Franziska Preuß läuft in der Staffel auf Position zwei

Weltcup in Hochfilzen Deutsche Biathletinnen verpassen Staffel-Podest in Hochfilzen knapp

Stand: 11.12.2022 20:15 Uhr

Nach Rang zwei in Kontiolahti hat die deutsche Frauen-Staffel beim Biathlon-Weltcup in Hochfilzen den Sprung unter die besten drei knapp verpasst. Es siegte nach 4 x 6 Kilometern Frankreich vor Schweden (+ 10,4 Sekunden/9 Nachlader) und Italien (+ 18,5 sek./4).

Das deutsche Quartett musste sich nach fünf Nachladern und 33,7 Sekunden Rückstand mit dem vierten Platz begnügen. In der Besetzung Anna Weidel, Franziska Preuß, Vanessa Voigt und Denise Herrmann-Wick war das DSV-Team lange Zeit mit guten Aussichten auf das Podest unterwegs. Allerdings waren insgesamt vier Fehlschüsse von Herrmann-Wick zu viel, um aufs Treppchen zu kommen.

"Platz vier ist immer undankbar. Meine Teamkolleginnen haben eine super Vorarbeit geleistet. Ich habe versucht, stehend noch einmal eine gute Serie rauszuhauen, aber die Mädels neben mir erlauben sich gerade keine Patzer. Da muss man eine blitzsaubere Serie bringen, um vorne dabei zu sein", schätzte Herrmann-Wick ihr Rennen nach der Zieldurchfahrt im ZDF ein.

Weidel stark am Schießstand

Startläuferin Weidel konnte liegend alle fünf Scheiben direkt abräumen und so den Kontakt auf die führende Schwedin Lin Persson halten. Auch im Stehendanschlag lief für die 26 Jahre alte DSV-Skijägerin alles bestens. Nach fünf schnellen und sicheren Schüssen reihte sie sich hinter Schweden und Italien auf Rang drei ein (+11,8 Sekunden). Auf dem Weg zum ersten Wechsel musste Weidel noch Frankreich passieren lassen.

"Es war sehr hart heute, das sind nicht meine Bedingungen. Es ist extrem langsam und ich habe mich extrem schwer getan", erklärte Weidel anschließend. Mit dem Druck als Startläuferin kam sie gut klar, auch wenn sie extrem nervös war: "Aber ich habe mir gedacht, es ist besser als zu Hause zu sein und zuzuschauen."

Die Athletinnen am Schießstand beim 1.Schießen

Die Athletinnen am Schießstand beim 1.Schießen

Preuß muss etwas abreißen lassen

Der Rückstand von Preuß vor ihren sechs Kilometern betrug 22 Sekunden. Bis zum Liegendschießen konnte sie nichts gutmachen, mit fünf Treffern verkürzte sie den Abstand auf die nun führenden Französinnen aber auf 20 Sekunden. Schweden verlor durch zwei Nachlader den Spitzenplatz. An der Reihenfolge änderte sich auch nach der nächsten Runde am Schießstand nicht viel, auch wenn der Rückstand von Preuß noch einmal anwuchs. Als Vierte lag sie nun 33 Sekunden hinter Dorothea Wierer aus Italien.

"Ich war gestern schon etwas geknickt, dass es am Schießstand nicht hingehauen hat. Ich habe dann heute versucht, locker zu bleiben und auf das zu vertrauen, was ich eigentlich kann. Daher bin ich erleichtert, dass es mit zehn Treffern geklappt hat", so Preuß nach ihrer Leistung.

Voigt bleibt cool und kommt wieder ran

Als dritte Deutsche im Bunde ging Voigt in die Loipe, weiterhin lag das DSV-Team eine knappe halbe Minute hinter der Spitze. Beim ersten Schießen profitierte die fehlerfreie Thüringerin von drei Nachladern von Hanna Öberg und schob sich so kurzzeitig auf Rang drei. Allerdings lief die Schwedin schnell wieder auf und stellte die alte Rangordnung wieder her. Nach dem zweiten Stehendschießen schob sich aber alles wieder enger zusammen. Keine der ersten vier Nationen blieb ohne Nachlader, und so war Voigt plötzlich wieder bis auf zehn Sekunden an der Spitze dran.

"Der eine Nachlader hätte nicht sein müssen. Ich habe gesehen, dass die anderen patzen und habe versucht, einen schnelleren Rhythmus zu schießen", sagte Voigt später. Während Öberg an die Spitze stürmte und dort den Konkurrentinnen enteilte, schob sich Voigt auf der Strecke noch an Italien vorbei und übergab auf Rang drei auf Schlussläuferin Herrmann-Wick.

Vier Fehler von Herrmann-Wick kosten das Podest

Die Sprintsiegerin vom Donnerstag schob sich gemeinsam mit der Französin Julia Simon gleich mal an Schweden heran, fiel aber nach zwei Nachladern liegend zunächst wieder auf den vierten Rang zurück. Frankreich an der Spitze war nun 23 Sekunden enteilt. Bis zum abschließenden Schießen konnte Herrmann-Wick dieses Defizit fast halbieren, musste aber erneut zweimal nachladen. Damit war das Podest außer Reichweite.