Alternativ-Wettbewerb in Zeiten von Corona Schulsport-Stafette - "Jugend trainiert für ..." auf kreativen Wegen

Stand: 21.09.2021 12:27 Uhr

"Jugend trainiert für Olympia & Paralympics" ging in diesem Corona-Jahr nicht. Also ließen sich die Organisatoren etwas anderes einfallen. Viele haben mitgemacht - es gibt aber auch Kritik.

Sophia Kinzel ist Schülerin am Goethe-Gymnasium Dortmund. Die 13-Jährige hat am Handballwettbewerb der "Schulsport-Stafette" teilgenommen, bei dem es galt, in verschiedenen Koordinationsübungen Punkte fürs Team zu sammeln. Gegenüber den Mitarbeitern der Deutschen Schulsportstiftung erklärte die junge Sportlerin, wie sehr ihr Bewegung und Aktivität in den langen Wochen und Monaten gefehlt haben.

Die Zeit ohne Sport sei für sie sehr schwer gewesen, erzählt Sophia im Beitrag auf der Webseite der Stiftung. Gleichzeitig machte sie sich in der Vergangenheit viele Sorgen, fürchtete sich insbesondere vor Long Covid, also den möglichen Langzeitfolgen im Falle einer Corona-Infektion. "Ein bisschen Angst bleibt natürlich. Aber man hat sich mittlerweile an das Virus gewöhnt."

Mit Sport ging es wieder besser

Dadurch, dass es nun mit dem Sport wieder losgegangen sei, ginge es ihr persönlich wieder viel besser, erklärt Sophia, die dankbar ist, dass sich ihre Schule bei der "Schulsport-Stafette" angemeldet hat: "Es hat uns sehr motiviert, wieder einen Wettbewerb vor Augen zu haben." 

Die Initiative "Jugend trainiert für Olympia & Paralympics" ist in der Pandemie neue Wege gegangen und startete mit einer Idee ins Schuljahr 2021/2022: So haben die Deutsche Schulsportstiftung, die Kultusministerien der Länder und die am Wettbewerb beteiligten Sportverbände alle Schulen in Deutschland zur Teilnahme an der "Schulsport-Stafette" aufgerufen, an der Schulen wie die der Dortmunder Schülerin dann auch teilgenommen haben.

200.000 Schüler in Bewegung gebracht

"Über 1.000 Schulen haben bundesweit mitgemacht", berichtet Thomas Poller, der Vorsitzende der Schulsportstiftung. Insgesamt konnte man mit der Aktion 200.000 Schüler in Bewegung bringen - rund ein Viertel weniger, als normalerweise beim Wettbewerb "Jugend trainiert für Olympia & die Paralympics" dabei sind. "Trotzdem ein gutes Ergebnis", findet Poller, der allerdings auch auf die Probleme seiner Leute hinweist.

"Nach wie vor sind die Corona-Regeln für Schüler in den Bundesländern völlig unterschiedlich. Die einen dürfen zum Beispiel nur mit Mund-Nasen-Schutz gemeinsam Sport treiben, und in vielen Hallen ist gemeinsamer Sport grundsätzlich noch untersagt. Da müssen schnellstmöglich allgemeingültige Richtlinien her", fordert Poller.

Bewegungsmangel in Schulen immer noch "drängendes Problem"

Generell fordert er von der Politik beschleunigte Sport-Freigaben für Schüler: "Der Bewegungsmangel in den Schulen ist nach wie vor ein drängendes Problem. Wir müssen politisch dringend Lösungen aufzeigen, wie wir mehr Bewegung in den Schulalltag bringen. Da müssen Konzepte - auch für den Ganztagsbetrieb her."

Die Aktion "Schulsport-Stafette" geht nun in ihre entscheidende Phase. Sprich: Die Schulen mit den besten Resultaten sind in den Finals dabei, die Ende September enden. Statt allerdings dazu zu einer Großveranstaltung nach Berlin reisen zu können - wie es vor Corona möglich war - werden die Events immer noch vor Ort in den Schulen stattfinden müssen. Corona ist auch im Schulsport noch lange nicht überwunden.