Deutschlands Sofie Krehl in Aktion

Langlauf Teamsprint Krehl/Gimmler verpassen Podest um Wimpernschlag

Stand: 22.01.2023 15:19 Uhr

Bei den Langlauf-Teamsprints in Italien war die erste deutsche Podestplatzierung seit sieben Jahren zum Greifen nah. Am Ende fehlte aber eine Winzigkeit.

Die deutschen Langläuferinnen haben beim Weltcup in Livigno im Teamsprint nur knapp das Podest verpasst. Das Duo Sofie Krehl und Laura Gimmler wurde am Sonntag Vierte. Im Schlussspurt um den dritten Platz musste sich Gimmler nach 7,2 Kilometern um 0,41 Sekunden der US-Amerikanerin Julia Kern geschlagen geben.

Schwedischer Doppelsieg

Um den Sieg kämpften zwei schwedische Teams: Schließlich setzten sich im Schlussspurt das Duo Linn Svahn und Maja Dahlqvist (13:06,10 Minuten) gegen ihre Landsfrauen Emma Ribom und Jonna Sundling (+ 0,73 Sekunden) durch. Das US-Duo mit Rosie Brennan und Julia Kern hatte 1,05 Sekunden, Krehl/Gimmler 1,46 Sekunden Rückstand auf die Siegerinnen. Das zweite deutsche Duo mit Alexandra Danner und Coletta Rydzek lief auf Rang sieben (+ 15,31 Sekunden).

Gimmler: "Kämpfen, kämpfen, kämpfen"

Laura Gimmler, die im Einzel-Sprint am Samstag schon als Achte überzeugt hatte, war im Ziel enttäuscht: "Wir haben bis zum Schluss um Rang drei mitgekämpft. Es lief ziemlich gut, ich konnte in der letzten Runde noch die Lücke nach ganz vorn schließen. Nach dem Wettkampf hat erstmal die Enttäuschung überwogen, dass es um ganz wenige Zentimeter nichts fürs Podium gereicht hat", sagte die 29-Jährige: "Ich habe mir auf der Zielgerade einfach nur gedacht, stark bleiben im Kopf, nicht weichwerden, kämpfen, kämpfen, kämpfen. Von daher kann ich mir gar nicht viel vorwerfen."

Laura Gimmler

Gimmler: "Stark bleiben im Kopf"

Kehl/Gimmler immer vorn dabei

Krehl und Gimmler waren über die gesamte Zeit des Rennens in der Spitzengruppe, wechselten immer in den Top drei. Auch beim Einbiegen in die Zielgerade hatte Gimmler noch gute Chancen auf einen der Podestplätze. Beim letzten kleinen Hügel vor dem Ziel entstand aber zunächst eine kleine Lücke zu den Schwedinnen, im Kampf um Rang drei musste sie auch Kern ziehen lassen.

In die Zukunft blickt die Oberstdorferin Gimmler aber kämpferisch: "Ich muss die Enttäuschung wegstecken und einfach sehen, was ich in diesem Winter für einen Schritt nach vorn gemacht habe. Ich hoffe einfach, dass irgendwann der Tag kommt, an dem wir dann knapp vorn sind."

Schlickenrieder: "Damen gehören zu den Top-Sprinterinnen"

Bundestrainer Peter Schlickenrieder lobte seine beiden Frauen-Teams: "Was wir bei unserer ersten Mannschaft gesehen haben mit Sofie Krehl als Startläuferin und einer Laura Gimmler, die bereits beim Prolog Vollgas gegeben habt, war toll", sagte der Coach: "Wir haben das heute als WM-Test absolviert. Dann haben sie taktisch alles richtig gemacht und haben alles umgesetzt, was sie mit dem Trainer Axel Teichmann besprochen haben. Dass es dann um einen Mückenschritt nicht für das Podium reicht, ist verschmerzbar. Sie haben viel richtig gemacht. Beide Damen-Mannschaften haben gezeigt, dass sie zu den Top-Sprinterinnen gehören. Da können wir zufrieden sein."

Deutsche Männer verpassen Finale

Bei den Männern verpasste das junge deutsche Josef Fässler/Alexander Brandner das Finale deutlich. Als 20. des Halbfinals fehlten dem Duo in 5:11,60 Minuten fast zehn Sekunden auf den Finaleinzug. Den Sieg im Finale holte sich das französische Duo Renaud Jay/Richard Jouve nach 7,2 Kilometern im Schlusssprint in 11:46,13 Minuten vor den Italienern Francesco de Fabiani/Federico Pellegrino (+ 0,44 Sekunden) und den Schweizern Janik Riebli/Valerio Grond (+ 2,62 Sekunden).

Die beiden Top-Norweger Johannes Hoesflot Klaebo und Paal Goldberg, die am Samstag im Sprint noch auf die Plätze eins und vier kamen, waren nicht am Start. Da Team Norwegen I mit Even Northug und Erik Valnes verpasste das Finale ebenso wie die Deutschen.

Schlickenrieder: "Werden noch Jahre brauchen"

Für die Männer zog Schlickenrieder ein nüchterneres Fazit: "Bei den Männern sind wir leider da, wo wir sind. Da hat es leider nicht gereicht, sich zu qualifizieren für die besten 15. Aber das Gleiche ist auch Norwegen I passiert. Man sieht, es ist eine hart umkämpfte Geschichte im Herren-Sprint. Und da haben wir leider sicher auch noch ein paar Jahre daran rumzukämpfen."