Im Duell bei der Schach-WM: Russlands Ian Nepomniachtchi und Ding Liren aus China

Ding Liren gegen Nepomniachtchi Schach-WM - Erste Partie endet remis

Stand: 09.04.2023 23:56 Uhr

Das erste Spiel der Schach-Weltmeisterschaft zwischen dem Chinesen Ding Liren und seinem russischen Kontrahenten Ian Nepomniachtchi ist in einem Remis geendet.

Die Partie in Kasachstans Hauptstadt Astana am Sonntag (09.04.2023) dauerte knapp 4:50 Stunden, ehe sich die Spieler nach 49 Zügen für eine Punkteteilung verständigten.

Ding deprimiert

"Ich bin ein bisschen deprimiert", sagte Ding, der mit dem Nachteil der schwarzen Steine gestartet war und sich gut verteidigte. "In der ersten Hälfte der Partie konnte ich mich nicht konzentrieren", erklärte er weiter und verwies auf den besonderen "Druck", den er verspürt habe.

Bei dem Duell um den WM-Thron gibt es in diesem Jahr ein Novum: Dauerweltmeister Magnus Carlsen tritt nach zehn Jahren nicht mehr an, dem Norweger fehle die Motivation. In fast allen bisherigen Duellen nach der Premiere im Jahr 1886 hatte der Champion seinen Titel zu verteidigen versucht. Einzig 1975 weigerte sich Bobby Fischer, seinen Titel zu verteidigen, weil er sich mit dem Weltschachverband FIDE nicht über die Matchbedingungen einigen konnte. Herausforderer Anatoli Karpow wurde damals zum Weltmeister erklärt.

Nepomniachtchi gilt als Favorit

Zunächst war ein Duell zwischen Nepomniachtchi, Sieger des Kandidatenturniers 2022, und Carlsen geplant gewesen. Durch seinen Verzicht rückte der Zweite Ding nach. Für Nepomniachtchi ist es die zweite WM, 2021 hatte er gegen Carlsen deutlich verloren. Ding spielt seine erste Weltmeisterschaft.

Nepomniachtchi gilt als leichter Favorit. Der 32-Jährige gewann die Mehrzahl der bisher 73 gespielten Partien gegen Ding, von denen pandemisch-bedingt jedoch ein Großteil online stattfand.

Neuer Weltmeister spätestens am 30. April

Die Partie war die erste von maximal 14 und einem möglicherweise entscheidenden Tiebreak. Dieser würde am 30. April stattfinden, gespielt wird täglich um 11 Uhr deutscher Zeit. Sieben Ruhetage soll es zudem insgesamt geben.