Greg Poss trainert zum zweiten Mal die Iserlohn Roosters.

WDR-Sport DEL: Die Iserlohn Roosters sind schon im Playoff-Modus

Stand: 11.09.2023 18:24 Uhr

Nach einer enttäuschenden Saison in der DEL haben die Iserlohn Roosters ihren Kader mächtig umgebaut. Trainer Greg Poss hat Stabilität als oberstes Saisonziel ausgegeben. Die Playoffs starten für ihn bereits am Freitag.

Der nicht-sportliche Auftakt in die neue Saison in der Deutschen Eishockey Liga ist den Iserlohn Roosters schon gelungen. Rund 1000 Fans kamen am vergangenen Sonntag zur Saisoneröffnung in den Sauerlandpark. "Es war super Stimmung. Eine schöne Veranstaltung", sagte Trainer Greg Poss im WDR-Gespräch.

Beinahe wäre es aber eine Trauerveranstaltung geworden. Denn die vergangene DEL-Saison der Roosters verlief alles andere als glatt. Nach einem schwachen Saisonstart spielten die Iserlohner schon früh gegen den Abstieg. Mitte Oktober vergangenen Jahres wurde dann die Zusammenarbeit mit Trainer Kurt Kleinendort beendet. Es war der bereits dritte Trainerwechsel in den vergangenen drei Jahren.

Poss "dankbar, zurück zu sein"

Sein Nachfolger wurde mit Greg Poss ein alter Bekannter. Zwischen 1997 und 2003 stand der US-Amerikaner schon einmal in Iserlohn an der Bande und musste nicht lange überlegen, als die Anfrage der Roosters kam. "Von all meinen Trainerstationen war Iserlohn immer die schönste Zeit", sagte er. "Ich bin sehr dankbar, zurück zu sein." Im Februar haben die Roosters den Vertrag mit Poss dann soagr bis 2025 verlängert.

Den Abstieg hat Poss verhindert. Iserlohn beendete die vergangene DEL-Saison auf dem 13. Platz. Am Ende der Saison war sogar die Qualifikation für die Pre-Playoffs drin, trotzdem endete die Roosters-Saison bereits im März. "Das ist einfach so, wenn eine Mannschaft viele Höhen und Tiefen erlebt innerhalb einer Saison. Wir waren am Ende körperlich und mental einfach leer."

Großer Umbruch im Kader der Iserlohn Roosters

Im Sommer haben Poss und Sportdirektor Christian Hommel die "logische Konsequenz" (Poss) aus der verkorksten vergangenen Saison gezogen und den Kader auf links gedreht. 16 Spieler haben den Verein verlassen, darunter auch ehemalige Leistungsträger wie Verteidiger Torsten Ankert (geht nach Düsseldorf), Goalie Hannibal Weitzmann (Wolfsburg) oder Stürmer die Stürmer Kris Foucalt und Kaspars Daugaviņš (Ziele unbekannt) haben den Verein verlassen.

16 Spieler sind neu im Kader. Poss und Hommel haben dabei ein klares Anforderungsprofil erstellt: "In Iserlohn identifizieren sich die Leute mit einer Mannschaft, die in jedem Spiel an ihre körperliche Leistungsgrenze geht. Dann können die auch mal eine Niederlage verzeihen", sagte Poss. "Das beeinflusst die Stimmung in der Halle und im Umfeld. Und am Ende hilft uns das, zu punkten. Das ist das Rezept, das in Iserlohn immer funktioniert. Und zu diesen Wurzeln müssen wir zurück."

Poss zu Umbruch im Kader: „Logische Konsequenz“

Defensive zuletzt Schwachstelle der Roosters

Die große Problemzone der Iserlohner in der vergangenen Saison war die Defensive. Mit 192 Gegentoren stellten die Roosters die drittschlechteste Defensive der DEL. Mit dem Kanadier Ben Thomas (kommt von Tappara/Finnland) und dem US-Amerikaner Eliot Mitch (Rochester Americans) haben die Roosters zwei international erfahrene Verteidiger verpflichtet. Poss stellte jedoch heraus, das Defensivarbeit auch Aufgabe der Stürmer sei. "Wir müssen uns in der Defensive in diesem Jahr unbedingt verbessern, Stürmer, Verteidiger, Torwart. Die Defensive ist am Ende entscheidend. Wenn das nicht da ist, ist es egal, wie viele Tore wir schießen."

Die Tore schießen soll im besten Fall Michael Del Colle. Der 27-Jährige lief in der vergangenen Saison für TPS Turku in Finnland auf, bringt aber auch Erfahrung aus 112 NHL-Spielen für die New York Islanders mit. Ob er ein Königstransfer ist, muss sich laut Poss aber noch zeigen: "Kommt darauf an, wie er in der Saison performt. Er hat in der Vorbereitung seine Klasse gezeigt. Aber letztlich muss jeder Spieler ein Königstransfer sein, damit wir unsere Ziele erreichen."

Poss mit Vorbereitung zufrieden

Mit der Vorbereitung sei sich Poss insgesamt zufrieden. sagte er. Die Roosters besiegten in den Testspielen unter anderem die Düsseldorfer EG und die Adler Mannheim. Am vergangenen Freitag schlugen die Sauerländer die Kölner Haie in der Generalprobe mit 6:3. "Wir sollten das nicht überbewerten, es war nur ein Testspiel", bremste Poss die Erwartungen. "Wir haben noch viele Bereiche in unserem Spiel, die wir verbessern müssen. Wichtig ist, was am Freitag in Frankfurt passiert."

Poss: „Stabilität ist unser Hauptziel“

Dann starten die Roosters gegen die Löwen Frankfurt in die neue DEL-Saison. Aufgrund des stark veränderten Kaders ist schwer einzuschätzen, wohin es für die Roosters in dieser Saison gehen kann. Auch Poss will kein konkretes Ziel ausgeben: "In erster Linie ist es unser Ziel, Stabilität reinzubringen. Die haben wir in den vergangenen Jahren nicht gehabt. Man muss nur schauen, wie viele Trainerwechsel es in den letzten Jahren gegeben hat", sagte er. "Die DEL ist eine gute Liga. Am Ende kann man jede Mannschaft schlagen, aber man kann auch gegen jede verlieren. Von daher ist Stabilität unser Hauptziel."

IEC-Headcoach bereits im Playoff-Modus

Dabei denkt Poss schon an die Playoffs. Die starten für ihn nur schon etwas früher. "Die Playoffs beginnen für uns am Freitag. So müssen wir an die Sache herangehen. Andere Vereine versuchen im Februar ihre beste Leistung abzurufen. Aber wir versuchen, das so schnell wie möglich zu erreichen und tun dann alles, um das über die Saison durchzuhalten."

Nach der Auftaktpartie in Frankfurt (15.09.2023, 19.30 Uhr) heißen die kommenden Gegner der Roosters Schwenninger Wild Wings, Adler Mannheim und ERC Ingolstadt.

Poss: „Die Playoffs beginnen für uns am Freitag“