Dennis Jastrzembski (l) und Christos Tzolis von Fortuna Düsseldorf jubeln gemeinsam

Aufstiegsrennen in der 2. Liga Relegationsplatz im Visier - Fortuna kann Druck ausüben

Stand: 15.03.2024 09:47 Uhr

Fortuna Düsseldorf hat in den kommenden Wochen auf dem Papier leichtere Zweitliga-Gegner. Mit einem Sieg gegen Osnabrück könnte F95 die Konkurrenten unter Zugzwang setzen.

Von Michael Buchartz

Eigentlich könnten sie bei Fortuna Düsseldorf vor der Partie gegen den Tabellenletzten VfL Osnabrück ziemlich positiv gestimmt sein. Denn die Fortuna kann im Rennen um den Relegationsplatz zum Aufstieg in die Bundesliga heute (Ab 18.30 Uhr live in der Radio-Reportage und im Ticker bei der Sportschau) vorlegen. Mit einem Sieg würde man sich vorerst auf Rang drei schieben.

Düsseldorfer Abwehr mit Verletzungssorgen

Allerdings stellt sich bei Düsseldorf die Frage, wer diesen Sieg bewerkstelligen soll. Die Verletztenliste ist vor allem in der Abwehr lang: Jordy de Wijs, Joshua Quarshie und Emmanuel Iyoha fallen definitiv aus. Kapitän André Hoffmann steht auf der Kippe.

"Wir haben ihm an Mittwoch rausgenommen, um heute bei voller Belastung den Daumen nach oben oder unten zu senken", erklärte Trainer Daniel Thioune am Donnerstag. Einen Startelf-Einsatz schloss er aber aus.

Aufgrund der wenigen fitten Abwehrspieler, durften sich unter der Woche die Jungtalente Tim Corsten und Jan Boller beweisen. Sie sind laut Trainer Thioune auch eine Option für den Kader gegen Osnabrück. Durchaus möglich, dass sie gegen die drittschlechteste Offensive der Liga auf Einsatzminuten kommen (müssen).

Thioune warnt: "VfL hat Hamburg und Hannover geschlagen"

Vor dieser allerdings warnte F95-Trainer Thioune eingehend: "Der VfL ist eine der standardsärksten Mannschaften der Liga. Sie haben den HSV und Hannover geschlagen." In der Tat: Neun Zähler holte der VfL in Rückrunde - nur einen weniger als Fortuna - bisher. Alle Punkte wurden durch Standardtore eingefahren.

Osnabrücks Trainer Daniel Thioune mit Sportdirektor Benjamin Schmedes (Mai 2017)

Osnabrücks Trainer Daniel Thioune mit Sportdirektor Benjamin Schmedes (Mai 2017)

Auch das Hinspiel dürfte für die Rheinländer eine Warnung sein. In diesem kassierte Düsseldorf in der Nachspielzeit noch den Ausgleich zum 1:1-Endstand. Zwar nicht nach einem Standard, dennoch durch unaufmerksames Verteidigen. Kaum einer weiß besser, wie der Gegner zu schlagen ist, als der Trainer: Thioune trainierte vorher den VfL, kommt aus der Stadt und wohnt sogar jetzt noch in Osnabrück.

Fortuna kann sich Vorteil verschaffen

Für Fortuna bietet sich bei einem Sieg eine große Chance: Nach Osnabrück geht es mit Kaiserslautern, Braunschweig und Wehen Wiesbaden in der 2. Bundesliga nur gegen Gegner aus der unteren Tabellenhälfte. Holt man aus diesem etwas leichteren Programm möglichst viele Punkte, wäre wohl Fortuna erster Aspirant auf den Relegationsplatz, bevor es in die "Crunch Time" der Saison geht.

In der Ferne winken der Fortuna insgesamt 45 Millionen Euro Gewinn. Schließlich steht F95 noch im Pokal-Halbfinale. Viel mehr würde jedoch ein möglicher Aufstieg bringen: mehr Fernsehgelder, mehr Zuschauer, bessere Sponsoring-Einnahmen. Was auch in der Ferne erscheint, ist ein sehr attraktives Szenario: eine Relegation gegen den Erzrivalen 1. FC Köln. Diese Aussichten werden dann wohl doch für positive Vibes gegen Osnabrück sorgen.