Snowboarderin Ramona Hofmeister

Snowboard-WM Deutsche Träume enden früh im Parallel-Riesenslalom

Stand: 19.02.2023 12:43 Uhr

Weltmeisterin wollte Ramona Hofmeister bei den Titelkämpfen in Georgien werden. Doch die Mitfavoritin und alle anderen Deutschen scheiterten zeitig. Das lag unter anderem an einem schweren Kurs, auf dem die Athleten unterwegs waren. Gold ging nach Japan und Polen.

Frühes Ende der deutschen Snowboard-Medaillenträume bei der Freestyle-WM im georgischen Bakuriani. Beim Parallel-Riesenslalom am Sonntag (19.02.2023) schieden alle fünf für die Finalläufe qualifizierten Deutschen bereits im Achtelfinale aus.

Gold an Japanerin Miki und Polen Kwiatkowski

Neue Weltmeisterin und Nachfolgerin von Selina Jörg ist die Japanerin Tsubaki Miki, die sich im Finale gegen die favorisierte Österreicherin Daniela Ulbing durchsetzte. Die 19-jährige machte damit eine echte Überraschung perfekt. Miki ist im Gesamt-Weltcup nur Siebte - bei der WM holte sie nun die erste Medaille bei einem Großereignis und gewann die erste Alpin-Snowboard-Medaille überhaupt für Japan. Gegen Miki war im Achtelfinale bereits die Deutsche Ramona Hofmeister gescheitert.

Bei den Männern setzte sich der Pole Oskar Kwiatkowski in einem engen Finale gegen Dario Caviezel aus der Schweiz durch. Der 26-Jährige aus Zakopane, der den Parallel-Riesenslalom-Weltcup anführt, feierte damit nach zwei Weltcupsiegen die erste WM-Medaille.

Deutsches Quintett scheitert im Achtelfinale

Gold-Mitfavoritin Ramona Hofmeister, Melanie Hochreiter, Carolin Langenhorst, Elias Huber und Ole-Mikkel Prantl hatten in ihren Parallel-Läufen dabei auf dem schwereren roten Kurs keine Chance. Dabei schaffte es nur Langenhorst überhaupt ins Ziel, mit einem Rückstand von sechs Hundertstelsekunden scheiterte sie äußerst knapp an der Italienerin Lucia Dalmasso.. Alle anderen Deutschen stürzten, Hochreiter und Hofmeister dabei in Führung liegend.

Parallel-Riesenslalom in Bakuriani - die komplette Übertragung

Sportschau, 19.02.2023 08:45 Uhr

Hofmeister: "Wollte ganz oben stehen"

"Ich wollte ganz oben stehen, ich weiß auch, dass das möglich gewesen wäre", ärgerte sich Hofmeister nach ihrem Ausscheiden am Sportschau-Mikrofon. "Ich darf ein bisschen enttäuscht sein, muss das jetzt aber abhaken. Wir haben noch zwei weitere Chancen. Aber mit der WM-Medaille im Riesenslalom wird es nichts."

Schwerer roter Kurs - fast alle scheiden aus

Den schweren roten Kurs, mit tiefen Rillen, teilweise vereister Strecke und hart gesteckten Toren, hatten sich die Deutschen mit mittelmäßigen Qualifikationszeiten am Morgen "verdient". Medaillen-Mitfavoritin Hofmeister kam hier nur mit der 14.-besten Zeit ins Ziel. Ein deutlicher Nachteil für das spätere Rennen, in den 16 Läufen der Frauen- und Männer Achtelfinals schaffte es nur ein Athlet (der Schweizer Gian Casanova) auf dem roten Kurs ins Viertelfinale. Insgesamt in allen 32 Finalläufen setzten sich auf dem roten Kurs nur sechs Läuferinen und Läufer durch.

Vor der WM hatte Hofmeister, die bei Titelkämpfen bereits Silber und Bronze gewonnen hatte, gesagt, sie wolle in Georgien Gold gewinnen. Eine weitere Chance hat sie jetzt am Dienstag im Parallel-Slalom.

"Wahnsinnig unzufrieden"

"Mich hat es in der Qualifikation schon geschmissen. Ich bin nach dem Sturz weitergefahren und habe mich gerade so qualifiziert. Das ist nicht, was ich hier zeigen will", ärgerte sich Hofmeister. "Ich persönlich bin wahnsinnig unzufrieden. Der Riesenslalom ist meine Parade-Disziplin. Ich bin nicht da, um mich als 14. zu qualifizieren."

Wenig Schnee und kein Training

Weil die georgischen Gastgeber in ihrer "Hauptstadt des Wintersports" zu wenig Schnee haben, konnten die Athleten am Samstag (18.02.2023) nicht auf die Trainingsstrecke. In der Qualifikation am Sonntagvormittag verpasste zudem Mitfavorit Stefan Baumeister als 31. das Achtelfinale. Bei den Frauen war Cheyenne Loch disqualifiziert worden.

Parallel-Slalom-Favoritin Zogg stürzt schwer

Einen Tag zum Vergessen hatten nicht nur die Deutschen. Auch die Schweizerin Julie Zogg dürfte frustriert sein. In ihrem Viertelfinale stürzte die Parallel-Slalom-Spezialistin und musste mit einem Krankentransport von der Strecke gebracht werden. Laut Schweizer Fernsehen (SRF) musste die 30-jährige Zogg ins Krankenhaus gebracht werden. Dort konnten laut SRF Brüche oder Wirbelsäulenverletzungen ausgeschlossen werden. Die Gesamt-Weltcupspitzenreiterin ist die dominierende Parallel-Slalom-Fahrerin der vergangenen Jahre und hofft auf einen Start am Dienstag (21.02.2023).