VfL Gummersbach: Ole Pregler jubelt im Spiel gegen Melsungen

WDR-Sport VfL Gummersbach - Demut in Zeiten des Erfolgs

Stand: 14.11.2023 13:00 Uhr

Der VfL Gummersbach hat mit zwei Top-Ergebnissen in der Bundesliga aufhorchen lassen. Die Bilanz nach einem Drittel der Saison fällt sehr gut aus, doch im Verein bleibt man auf dem Boden.

Von Jens Mickler

Es war ein recht holpriger Start in diese Saison der Handball-Bundesliga. Nach der Heimniederlage im bergischen Derby gegen den Bergischen HC hing der Haussegen etwas schief beim Traditionsklub.

Doch diese Niederlage war offenbar so etwas wie ein Weckruf für die Mannschaft von Trainer Gudjon Valur Sigurdsson. Es folgte nämlich eine Serie von 11:5 Punkten und der Sprung auf Platz sechs in der Bundesliga-Tabelle, den sich die VfLer derzeit mit Rekordmeister THW Kiel teilen. Zuletzt überraschte Gummersbach die Liga mit einem Remis gegen die bis dato unangefochtenen Füchse aus Berlin und einem Sieg gegen das Topteam aus Melsungen.

"Wir haben nach der Niederlage gegen den Bergischen HC, die sehr weh getan hat, viel gesprochen. Danach hat sich die Mannschaft immer weiter gesteigert", erklärt VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler gegenüber WDR.de.

Christoph Schindler: "Wir sind auf einem guten Weg"

Der Sieg gegen Melsungen vor ausverkaufter Schwalbe-Arena war der bisherige Saisonhöhepunkt. Verständlich, dass derzeit große Zufriedenheit im Klub herrscht. "Wir sagen der Mannschaft seit zwei Jahren, dass sie besser ist, als sie das denkt. Nun merken die Spieler auch, was sie können", sagt Schindler. Es sei noch nicht alles top, "aber wir sind auf einem guten Weg."

Christoph Schindler übernahm 2017 den Sportdirektor-Posten beim VfL Gummersbach.

Christoph Schindler übernahm 2017 den Sportdirektor-Posten beim VfL Gummersbach.

Im 14. Jahr ist der frühere Profi nun in Gummersbach: nach seiner Spielerkarriere erst Sportdirektor (2017-18), seit 2019 alleiniger Geschäftsführer - eine beachtlich lange Zeit. Schindler hat den Klub durch sehr schwere Zeiten geführt. Die Mannschaft funktioniert, die Fans sind angefixt, und auch die Partner im Umfeld des Vereins ziehen mit. Er würde lügen, wenn er nicht sagen würde, dass es gut tue, was gerade passiere, sagt Schindler. Die Mannschaft sei diejenige mit dem größten Potenzial in seiner Amtszeit, so Schindler, "und die, die am meisten Spaß macht."

Langfristige Verträge mit den Leistungsträgern

Und es ist ein Team, das länger zusammenbleiben könnte. Mit fast allen Leistungsträgern hat der Klub langfristige Verträge abgeschlossen. Zuletzt verlängerte das Aushängeschild des Vereins, Nationalspieler Julian Köster, seinen Vertrag bis ins Jahr 2026. Der isländische Trainer Gudjon Valur Sigurdsson, der vor anderthalb Jahren mit dem VfL in die Bundesliga aufstieg, hat einen Vertrag bis 2025. "Wir sind sehr zufrieden mit ihm und wollen, dass er länger bleibt", sagt Schindler.

VfL Gummersbach: Ellidi Snaer Vidarsson mit artistischer Wurfeinlage im Spiel gegen die Füchse.

Ellidi Snaer Vidarsson mit artistischer Wurfeinlage im Spiel gegen die Füchse.

Langfristige Verträge, eine gut laufende Nachwuchsakademie - all das bringt nach Aussage von Schindler viel Ruhe in den Verein. Ob es schon in diesem Jahr für das internationale Geschäft reicht? Der Geschäftsführer bleibt demütig. Zwischen den Plätzen sechs bis 13 sei alles eng beieinander, eine Prognose nur schwer abzugeben. Besser als Platz zehn im Vorjahr - das ist das, was die Gummersbacher in dieser Saison anstreben.

Halle schon zum vierten Mal ausverkauft

Nun gelte es ohnehin, die kommenden Wochen so erfolgreich zu gestalten wie die letzten. Am kommenden Montag geht es zur HSG Wetzlar - "eine brutal schwere Aufgabe", so Schindler. Dann kommt am 25. November der nächste dicke Brocken nach Gummersbach, die SG Flensburg-Handewitt. Die Halle ist schon jetzt ausverkauft, zum vierten Mal in dieser Saison.

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