Deutschlands Alexander Zverev in der Partie gegen Alexander Bublik beim ATP-Turnier in Halle in Aktion.

Rasenturnier in Halle Finale verpasst - auch Zverev scheitert an Bublik

Stand: 24.06.2023 20:50 Uhr

Nach Jan-Lennard Struff ist auch Alexander Zverev beim ATP-Turnier in Halle an Alexander Bublik gescheitert. Im Halbfinale gab es für den deutschen Tennisprofi eine Niederlage in zwei Sätzen. Ein Trostpflaster gibt es für Zverev: trotz des 3:6, 5:7 wird er am Montag wieder die deutsche Nummer eins.

Von Sebastian Hochrainer

Am Tag vor seinem Erfolg gegen Nicolas Jarry wurde Alexander Zverev eindrucksvoll vorgeführt, was ihm im Halbfinale gegen Alexander Bublik erwarten wird. Der Kasache ist kein Spieler von der Stange, einer, der Genie und Wahnsinn eint. "Es ist ein bisschen wie ein Münzwurf bei ihm, mit welchem Fuß er aufsteht. Der kann morgen aufstehen und über 30 Asse servieren. Aber er kann genauso 20 Doppelfehler servieren", sagte Zverev über den Mann, der zwischen ihm und dem Finale beim ATP-Turnier noch stand.

Alexander Zverev verpasst Finale

Seinen DTB-Kollegen Jan-Lennard Struff brachte Bublik mit seinem wuchtigen Aufschlag, vor allem aber mit seinen wiederholten Stops, der unkonventionellen Vorhand als Slice gespielt und auch mal einem Aufschlag von unten um den Verstand. Zverev wusste also, dass er im Halbfinale bei seinem Gegner mit allem rechnen muss.

Aufschläge von Bublik zu gewaltig

Und trotzdem hatte Bublik auch gegen den French-Open-Halbfinalisten den deutlich besseren Start. Mit seinem Aufschlägen von bis zu 220 Stundenkilometern brachte der Außenseiter seine Spiele souverän durch und bei seinen Returns blieb er so unangenehm wie er gegen Struff gewesen war. Die Folge: Schon sein zweites Aufschlagspiel musste Zverev abgeben, Bublik erarbeitete sich eine komfortable Führung.

Beim Stand von 4:1 musste die Partie dann kurz aufgrund eines medizinischen Notfalls auf der Tribüne unterbrochen werden - den Rhythmus den Weltranglisten-48. veränderte das jedoch nicht. Zwar holte sich Zverev das Spiel noch und hielt sich auch danach schadlos, gegen die Schlaggewalt von Bublik hatte er aber keine Chance. Nach 35 Minuten verlor Zverev den ersten Satz mit 3:6.

Bei 5:5 fällt die Vorentscheidung

Im zweiten Durchgang geschah in den fünf ersten Spielen nichts Außergewöhnliches. Beide Akteure gewannen ihre Aufschlagspiele problemlos - doch dann gab es die ersten brisanten Momente des Satzes. Beim Stand von 3:2 erspielte sich Zverev seinen ersten Breakball. Bublik ging aber wieder höchstes Risiko und wehrte dank eines starken Stops ab. Mit einem Ass glich er kurz darauf aus. Im nächsten Spiel geriet dann Zverev in Not. Auch die alte und neue deutsche Nummer eins (in der neuen Weltrangliste überholt er Struff wieder) konnte aber zwei Breakchancen abwehren.

Beim Stand von 5:5 verlor Zverev jedoch die Kontrolle. Bublik machte die ersten drei Punkte bei gegnerischem Aufschlag und erarbeitete sich drei vorentscheidende Breakbälle - und schon den ersten konnte er nutzen. Auch das abschließende Aufschlagspiel gewann Bublik, der kein Break gegen Zverev zuließ und damit den Einzug ins Finale perfekt machte.

Bublik im Endspiel gegen Rublew

Im Endspielt trifft Bublik am Sonntag auf den Russen Andrey Rublew, der sein Halbfinale gegen den Spanier Roberto Bautista Agut am Samstag mit 6:3 und 6:4 für sich entschied. Bautista Agut hatte im Viertelfinale den Vorjahresfinalisten und topgesetzten Daniil Medwedew aus Russland aus dem Turnier geworfen.

Ebenfalls ohne deutsche Beteiligung wird das Doppel-Finale stattfinden. Der Wartseiner Jan-Lennard Struff und der Kölner Oscar Otte verloren ihr Halbfinale gegen die brasilianisch-australische Kombination Marcelo Melo und John Peers mit 6:7 (5:7) und 6:7(4:7). Melo und Peers treffen nun im Finale auf das italienische Duo Simone Bolelli und Andrea Vavassori.

Zverev - "Ich weiß nicht, was ich hätte anders machen können“