersten Drittel konnte sich Nationaltorhüter Mathias Niederberger mehrfach mit erstklassigen Saves auszeichnen und hielt seine Mannschaft, die unter anderem durch Marcel Noebels zu Möglichkeiten kam, dadurch im Spiel. "Unsere Chancenauswertung ist heute nicht so gut. Wir müssen die Tore machen in Überzahl", kritisierte Münchens Justin Schütz nach dem zweiten Drittel bei "MagentaSport".

Paukenschlag kurz vor Schluss, Faustschläge in der Verlängerung

Und die angesprochene Chancenverwertung rächte sich: 53 Sekunden dauerte es im Schlussabschnitt, bis Nielsen die Eisbären und den gefüllten und stimmungsvollen Gästeblock jubeln ließ. Fast aus dem Nichts kam München durch den Doppelpack von Parkes wieder zurück.

Für weitere Hitze vor der Overtime sorgte ein Faustkampf zwischen Nationalspieler Patrick Hager und Berlins Manuel Wiederer, der einen Cut davontrug, aber nach kurzer Behandlung weiterspielen konnte. In einer hochklassigen und chancenreichen ersten Verlängerung wurde kein Sieger ermittelt, dann avancierte Nielsen zum Matchwinner.