WDR-Sport Streik und Sperrung: Erschwerte Anreise für Fußballfans
Am Wochenende sind Fußball-Anhänger in NRW vom Bahnstreik und einer Autobahn-Sperrung betroffen. Die Klubs reagieren mit unterschiedlichen Optionen.
Das Wochenende steht vor der Tür und die Zuschauer strömen wieder in Massen in die Fußball-Stadien der Republik. Viele reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln - bieten diese doch die Möglichkeit, nicht das eigene Auto lenken zu müssen. Doch dieses Wochenende wird das erschwert: Denn die Deutsche Bahn steht still - die Lokführer streiken. Alle betroffenen NRW-Vereine raten Anhängern daher, genügend Zeit einzuplanen für ihre An- und Abreise.
Kein Hinweis auf Streik bei Kölner Faninfos
Die weiteste Strecke haben die Fans des 1. FC Köln zu bewältigen. Die Kölner spielen am Samstag (27.01.2024) beim fast 400 Kilometer entfernten VfL Wolfsburg. Normalerweise gibt es Fernverkehrszüge der Deutschen Bahn, die ohne Umstieg bis nach Wolfsburg fahren. Doch der Streik der Lokführergewerkschaft GDL verhindert zum Großteil diese Reise-Option.
Der FC greift die Situation um den Streik ebenso wie Fortuna Düsseldorf (gegen St. Pauli) bisher nicht in seinen Faninformationen auf. Einen Hinweis auf die Sperrung und die daraus resultierende Umfahrung der Autobahnbrücke zwischen Köln und Leverkusen - die normal genau auf der kürzesten Auto-Strecke nach Wolfsburg liegt - findet man ebenfalls nicht.
Schalke als erster Klub betroffen
Einen Tag früher, am Freitagabend, sind die Fans der Schalker bei ihrem Auswärtsspiel in Kaiserslautern als Erste in NRW vom Streik betroffen. Der Klub verwies auf die Seiten und Apps der Bahn für mehr Informationen und sagte nach WDR-Anfrage: "Rund 30 Prozent unserer Anhänger reisen laut einer Umfrage von Oktober 2022 zu Spielen mit dem öffentlichen Nahverkehr an." Allerdins wisse der Klub nicht, wieviele davon auf die DB entfallen. Außerdem gelte das für Heim- und Auswärtsspiele.
Betzenberg Stadion
Für das Spiel in Kaiserslautern habe man wie zu jeder Auswärtspartie mit der S04-Mitfahrbörse eine "hervorragende Möglichkeit für Fahrgemeinschaften". Auch Reisebusse könnten dort freie Plätze anbieten. Wer mit dem PKW anreist, hat in Kaiserslautern in Stadionnähe bezüglich Parken schlechte Karten: Die Arena liegt mitten in einem Wohngebiet. Ein Shuttleservice sei von verschiedenen Parkplätzen eingerichtet.
Bochum mit Shuttleservice nach Dortmund
Die anderen Fans in NRW haben zumindest etwas mehr Glück bei ihren Reisestrecken. Der VfL Bochum gastiert im benachbarten Dortmund. Die Vereine können den Streik gut überbrücken. So lässt der VfL verlauten: "Vom Bochumer Hbf verkehren ab 14 Uhr Shuttlebusse Richtung Dortmund Hbf. Dort kann die U-Bahn bis zum Stadion genommen werden. Auf dem Rückweg gibt es das gleiche Angebot in Richtung Bochum." Für Bahnverbindungen weist auch Bochum auf die eingeschränkten Optionen hin.
Borussia Dortmund betonte auf WDR-Nachfrage ebenfalls das Angebot an Shuttlebussen zwischen den beiden Hauptbahnhöfen. Der BVB ermunterte Anhänger, die mit dem PKW anreisen: "Fans sollten das gesamte Stadtgebeiet zu nutzen, da rund um das Stadion nicht mehr als 10.000 Parkplätze zur Verfügung gestellt werden können."
Sonderzug trotz Streik für Gladbach
Die A1 zwischen dem Autobahnkreuz Leverkusen und der Anschlussstelle Köln-Niehl
Sehr ausführlich äußert sich Borussia Mönchengladbach zu seiner Partie bei Bayer Leverkusen. Die per Luftlinie rund 42 Kilometer auseinanderliegenden Orte sind derzeit nicht besonders reisefreundlich miteinander verbunden. Denn neben dem Bahnstreik weist Borussia Mönchengladbach auch explizit auf die bereits angesprochene Sperrung der Brücke bei Leverkusen hin. Die betroffene Autobahn 1 führt direkt an der Arena in Leverkusen vorbei.
Allerdings können Fans der Borussia mit einem Sonderzug anreisen. Dieser wird gestellt von einem privaten Unternehmen, welches nicht vom Streik bei der DB betroffen ist. Dennoch erläutert der Klub vom Niederrhein: "Dieses Unternehmen besitzt keinen Überblick darüber, ob sich eingesetzte Fahrdienstleiter an Streikmaßnahmen beteiligen, was zu erheblichen Einschränkungen im Bahnverkehr führen kann. Ein gewisses Restrisiko besteht daher immer."
