Ski Alpin | Beaver Creek Aleksander Aamodt Kilde rast zum Abfahrts-Sieg

Stand: 04.12.2021 20:26 Uhr

Der Norweger Aleksander Aamodt Kilde ist mit einer brillanten Vorstellung zum Abfahrts-Sieg in Beaver Creek gerast. Dominik Schwaiger verpasste am Samstag (04.12.21) die direkte Olympia-Qualifikation.

Kilde erwischte als Einziger den technisch enorm anspruchsvollen Steilhang ähnlich brillant wie zuvor nur der Österreicher Matthias Mayer. Während Mayer aber am Ende konditionell etwas nachließ, hielten Aamodt Kildes Oberschenkel bis zur Ziellinie. Am Ende einer wilden Fahrt brachte er 66 Hundertstel Vorsprung über die Linie.

Schwaiger bester Deutscher

Bester Deutscher in Beaver Creek war Dominik Schwaiger, der mit Startnummer 21 zwischenzeitlich auf Rang acht fuhr - das hätte die direkte Qualifikation für Olympia bedeutet. Schwaiger zeigte eine hoch konzentrierte Fahrt mit starken Gleitpassagen, aber auch im steilsten Stück blieb er wunderbar auf Zug.

Enorm zittern musste Schwaiger, als kurz nach ihm der Österreicher Daniel Danklmaier an die Reihe kam - doch der fuhr auf die Hundsertstelsekunde die selbe Zeit und teilte sich vorerst den achten Rang mit dem Deutschen. Mit Startnummer 28 kam der frischgebackene Vater Matteo Marsaglia an die Reihe und schob sich mit einem Husarenritt auf Rang vier - Schwaiger wurde letztlich Elfter und muss damit weiter an der Peking-Quali arbeiten.

Sander nicht in der Form des Vortags

Andreas Sander konnte an seinen starken vierten Platz vom Vortag im Super-G nicht anknüpfen. Von Beginn an war er nicht auf der Ideallinie, verlor dann auch beim Übergang aus dem Steilhang zu viel Zeit. Erst im technisch anspruchsvollen unteren Streckenabschnitt konnte der Deutsche nochmal ein paar Zehntel gutmachen, lag da aber schon zu weit zurück und wurde am Ende 20.

Feuz bleibt am Tor hängen

Beat Feuz, der die beiden letzten Abfahrten in Beaver Creek gewonnen hatte, ging schon mit der Startnummer zwei ins Rennen und baute gleich bei der Gleitpassage nach dem Start einen Patzer ein, als er an einem Tor hängen blieb. Bereits dort verlor er die entscheidenden Zehntel auf Aamodt Kilde und Mayer, durfte sich aber mit Rang drei trösten.

Mayer voll auf Zug

Mayer hatte sich im Roten Trikot des Abfahrts-Führenden mit der Startnummer fünf den Hang hinuntergestürtzt und legte einen technisch hoch anspruchsvollen Lauf hin - überragend absolvierte er vor allem den Steilhang.

Fast über die gesamte Distanz hielt er die Ski auf Zug, erst im letzten Drittel büßte er von zwischenzeitlich acht Zehnteln Vorsprung nochmal die letztlich für Platz zwei entscheidende Zeit ein.

Baumann mit Fehler im Steilhang

Romed Baumann erlebte eine große Enttäuschung. Der für den DSV startende Ex-Österreicher legte im Gleitstück zunächst einen neuen Top-Speed hin, kam aber im Steilhang völlig von der Ideallinie ab. Dadurch nahm er viel zu wenig Geschwindigkeit mit ins Schlussdrittel und fiel am Ende bis auf Rang 23 zurück. Josef Ferstl bekam ebenfalls keinen guten Lauf zustande und landete noch drei Plätze hinter Baumann.

Kreuzband-Verletzung - Jansrud droht Olympia-Aus

Nicht am Start in der Abfahrt war nach seinem schweren Sturz beim Super-G am Freitag der Norweger Kjetil Jansrud. Ihm droht sogar das Aus für die Olympischen Winterspiele in Peking. Wie der norwegische Skiverband am Samstag bekanntgab, hat sich der 36-Jährige Schädigungen am Kreuzband und den inneren Seitenbändern im Knie zugezogen.

Es sei noch zu früh, um etwas über eine Operation und das Ausmaß der Schäden zu sagen, sagte Nationalmannschaftsarzt Marc Strauss. Jansrud war in einer Linkskurve gestürzt. Das Rennen war anschließend unterbrochen worden.

Der Olympiasieger von 2014 konnte dann aber immerhin noch selbst den Hang hinunter fahren und gratulierte im Zielbereich seinem Landsmann Aleksander Aamodt Kilde zum Sieg. Jansrud wird den Verbandsangaben zufolge am Montag mit der Mannschaft nach Hause reisen. In Oslo soll es dann eingehende Untersuchungen zur Schwere der Verletzung geben.