Max Eberl

Hass-Plakate von Köln-Fans Schmähplakate gegen Eberl bleiben wohl folgenlos

Stand: 06.02.2023 16:24 Uhr

Die Hass-Plakate einiger Köln-Anhänger gegen RB Leipzigs Sportboss Max Eberl werden wohl keine Folgen haben. Eberl verzichtete auf eine Anzeige beim DFB.

Die Schmähplakate gegen RB Leipzigs Sportdirektor Max Eberl während des Auswärtsspiels gegen den 1. FC Köln (0:0) werden wohl keine Folgen haben. Schiedsrichter Martin Petersen sagte der "Bild", er habe die Vorkommnisse im Spielbericht vermerkt. Der DFB teilte aber auf SID-Anfrage mit, dass Eberl nach den Vorfällen keine Anzeige beim DFB-Kontrollausschuss gestellt hat - und daher auch kein Verfahren eingeleitet wird.

Petersen hatte die Spruchbänder während der Partie zwar bemerkt, den Inhalt aber nicht lesen können. Köln-Fans hatten mehrere beleidigende Spruchbänder gegen Eberl gezeigt und unter anderem seine Erschöpfungs-Krankheit verhöhnt.

Hätte Petersen die Texte gelesen, hätte er nach eigenen Angaben "über Maßnahmen nachgedacht und diese wohl auch in die Wege geleitet", sagte er der "Bild"-Zeitung. Ob in diesem Fall allerdings der Drei-Stufen-Plan des DFB gilt, der Maßnahmen von einer Stadiondurchsage bis hin zum Spielabbruch vorsieht, ist umstritten.

Ähnlicher Fall in Gladbach

Im September war es zu einem ähnlichen Fall gekommen, als Fans von Borussia Mönchengladbach im Spiel gegen Leipzig Schmähplakate gegen Eberl zeigten. Damals ermahnte der Stadionsprecher die Fans, ein Plakat abzuhängen, da Schiedsrichter Patrick Ittrich das Spiel sonst unterbrechen werde.

Das führte aber auch zu Widerspruch, da es im Drei-Stufen-Plan heißt, dass Kritik in Form von Transparenten oder Sprechchören "sehr direkt, unhöflich, unsachlich oder geschmacklos sein" kann, ohne dass das Spiel unterbrochen wird. Dies sei erst bei "personifizierten Gewaltandrohungen" möglich, etwa einer Person im Fadenkreuz.

FC entschuldigt sich bei Eberl

Der FC reagierte direkt nach Schlusspfiff bestürzt, distanzierte sich von den Hass-Botschaften und entschuldigte sich bei Eberl.

Dieser zeigte sich fassungslos: "Mich würde interessieren, ob diese Menschen wissen, was Burnout genau bedeutet", so Eberl. "Manche ertränken das in Alkohol, manche nehmen Drogen, manche bringen sich um. Das ist die harte Wahrheit", sagte der 49-Jährige, der in Köln auch wegen seiner Vergangenheit beim Erzrivalen Gladbach wenig beliebt ist.