Thomas Dolak, Cheftrainer des DEL-Klubs Düsseldorfer EG, blickt an der Bande konzentriert drein

Düsseldorfer EG Playoffs im Visier, Abstiegsplatz im Rückspiegel

Stand: 20.02.2024 13:14 Uhr

In der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ist für die Düsseldorfer EG noch ein versöhnliches Ende der Hauptrunde möglich, aber auch der Super-GAU namens Abstieg. Was der DEG jetzt Hoffnung macht - und wo Luft nach oben ist.

Lange gelang der Düsseldorfer EG in dieser DEL-Saison wenig bis gar nichts, das Schreckenszenario Abstieg geisterte als realistische Möglichkeit durchs Rheinland. Anfang Oktober 2023 stellte sich die Vereinsführung in einem Statement hinter das Trainerteam um Headcoach Thomas Dolak - und sollte dafür belohnt werden. Denn mühsam kletterte die DEG in der Tabelle, rückte am 42. Spieltag sogar zwischenzeitlich vor auf den Pre-Playoff-Platz zehn.

Anfang/Mitte Januar bis Anfang Februar hatte Düsseldorf einen guten Lauf (sieben Siege). Doch Planungssicherheit in Düsseldorf besteht derzeit weder im Kampf um die erste Playoff-Runde noch gegen den Abstieg. Daran hat die DEG die Heimpleite gegen München am Samstag (1:3) erinnert.

Erst warten Top-Gegner, dann Abstiegskonkurrenten

Mit 55 Punkten auf dem Konto müssen die Landeshauptstädter noch einen Blick in den Rückspiegel werfen: Nur sechs Punkte Abstand sind es auf den Abstiegsplatz, den Augsburg belegt. Der Blick durch die Frontscheibe zeigt allerdings auch lediglich vier Zähler Rückstand auf Platz zehn, den Nürnberg belegt.

Das Restprogramm birgt zunächst Herausforderungen gegen Teams, die bereits sicher (oder so gut wie sicher) in den Playoffs stehen. Sollte die DEG bei den Grizzlys Wolfsburg (Mittwoch, 19.30 Uhr), beim Tabellenzweiten Bremerhaven (Freitag, 19.30 Uhr) oder im Derby gegen die Kölner Haie (Sonntag, 16 Uhr) Punkte mitnehmen, würde das die Ausgangslage für die Spiele gegen die Abstiegskampf-Konkurrenten verbessern. Denn danach stehen Duelle mit Nürnberg, Schlusslicht Augsburg und Frankfurt an.

Trainer Dolak: DEG muss zu eigenem Spiel zurückfinden

Vor diesen letzten sechs Partien muss Headcoach Dolak noch an der ein oder anderen Schraube drehen. Denn gegen den amtierenden DEL-Meister München zeigte die DEG zwar gute Ansätze, gab sogar mehr Schüsse aufs Tor ab als der EHC. Doch es waren eben viel zu viele harmlose Versuche dabei.

Auch Über- und Unterzahlspiel der DEG haben weiter ordentlich Luft nach oben. 36 Gegentreffer kassierte Düsseldorf in Unterzahl, nur die Kölner Haie präsentierten sich anfälliger (37). Im Powerplay, nur 13 Überzahltore sind Liga-Tiefstwert, läuft es auch nicht. Bezeichnend: Adam Payerl schob den Puck gegen München während eines Powerplays aus nächster Nähe am Tor vorbei.

Dolak blickte bei "MagentaSport" auf die Leistung seines Teams: "Ein Tor kriegen wir aus der defensiven Zone, was angesprochen wurde vorher. So ein bisschen kriegen wir manchmal die Tore zu einfach. Und wenn wir dann unsere Chancen nutzen vorne - wir müssen wieder zu unserem Spiel zurückfinden. Viel Lauffreude zeigen, was wir vor der Pause gehabt haben."

Mutmacher: O'Donnell, Agostino und Haukeland

Denn Dolak weiß, was sein Team in Form leisten kann - das hat es vor den Pleiten gegen München und zuvor Ingolstadt (3:4 n.V.) bewiesen, als es die wichtigen sieben Siege von Anfang Januar bis Anfang Februar holte.

Kenny Agostino (r.) von der Düsseldorfer EG führt den Puck

Kenny Agostino (r.) ist Top-Scorer der Düsseldorfer EG.

Mut macht der DEG, dass der kanadische Angreifer Brendan O'Donnell seit seinem Comeback Mitte November nach langer Verletzung wieder konstant Verantwortung übernimmt. Er steuerte in 27 Einsätzen 28 Scorerpunkte bei (14 Treffer/14 Assists) und belebte die Düsseldorfer Offensive. O'Donnell wird im Endspurt genau so wichtig sein wie Top-Scorer Kenny Agostino (elf Tore/26 Vorlagen), der anfangs noch Probleme hatte, mittlerweile aber die Lebensversicherung der DEG ist.

Und auch auf der Torwartposition ist Düsseldorf gut aufgestellt für die letzten Herausforderungen: Henrik Haukeland ist ein wichtiger Rückhalt, ohne seine Qualitäten (Fangquote: 91,24 Prozent) hätte die DEG vermutlich noch viel mehr Gegentore kassiert als die bisherigen 132. Auch er hat großen Anteil daran, dass für Düsseldorf im Endspurt noch alles drin ist.