WDR-Sport TBV Lemgo - Punkte müssen her gegen Stuttgart
Der TBV Lemgo steckt überraschend mitten im Abstiegskampf der Handball-Bundesliga. Am Donnerstag wartet ein richtungsweisendes Heimspiel auf das Team von Trainer Florian Kehrmann.
Erst zwei Siege aus den ersten zehn Saisonspielen, mit 5:15 Punkten rangierend auf dem vorletzten Tabellenplatz der Handball-Bundesliga: Für den TBV Lemgo kommt der Saisonstart 2023/24 bisher einer Art Alptraum gleich. Nachdem man sich in den Vorjahren unter Trainer Florian Kehrmann zu einem stabilen Mittelfeld-Team der Liga gemausert und sich sportlich stetig weiterentwickelt hatte, folgt dieses Jahr ein unübersehbarer Rückschritt.
Neuer Mut nach Niederlage in Kiel
Mut machte zuletzt aber das Auswärtsspiel beim amtierenden Meister THW Kiel: Nach hartem Kampf unterlagen die Ostwestfalen im hohen Norden mit 29:33 (14:16). "Wir haben vor allem in den ersten 20 Minuten sehr stark agiert und fahren erhobenen Hauptes zurück in die Heimat", sagte Coach Kehrmann nach dem Spiel. Um gleich den Fokus auf die nächste Partie zu legen: "Ich bin mit der Leistung zufrieden, wir haben vieles umgesetzt, was gefordert war. Jetzt gehen wir Donnerstag ins nächste wichtige Spiel", so Kehrmann.
Stuttgart startete ebenfalls schlecht
Nur vier Tage nach der Auswärtsniederlage in THW Kiel bekommt es der lippische Handball-Bundesligist am Donnerstag (26.10.2023) mit dem TVB Stuttgart zu tun. Mit Platz 15 haben die Stuttgarter ihr Saisonziel Platz zwölf in der vergangenen Saison verpasst. Nun planen die Schwaben den Angriff auf die Top-Ten-Plätze der Liga und wollen mit aller Macht raus aus dem Tabellenkeller. Um dieses Ziel zu erreichen, konnte TVB-Trainer Michael Schweikardt mit einem fast komplett unveränderten Kader in die Vorbereitung der Saison starten.
Während die Winterneuzugänge rund um Truchanovicius, Laube und Maric längst integriert sind, sorgten die Schwaben Anfang August noch für einen echten Transferhammer und sicherten sich die Dienste des Melsunger Nationalspielers Kai Häfner. Der Europameister von 2016 soll dazu beitragen, die Ziele des TVB zu realisieren und hat seinem Namen als Königstransfer bislang alle Ehre gemacht. Mit 43 Treffern ist er nicht nur bester Torschütze der Stuttgarter, sondern auch Dreh- und Angelpunkt.
Zuletzt Flensburg besiegt
Formverbessert: Kehrmann hofft auf sein Team
Der Start in die Saison verlief für den TVB bislang durchwachsen. Doch in den vergangenen Wochen fanden die Schweikardt-Schützlinge immer besser in Tritt, überraschten beim souveränen 34:31-Heimerfolg gegen die SG Flensburg-Handewitt und entführten mit einem 36:31-Auswärtssieg auch die Punkte von den starken Hamburgern. Zuletzt gab es eine erwartbare 31:36-Niederlage gegen den SC Magdeburg. Nach neun Spielen stehen die Stuttgarter derzeit mit 6:12-Punkten auf dem 14. Tabellenrang.
Mit reichlich Selbstbewusstsein tritt der TVB aufgrund der jüngsten Erfolge die Reise nach Lemgo an. In der Phoenix Contact-Arena gab es für die Schwaben in der Vergangenheit jedoch selten etwas Zählbares zu holen. In der Liga gelang dem TVB nur 2017 ein 24:24-Remis, alle anderen sieben Vergleiche konnte der TBV für sich entscheiden.
Hoffnung auch auf Fans
"Die Lage in der Liga ist extrem eng. Zwischen den unteren Tabellenplätzen und dem Mittelfeld liegen nur wenige Punkte, weshalb ich gegen den TVB ein umkämpftes Duell auf Augenhöhe erwarte", weiß Kehrmann, dass seinem Team ein harter Kampf bevorsteht. "In vielen Bereichen haben wir in Kiel bereits das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Nun gilt es gegen Stuttgart noch einmal eine Schippe draufzulegen, um die Punkte einzufahren", sieht Kehrmann sein Team formverbessert.
"Die Jungs arbeiten fleißig, bereiten sich gut vor. Jetzt brauchen wir unbedingt einmal mehr den Extra-Push durch unsere Fans. Wir sind gemeinsam gefordert alles zu geben, um die beiden Punkte in Lemgo zu behalten", zählt Kehrmann auch gegen den TVB auf die Unterstützung der TBV-Fans.
