Laura Ludwig (l.) und Louisa Lippmann

Modus, Favoriten, deutsche Teams Beachvolleyball-EM in Wien - Paris ist das Ziel

Stand: 02.08.2023 10:33 Uhr

Modus, Favoriten, deutsche Teams: Alles Wichtige zur Beachvolleyball-Europameisterschaft in Wien.

Wann und wo findet die Beachvolleyball-EM statt?

Die Beachvolleyball-Europameisterschaft 2023 wird vom 2. bis 6. August 2023 in Wien ausgetragen. Gespielt wird auf der Donauinsel.

Welche deutschen Teams sind dabei?

Der Deutsche Volleyball-Verband (DVV) ist mit fünf Teams in Österreich vertreten. Bei den Frauen starten Laura Ludwig/ Louisa Lippmann, Svenja Müller/Cinja Tillmann, Karla Borger/Sandra Ittlinger und Leonie Körtzinger/Lea Kunst. Die Männer sind mit dem Nationalteam Nils Ehlers/Clemens Wickler vertreten. 

Wie ist der EM-Modus?

Bei den Frauen und Männern sind je 32 Teams sind dabei. In den acht Vierer-Gruppen werden die Gruppenspiele im sogenannten modifizierten Pool Play ausgetragen. Das topgesetzte Team spielt gegen das am niedrigsten gesetzte Team der Gruppe, während das zweitgesetzte und drittgesetzte Team ebenfalls in der ersten Runde aufeinandertreffen.

Die Gewinner dieser Matches spielen um den Gruppensieg und somit um den direkten Einzug in das Achtelfinale. Auf die Verlierer des ersten Poolspiels wartet ein entscheidendes "Win or go home"-Match. Alle Gruppenzweiten sowie Gruppendritten kämpfen in der sogenannten Single-Elimination-Round um die verbleibenden Achtelfinaltickets.

Gegen wen müssen die deutschen Teams antreten?

Wie die Auslosung in der österreichischen Hauptstadt ergab, treffen Ludwig und Lippmann in Pool B zunächst auf das finnische Duo Niina Ahtiainen/Taru Lahti-Liukkonen. In Pool A kommt es zum deutschen Duell zwischen Borger/Ittlinger und Körtzinger/Kunst.

Das Duo Müller/Tillmann spielt in Pool D zum Auftakt gegen die Österreicherinnen Franziska Friedl/Katharina Schützenhöfer. Das Männer-Team Ehlers/Wickler startet in Pool F gegen Timo Hammarberg/Tim Berger aus Österreich.

Welche Chancen haben die deutschen Teams?

Rio-Olympiasiegerin Ludwig will sich mit ihrer Partnerin Lippmann weiter an die Weltspitze heranarbeiten. Das Duo will durch gute Leistungen überzeugen - die Platzierung spielt eine eher untergeordnete Rolle. "Natürlich ist es auch ein Highlight in der Saison, aber es ist einfach der nächste Schritt in unserem Prozess", sagte die 37-Jährige vor dem Auftakt: "Und das ist das Allerwichtigste, dass wir das so sehen."

Im November war Ludwig nach ihrer Babypause in den Sand zurückgekehrt, seitdem arbeitet sie sich mit Lippmann Schritt für Schritt in die Weltspitze. Vor eineinhalb Wochen erreichte das Duo beim Challenge-Turnier in Edmonton, der "2. Liga" der Pro Tour, das Viertelfinale - ein Mutmacher. 

"Es hat ein Stück weit Selbstvertrauen gegeben", sagte Ludwig. Mit so einem Turnier habe man sich "ein bisschen belohnt und gesagt: 'Okay, das ist der richtige Weg.'" Das Event in Kanada war dabei erst der achte gemeinsame Auftritt des deutschen Duos. "Das ist nicht viel", betonte die viermalige Europameisterin, jeder müsse noch seine "Rolle finden".

"Paris ist das Ziel. Wir wollen das auf jeden Fall erreichen", so die Olympiasiegerin von 2016. Der Optimismus hinsichtlich einer Qualifikation sei da, aber: "Es wird auch in den nächsten Monaten eine Menge Arbeit sein. Wir dürfen nicht zu viel darüber nachdenken, denn sonst verbraten wir unsere Energie."

Svenja Müller/Cinja Tillmann, die WM-Dritten von 2022, hatten Anfang Juli beim Elite16-Turnier in Gstaad den vierten Platz belegt und wollen in Wien auf diesem Ergebnis aufbauen. Karla Borger hat gute Erinnerungen an Wien: 2021 gewann sie dort an der Seite von Julia Sude EM-Bronze. 

Wer sind die Favoriten?

Das ist schwierig zu sagen, denn in Wien sind zahlreich Topstars der Szene am Start. Drei Olympiasieger, fünf Weltmeister, 16 Europameister, neun Olympiamedaillen-Gewinner und 32 Olympia-Teilnehmer sind unter den 128 Sportlern aus 19 Ländern.

Titelverteidiger sind bei den Frauen Anastasija Samoilova und Tina Graudina aus Lettland und bei den Männern David Ahman und Jonatan Hellvig, die im vergangenen Jahr in München triumphierten.

Wie ist die deutsche EM-Bilanz?

36 Medaillen haben deutsche Teams in der Vergangenheit bei Beachvolleyball Europameisterschaften geholt: 24 Medaillen bei den Frauen und zwölf bei den Männern. Zuletzt gewannen Karla Borger und Julia Sude 2021 in Wien Bronze. Den bisher letzten EM-Titel gewannen Nadja Glenzke und Julia Großner 2017.