Skiflug-Weltcup Deutsches Quartett bei Team-Skifliegen abgeschlagen

Stand: 26.03.2022 11:29 Uhr

Wieder kein Podest für die deutschen Skispringer. Beim Mannschafts-Wettkampf in Planica war das DSV-Quartett weit von Rang drei entfernt.

Den deutschen Skispringern geht kurz vor dem Ende der Saison etwas die Luft aus. Beim Team-Skifliegen von Planica, dem vorletzten Wettkampf der Saison, kam das deutsche Quartett am Samstag (26.03.2022) nicht über Rang fünf hinaus.

Markus Eisenbichler (196 Meter/218,5 Meter), Constantin Schmid (186 Meter/199,5 Meter), Andreas Wellinger (220,5 Meter/228 Meter) und Karl Geiger (229 Meter/231 Meter) fehlten mit 1.425,8 Punkten damit fast 120 Punkte auf das Podest.

Der Sieg ging an Slowenien vor Norwegen und Österreich.

Stimmung wie beim Fußball - Slowenien dominiert

Vor mehr als 10.000 Zuschauern und einer Stimmung wie im Fußballstadion, Sonnenschein und Temperaturen von 15 Grad - sowie einer von der Sonneneinstrahlung strapazierten Anlaufspur, blieben die Gastgeber aus Slowenien im Feiertagsmodus. Nach der Qualifikation am Donnerstag und dem Einzel am Freitag waren die Gastgeber auch im Mannschaftswettkampf am Samstag nicht zu schlagen.

Mit Ziga Jelar (224,5/227 Meter), Peter Prevc (226/236 Meter), Timi Zajc (240,5/241 Meter) und Anze Lanisek (222,5/237,5 Meter) sammelte Slowenien 1601,1 Punkte. Die zweitplatzierten Norweger mit Marius Lindvik (240/241,5 Meter), Bendik Jakobsen Heggli, (214/208 Meter) Johann Andre Forfang (226/231,5 Meter), Halvor Egner Granerud (244/242 Meter) kamen auf 1576,9 Punkte.

Österreich auf Rang drei mit Michael Hayböck (216/231,5 Meter), Daniel Tschofenig (211/220,5 Meter), Manuel Fettner (222/224,5 Meter) und Stefan Kraft (237,5/241 Meter) sammelte 1544,2 Punkte.

Schmid: "Habe zweimal versagt"

Die Deutschen, vor zwei Wochen noch Skiflug-Vize-Weltmeister, blieben dagegen weit unter ihren Erwartungen. Schmid verpasste sogar zweimal die 200-Meter-Marke und ging nach dem Wettkampf sehr hart mit sich ins Gericht:

"Es war schwierig. Es war bitter, ich habe zweimal versagt. Es tut mir leid. Heute war ich einfach nicht auf der Höhe. Es hätte nicht passieren sollen", sagte er enttäuscht in der Sportschau.

Eisenbichler: "Der Kopf sagt, die Luft ist raus"

Auch Markus Eisenbichler schaute selbstkritisch auf seine Sprünge: "Der erste Durchgang war nicht gut, er war zu brav. Ich habe mich heute nicht ganz so überwinden können. Es ist gerade ein bisschen schwierig. Generell beim Skifliegen ist es zäh bei mir, da merkt man, dass die Saison lang wird. Der Kopf sagt, die Luft ist raus und man braucht Pause. Morgen werde ich aber noch einmal alles probieren."

Horngacher: "Es geht einem nicht gut"

Enttäuscht war auch der Bundestrainer: "In so einer Situation geht es einem nie gut. Zwei Athleten sind heute zu schlecht gesprungen", sagte Stefan Horngacher in der Sportschau.

Durch den fünften Rang verloren die Deutschen im "Nations Cup", der Mannschafts-Wertung der gesamten Saison, ihren zweiten Platz an Slowenien. Vor dem Saison-Finale am Sonntag hat das deutsche Team nun noch 117 Punkte Vorsprung auf die viertplatzieren Norweger. Spitzenreiter ist Österreich.

Bundestrainer Horngacher konnte dem Team-Wettkampf aber auch Positives abgewinnen: "Mit Wellinger und Geiger bin ich recht zufrieden. Sie haben es besser gemacht als gestern, speziell der Karl. Er ist noch ein bisschen zu spät am Schanzentisch. Wenn er das noch hinkriegt, dann kann er auch noch ganz nach unten fliegen."

Geiger: "Will ein richtiges Loch fliegen"

Geiger gestand in der Sportschau, dass er nach seinem zwölften Rang von Freitag und dem damit verpassten Sieg im Gesamt-Weltcup "schon in ein Loch gefallen" sei. "Bei den Big Points bin ich so oft Zweiter geworden, aber gewonnen habe ich noch nicht so oft", sagte der Oberstdorfer.

Die 229 und 231 Meter von Samstag würden aber Mut machen: "Ich schau, dass ich den Tag morgen noch einmal nutze. Ich will nochmal ein richtiges Loch fliegen", sagte der 29-Jährige, der sich vor dem Planica-Wochenende das Knacken seiner persönlichen Bestweite von 243,5 Meter gewünscht hatte.