EM-Turnier in Bulgarien Volleyballerinnen vor "Hammer-Spiel" im EM-Achtelfinale

Stand: 27.08.2021 09:16 Uhr

Mit vier Siegen im Rücken gehen die deutschen Volleyballerinnen ins EM-Achtelfinale. Doch die dortigen Gegnerinnen zählen zu Europas Spitze, das "Minimalziel" Viertelfinale ist in Gefahr.

Eigentlich lief für Felix Koslowski bisher alles nach Plan. Vier Siege in der Vorrunde, den Einzug in das EM-Achtelfinale hatten die deutschen Volleyballerinnen sogar vorzeitig gesichert. Doch jetzt wartet auf seine Mannschaft ein "Hammer-Spiel", wie der Bundestrainer es nennt.

Gegen die Niederlande muss Deutschland am Samstag (16.15 Uhr, Live-Ticker auf sportschau.de) um den Einzug ins Viertelfinale kämpfen. Und das war immerhin das ausgegebene Minimalziel - zumindest im Vorfeld der EM und bevor die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) wusste, dass es so früh gegen einen so hochkarätigen Gegner geht.

Niederlage bisher nur gegen Polen

Was also vor dem Turnier noch als Minimalziel betitelt wurde, ist mit diesem Gegner vor der Brust laut Koslowski jetzt erst einmal ein "sehr großes Ziel". Denn "das sind zwei absolute Top-Nationen in Europa, die sicher beide für sich immer den Anspruch Viertelfinale verbuchen", sagte Koslowski. "Dementsprechend wird es für eine der Mannschaften eine Enttäuschung im Achtelfinale geben."

Bislang musste sich die deutsche Mannschaft nur Polen in der Vorrunde geschlagen geben (1:3). Es folgten Siege gegen Tschechien (3:1), Bulgarien (3:2), Spanien (3:0) und Griechenland (3:0), die am Ende für Platz drei in der Gruppe B reichten. "Wir hatten wahrscheinlich die stärkste Gruppe, wenn man die Ausgeglichenheit der Mannschaften sieht. Wir haben uns Wettkampfhärte geholt", sagte Koslowski. "Es ist ein Vorteil für uns, dass wir schon mehr Spiele auf hohem Niveau spielen mussten."

Spielerinnen gegen Spanien geschont

Suchte das DVV-Team zu Beginn des Turniers noch den Rhythmus und die Konstanz, ist der Bundestrainer mit der Leistungssteigerung zufrieden. "Das hat uns auch die Möglichkeit gegeben, ein paar Belastungswechsel zu machen", sagte Koslowski nach der Spanien-Partie. Dort verschaffte er vielen Spielerinnen Einsatzzeit und schonte sogar die bisher beste deutsche Angreiferin Louisa Lippmann (64 Punkte).

Nicht unwichtig für die nächste Herausforderung. Fünf Vorrundenspiele sind "schon ein ganz schönes Paket, was wir jetzt in den Knochen haben", sagte Koslowski. Doch alles in allem lief die Gruppenphase "so ähnlich, wie ich es mir vorgestellt hatte".

Niederlande ebenfalls mit einer Niederlage

Vorgestellt hatte sich der 37-Jährige auch das Erreichen des Viertelfinales, Lippmann wollte sogar "den Schritt darüber hinaus". Doch die Niederländerinnen zu schlagen, "ist definitiv keine Selbstverständlichkeit", weiß Koslowski. Denn die kassierten ebenfalls nur eine Niederlage in der Vorrunde und sind vor allem auf den Außenangriffspositionen stark besetzt. Dort gelte es, Anne Buijs und Nika Daalderop "über den Spielverlauf zu kontrollieren".

Denn der Bundestrainer will "gerne noch ein bisschen in Plowdiw bleiben". Nach dem Achtelfinale findet in der bulgarischen Stadt nämlich auch das Viertelfinale statt. In Belgrad werden anschließend die Halbfinale ausgetragen.