DEL-Teamcheck Straubing Tigers - Mit Ruhe und Konstanz zum Erfolg

Stand: 13.09.2022 14:55 Uhr

Die Straubing Tigers beendeten die letzte Saison als Vierter. Auch dieses Mal wollen die Niederbayern die Playoffs erreichen - mit einem simplen Geheimrezept.

Von Achim Hofbauer

Die Tigers spielen zum ersten Mal auf internationalem Eis - das ist der bisher größte Erfolg der Vereinsgeschichte und eine Riesensache in der Region.

Die Straubinger haben in der Champions Hockey League noch alle Chancen aufs Weiterkommen. Das ist kein Zufall, da ist sich Trainer Tom Pokel sicher: "Wir haben eine Steigerung gesehen in der Mannschaft, sowohl bei Schnelligkeit als auch Taktik. Momentan sind wir Coaches sehr stolz auf die Mannschaft."

Und dafür gibt es ein Geheimrezept: Die Niederbayern haben ihr Team, wie schon in den vergangenen Jahren, größtenteils zusammenhalten können. Tom Pokel ist für den Verein seit Jahren ein Glücksfall, ebenso wie die familiäre Atmosphäre und Ruhe im Umfeld. Ein paar Veränderungen gibt es aber dann doch, und die sind ziemlich interessant.

Das ist neu

Im Tor gibt’s nach den Abgängen von Sebastian Vogl und Tyler Parks einen kompletten Neuaufbau. Die neue Nummer eins heißt Hunter Miska. Der US-Amerikaner verfügt über eine unglaubliche Fähigkeit, das Spiel vor ihm zu lesen. Auch sein Stellungsspiel und seine Reflexe sind beeindruckend.

In seiner Karriere stand er auch schon ein paarmal in der besten Liga der Welt, der NHL, im Kasten der Colorado Avalanche und bei Arizona. Backup von Miska soll der junge Florian Bugl sein. Er ersetzt Straubings Kultkeeper Sebastian Vogl, der nun für den EV Landshut in der DEL2 aufs Eis geht.

Der Toptransfer

Der Toptransfer der Straubinger heißt JC Lippon und ist irgendwie schwierig zu beschreiben: ein Mix aus ausgebufftem Torjäger und hemdsärmeligem Raubein. Ein Typ, wie ihn die Liga nur noch selten hat. Trainer Tom Pokel erlebt ihn als "High Energy - sehr schnell, bissig, auf dem Eis einer der schnellsten Spieler der Liga." Zudem "opfert er sich für seine Mannschaft auf und spielt körperbetont", schwärmt der Tigers–Coach. Das Problem nur: In der Vergangenheit war sein Lieblingsplätz im Stadion neben der Angriffszone auch oft die Strafbank.

Ein bisschen "braver" aber vielleicht berechenbarer ist ein Routinier, der ab sofort für die Niederbayern aufs Eis geht: Luke Adam. Seit Jahren ist er einer der Topscorer der Liga. Neben ihm bringen auch die Neuzugänge Garrett Festerling und Travis Turnbull jede Menge DEL-Erfahrung in der Offensive mit. Die Hoffnung, dass sie zu Ende ihrer Karriere nochmal aufblühen, ist groß.

Die Prognose

Viele Gesichter in der Mannschaft sind seit Jahren dabei, haben zum Teil den Aufstieg der Tigers vom Kellerkind zum Favoritenschreck miterlebt. Die Chemie im Team passt, die arrivierten Neuzugänge dürften sich als Verstärkungen erweisen, die jungen Wilden in Straubing gut aufgehoben sein.

Die Abwehr ist eingespielt, im Angriff steckt viel Erfahrung – die Play-offs sollten drin sein für Straubing. Nur eine Sache sollte den Niederbayern nicht passieren: Wenn Torwart Hunter Miska sich verletzen sollte, gibt es erst mal keinen adäquaten Backup.

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Quelle: BR24 Sport im BR Fernsehen 13.09.2022 - 18:30 Uhr